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Das Imperium

Das Imperium

Titel: Das Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Schließlich verließen sie den Planeten und begaben sich zur Kanaka im Orbit von Iawa, dazu entschlossen, zu ihrem früheren, erfolgreichen Leben zurückzukehren und wieder das All zu durchstreifen, auf der Suche nach anderen Überlebensnischen.
    Sie gaben sich den stolzen Namen »Roamer« und verhandelten mit den Ildiranern um die Nutzung ihres Sternenantriebs. Als Gegenleistung boten sie ihnen an, sich um den Betrieb von drei großen Ekti produzierenden Anlagen in der Atmosphäre des Gasriesen Daym zu kümmern. Ildiraner verabscheuten die Industrie der Himmelsminen und waren froh, willige Arbeiter gefunden zu haben. Die Roamer machten sich voller Enthusiasmus ans Werk, lernten erneut dazu und erweiterten ihre Möglichkeiten.
    Niemand – weder die Terranische Hanse noch die Theronen oder das Ildiranische Reich – ahnte, wie sehr die Roamer von ihren Innovationen profitiert hatten. Als ausgewählte nächste Sprecherin wollte Cesca Peroni diese erfolgreiche Strategie fortsetzen…
    Nach ihrer langen Reise näherte sich die Raumjacht dem granatroten Zwergstern Meyer. Aus der Ferne gesehen war die kleine Sonne unscheinbar und in den Sternkarten fiel sie überhaupt nicht auf. Aber Cesca freute sich, als sie das vertraute matte Glühen sah, denn sie kehrte nach Hause zurück, nach Rendezvous.

21 ESTARRA
    Selbst nachts blieb der Wald von Theroc geheimnisvoll und einladend. Ohne Furcht kroch Estarra zu ihrem gewölbten Fenster in der Pilzriff-Stadt, blickte hinaus und sah einzelne Sterne durch Lücken im hohen Blätterdach.
    Das Licht der Morgendämmerung berührte die Baumwipfel und breitete sich von dort aus über den ganzen Weltwald aus. Genug Licht für einen weiteren Erkundungsausflug. Vorsprünge aus Kalk erlaubten es Estarra, mehrere Ebenen nach unten zu klettern, bis hin zu den Leitern und den Flaschenzug-Liften. Auf dem weichen Waldboden bemerkte sie hamstergroße Käfer, die hin und her krochen, unter welken Blättern Nahrung suchten.
    Ihre Eltern würden gar nicht merken, dass sich Estarra allein auf den Weg machte. Sie hatten ihre drei anderen Kinder so erzogen, dass sie wichtige Positionen bekleiden konnten, und deshalb ließen Mutter Alexa und Vater Idriss Estarra gewähren. Sie schienen nicht mehr genug Kraft zu haben, um streng zu sein und sie die Dinge auf die schwere Art und Weise lernen zu lassen. »Zerbrich dir darüber nicht den Kopf, Kind«, sagte ihre Mutter oft.
    Estarra hätte sich einfach verhätscheln lassen und ein unbekümmertes Leben führen können, aber das wollte sie nicht. Als sie versucht hatte, mit ihrem Vater über ihre Zukunft zu sprechen, hatte er einfach nur in seinen schwarzen Bart gelächelt. »Was immer du möchtest, Schatz.« Er hatte ihr seine volle Unterstützung versprochen, aber keinen Rat angeboten.
    Nur ihr Bruder Beneto nahm sich Zeit für Erklärungen. Estarra beneidete den grünen Priester um die Hingabe, mit der er dem Weltwald diente. Doch seinen Weg hatte sie zunächst nicht beschreiten wollen; sie hatte ihre Zukunft nicht darin gesehen, zu Bäumen zu beten.
    Lichter brannten in benachbarten Wohnungen, in kleineren Pilzriffen, die auf anderen Bäumen wuchsen. Grüne Priester – die meisten von ihnen verheiratete Paare, die sich um diese Zeit auf den Weg machten – kletterten nach oben, um den neuen Tag zu begrüßen. Bis zum Abend würden sie dem halb schlafenden Bewusstsein des Weltwaldes vorlesen. Heute wirkten die Priester besorgt – hatten sie etwas Unangenehmes von den Bäumen erfahren? Vielleicht konnte Beneto später auf diese Frage Antwort geben…
    Neugierig streifte Estarra mehr als eine Stunde lang umher. Als schließlich das Tageslicht den Boden erreichte und Dunst aufstieg, betenden Händen gleich, erreichte Estarra eine Ansammlung hoher Bäume. Am nächsten Stamm bemerkte sie eine knollenartige Masse aus einer Substanz, die wie Pappmache wirkte, und darin bewegten sich Geschöpfe.
    Haufenwürmer bauten ihre geschlossenen Gebilde aus gekauter Pflanzenmaterie, Schlamm, Harz und von Drüsen ausgeschiedenen Netzfäden. Ihre riesigen Kolonien waren sowohl Nester als auch Kokons und durchmaßen hunderte von Metern. Im Zentrum gebar eine madenartige Königin Larven, aus denen lange Würmer wurden, verbunden mit dem Herzen der Kolonie. Sie streckten ihre segmentierten Stiele nach außen, und ihre Köpfe sahen aus wie große Blütenblätter, die ein gefräßiges Maul umgeben.
    Normalerweise schwärmten die Würmer aus, um jede Beute zu verschlingen, die in

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