Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Imperium

Das Imperium

Titel: Das Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
zurückkehren?«, fragte Frederick verblüfft.
    Der grüne Priester hob ruckartig den Kopf und wandte sich so von dem jungen Weltbaum ab, als hätte er sich verbrannt. »Der Vorsitzende Wenzeslas ist sehr besorgt und rät Ihnen zu größter Vorsicht.«
    Gleichzeitig sagte OX: »Der Gesandte will gar nicht zurückkehren.«
    Der König wich von der Ambientalzelle zurück und trat eine Stufe hoch. Die gewölbten Wände der Kugel waren jetzt undurchsichtig und gewährten keinen Blick ins Innere mehr.
    »Den Thronsaal evakuieren!«, befahl er. »Alle sollen sich in Sicherheit bringen. Ich…«
    Dünne Risse bildeten sich in der Kugel, ein Muster aus Linien, das auf die Präsenz von Luken in den kristallenen Wänden hinwies. Weitere Risse gingen davon aus, begleitet von knisternden, knackenden Geräuschen…
    Der Gesandte der Hydroger öffnete die Siegel seiner Ambientalzelle und gab eine Atmosphäre frei, die dicht genug war, um Wasserstoff zu einem Metall zusammenzupressen und aus Kohlenstoff Diamant werden zu lassen. Eine enorme Druckwelle raste durch den Thronsaal.
    Sie wirkte wie ein gewaltiger Hammer, der den großen Raum zertrümmerte, die Buntglasfenster zerschmetterte und alle Anwesenden pulverisierte. Die Explosion zerstörte den Thron und schleuderte den Lehrer-Kompi OX an die Wand. Sie verwandelte König Frederick – jenen Mann, der die Terranische Hanse achtundvierzig Jahre lang regiert hatte – in knochenlosen Schleim und veränderte für immer den Lauf der Geschichte.

100 MARGARET COLICOS
    Nach wochenlangen Untersuchungen der neu entdeckten Klikiss-Stadt erzielten Margaret und Louis Colicos endlich den Durchbruch.
    DD hängte Lampen in den Tunneln auf und installierte einen kleinen Generator, der Energie für Beleuchtung, Heizung und Luftaustausch lieferte.
    Nach der ersten Aufregung über die archäologische Entdeckung blieb Arcas immer öfter im Lager und kümmerte sich dort um die wachsenden Weltbäume. Stundenlang berichtete er ihnen von den Forschungen in der uralten Klikiss-Stadt, damit der Weltwald und alle, die sich mit ihm in Verbindung setzten, daran teilhaben konnten.
    Die drei Klikiss-Roboter wanderten immer wieder fort, ohne einen Hinweis darauf, wohin sie gingen. An einem Morgen glaubte Louis, kleinere Veränderungen bei den ersten Ruinen zu erkennen: Abdrücke im Boden und verrückte Gegenstände. Daraus schloss er, dass die schwarzen Roboter in die Gebäude zurückgekehrt waren, um nach Anhaltspunkten Ausschau zu halten. Vielleicht versuchten sie auf diese Weise, mehr über ihre Vergangenheit zu erfahren.
    »Ich glaube, ich würde mich ebenso verhalten, wenn ich an einer vollständigen Amnesie litte, Schatz«, sagte Louis zu seiner Frau. »Die vertraute Umgebung einer Klikiss-Stadt könnte ihr Gedächtnis stimulieren und vielleicht blockierte Erinnerungen zurückbringen.«
    Margaret nickte, blieb aber skeptisch. »Wenn sie nur nicht so geheimnistuerisch wären. Wir verbergen nichts vor ihnen.«
    Sie fertigte Kopien von allen Berichten und Aufnahmen an. Diese Dateien bewahrte Margaret in ihrem Zelt auf und versteckte zusätzlich einen Backup-Datenwafer in der Stadt. Die plötzliche Flutwelle in der Schlucht hatte bewiesen, dass selbst sicher scheinende Orte von plötzlichen Katastrophen heimgesucht werden konnten.
    Louis untersuchte die Maschinen in dem Raum mit dem Steinfenster und fand schließlich eine Möglichkeit, die Ummantelung des sonderbaren geometrischen Aggregats zu entfernen. »Heureka!«, rief er. »Um einen berühmten Wissenschaftler zu zitieren.«
    Margaret eilte herbei, um zu sehen, was er entdeckt hatte. Louis blickte ins Innere der Maschine und betrachtete die Verbindungen mit den Subsystemen. »Ah, jetzt passt alles zusammen! Dies hier… dürfte die Energiequelle sein und sie ist von diesem Leitungssystem getrennt. Man könnte fast meinen, dass sich das System in einer Art Stand-by-Modus befindet.« Er strich mit der Fingerkuppe über Metall und Polymere, überprüfte Verbindungsstellen und verließ sich auf seine Intuition.
    An der Innenseite der Ummantelung fand Margaret ein detailliertes Diagramm aus Klikiss-Symbolen, die sich auf das Innenleben der Maschine bezogen. Erfreut stellte sie fest, dass die Zeichen denen am Rand des trapezförmigen Steinfensters glichen. Jedes von ihnen schien sich auf eine Koordinatengruppe zu beziehen, auf die der Apparat eingestellt werden konnte. Die Verbindungen schienen organischer Natur zu sein und führten in den leeren Bereich der

Weitere Kostenlose Bücher