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Das Imperium

Das Imperium

Titel: Das Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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dem silbrigen Wesen in der Ambientalzelle. Das Geschöpf hatte seine Botschaft überbracht und nun schwieg es.
    König Frederick fürchtete, dass sich der Gesandte nun anschickte, zum Mutterschiff über der Erde zurückzukehren. »Warten Sie!«, stieß er hastig hervor. »Dies ist… unerhört. Und unnötig! Ihre Reaktion erscheint mir übertrieben.«
    Das silberne Gesicht veränderte sich erneut, wurde zu einer von Entsetzen geprägten Fratze. Ganz offensichtlich verstanden die fremden Wesen die menschliche Mimik nicht. »Sie haben eine unserer Welten zerstört. Zwischen uns kann es keinen Frieden geben.«
    »Aber die Atmosphären Ihrer Planeten enthalten eine Substanz, die unsere Zivilisation dringend braucht.« König Frederick hoffte, dass seine Stimme nicht vor Furcht bebte. »Soweit ich weiß, haben unsere Himmelsminen Ihren Welten nicht geschadet und auch keinen negativen Einfluss auf Ökosystem und Wetter ausgeübt. Wir müssen große Mengen an Wasserstoff verarbeiten, um genug Ekti für unseren Sternenantrieb zu bekommen.«
    »Ihr Ersuchen wird abgelehnt«, sagte der Gesandte schlicht. »Weisen Sie alle Felsbewohner an, die Atmosphären unserer Welten zu verlassen. Wenn sie bleiben, werden sie eliminiert.«
    Der König sah zum alten Lehrer-Kompi OX und erhoffte sich Rat. Damals während seiner Ausbildung zum nächsten Großen König hatte der junge Frederick viele Monate mit OX verbracht, von der Weisheit und den vielen Erfahrungen des Kompis gelernt. Aber er bezweifelte, dass selbst der kluge OX imstande war, in Hinsicht auf dieses unglaublich fremdartige Geschöpf diplomatische Hilfe zu leisten.
    »Bitte hören Sie mich an.« Der König trat mehrere Treppenstufen hinunter und näherte sich der Kugel. Er benutzte das Zepter wie einen Gehstock. »Im Namen der gesamten Bevölkerung der Hanse und aller Regierungen der Kolonialwelten möchte ich Ihnen mein tiefstes Bedauern aussprechen und in aller Form um Vergebung bitten.« Na bitte, das klang nicht schlecht.
    »Dies alles ist ein schreckliches Missverständnis. Der Test der Klikiss-Fackel war nicht als Angriff auf Ihr Volk gedacht. Wir wussten absolut nichts von Ihrem verborgenen Imperium. Ich gebe Ihnen mein Wort als König, dass wir nie wieder einen solchen Test durchführen werden. Es muss doch irgendwie eine Entschädigung möglich sein.« Die letzten Worte klangen fast flehentlich. Frederick straffte die Gestalt und versuchte, seiner Stimme einen festeren Klang zu geben.
    »Die Felsbewohner haben nichts, das die Hydroger wollen oder brauchen«, erwiderte der Gesandte. »Sie könnten keine Entschädigung leisten.«
    Verzweiflung stieg im König empor. Er trachtete danach, wohlwollend zu klingen und an die Gefühle des fremden Wesens zu appellieren – wenn es überhaupt welche hatte. »Sie ahnen nicht, welchen Schaden ein solches Embargo anrichten würde. Ohne Treibstoff für den Sternenantrieb wäre in der Terranischen Hanse kein Handel mehr möglich, und es würde Hunger herrschen auf den Kolonien. Denken Sie nur an das Leid! Es müssen doch Verhandlungen möglich sein. Bitte lassen Sie uns einen Kompromiss schließen.«
    Mit dem Gesicht eines Roamers blickte der Gesandte starr geradeaus. »Ich bin nicht hierher geschickt worden, um zu verhandeln, sondern um eine Botschaft zu überbringen. Sind meine Worte aufgezeichnet und gesendet worden, damit alle sie hören?«
    König Frederick sah zu OX, dessen elektronisches Gedächtnis alle Einzelheiten dieser Begegnung speicherte. Auf der anderen Seite des Throns nutzte der grüne Priester den Telkontakt, um Basil Wenzeslas und dem Weisen Imperator auf Ildira Bericht zu erstatten. Lokale Medienrepräsentanten sendeten live. Große Informationsnetzwerke empfingen ihre Signale und leiteten sie weiter. Handelsschiffe trugen Aufzeichnungen zu den Kolonien.
    Frederick fühlte sich geschlagen. »Millionen haben Ihre Worte gehört, Gesandter. Berichte von dieser Begegnung werden die anderen Welten der Terranischen Hanse und auch die des Ildiranischen Reiches erreichen.«
    »Dann ist meine Mission beendet.« Der Hydroger wich in die wogenden Dunstschwaden im Innern der Ambientalzelle zurück. Die silberfarbene menschliche Gestalt zerfloss und löste sich auf.
    Einer der königlichen Gardisten hob die Hand zu einem kleinen Kom-Modul am Ohr, lauschte kurz und näherte sich dem Thron. »Euer Majestät, das große Kugelschiff hat den irdischen Orbit verlassen.«
    »Wie will der Gesandte dann zu seinem Mutterschiff

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