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Das Imperium

Das Imperium

Titel: Das Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Reichweite geriet. Nachdem sie Tiere oder Insekten gefressen hatten, lieferten sie die Nährstoffe der Königin im Zentrum. Nachts falteten die schlafenden Würmer ihre Kopfblätter zusammen, wie Blumen, die sich in Knospen zurückverwandelten.
    Nach der Beendigung dieser Wachstumsphase kehrten die Larvenwürmer ins Innere des Nestes zurück, versiegelten die Öffnungen und machten den »Haufen« zu einer Festung. Die Königin starb, nachdem sie ihren Zweck erfüllt hatte, und die schlafenden Würmer verzehrten ihren Leib, während sie reiften. Nur sehr selten fand man einen verpuppten Haufen, noch dazu einen, bei dem das Ausschlüpfen unmittelbar bevorstand…
    Estarra beschloss, Beneto davon zu berichten. Sie wusste, dass ihr Bruder damit beschäftigt war, Schösslinge auf einer Lichtung zu pflanzen. Dort fand sie ihn im Schatten, umgeben von Töpfen mit fruchtbarem Boden.
    Beneto bedachte seine Schwester mit einem Lächeln, das ihr immer das Herz wärmte. Die Zeichen seiner Leistungen – Tätowierungen und Muster der grünen Priesterschaft – verliehen seinem Gesicht etwas Totemartiges. Estarra hielt ihren Bruder für sehr attraktiv und vermutete, dass er bald eine Partnerin wählen würde, vermutlich eine grüne Priesterin, obgleich das nicht unbedingt nötig war.
    Beneto kniete und kümmerte sich um die Schösslinge. Behutsam streichelte er die Blattwedel, als wollte er sich dafür entschuldigen, sie vom Mutterbaum gelöst zu haben. »Diese vier sind für Dremen bestimmt«, teilte er Estarra mit. »Dort ist es kühl und feucht, und es gibt nur wenig Sonnenschein. Zwar wurde dem Planeten noch kein grüner Priester zugewiesen, aber trotzdem pflanzen wir dort einige Weltbäume, für den Telkontakt.«
    Beneto deutete auf andere Schösslinge. »Diese beiden kommen in Töpfe und werden an Bord von Handelsschiffen transportiert. Wenn sie schließlich groß genug geworden sind, werden sie dem Boden eines Planeten anvertraut. Zuvor fragen wir sie, wohin sie gebracht werden möchten.« Beneto bemerkte Estarras atemlose Aufregung. »Na schön, was hast du diesmal für mich gefunden, kleine Schwester? Ein neues Insekt? Eine unbekannte Beere? Eine Blume mit einem Duft, der mich niesen lässt?«
    »Es ist zu groß, um getragen zu werden.« Estarra schnappte nach Luft und erzählte ihrem Bruder von den schlafenden Haufenwürmern. »Der Kokon ist groß genug für ein Dutzend Familien! Seit über einem Jahr brauchen wir zusätzliche Unterkünfte.«
    »Das stimmt«, sagte Beneto. »Eine bemerkenswerte Entdeckung und ein sehr gutes Omen. Mutter und Vater tätscheln dir bestimmt den Kopf.« Estarra schnitt eine finstere Miene und Beneto lachte – eine solche Reaktion hatte er ganz offensichtlich erwartet. »Es ist ein wertvoller Fund, Estarra. Wann wird das Ausschlüpfen deiner Meinung nach stattfinden?«
    »In zwei Wochen, glaube ich. Spätestens in drei. Wahrscheinlich dann, wenn Reynald von seiner Rundreise heimkehrt.«
    »Du liebst es, zu erforschen und die Geheimnisse des Waldes zu entdecken, nicht wahr? Merk dir die Stelle im Wald und behalt die Entwicklung im Auge.« Beneto legte seiner Schwester eine warme Hand auf die Schulter. »In der nahen Zukunft hat der Weltwald vielleicht viele wichtige Aufgaben für uns, aber ich verspreche dir, zur Stelle zu sein, wenn es so weit ist. Wir werden das Ausschlüpfen gemeinsam beobachten.«

22 MARGARET COLICOS
    Rheindic Co wirkte auf Margaret wie ein uraltes, mit Geheimnissen gefülltes Buch, das darauf wartete, geöffnet zu werden. Die weite Wüste präsentierte dem Auge gedämpfte Farben, braune, ockerfarbene und auch rostrote Töne. So viel zu sehen und zu erforschen… Aber bevor die Ausgrabungsarbeiten beginnen konnten, musste das Lager errichtet werden.
    Margaret blickte übers mysteriöse Ödland. Sie hatten einen Ort in der Nähe der auffälligsten Geisterstadt der Klikiss gewählt, obwohl es in den schlitzförmigen Schluchten und steilen Felshängen noch viele andere Siedlungen der verschwundenen Insektenwesen geben mochte.
    Neben Margaret wischte sich Louis mit dem Handrücken Schweiß von der Stirn. Dann beugte er sich vor und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange. »Wir sind auf schlimmeren Planeten gewesen, Schatz.«
    Sie waren auf das Angebot des Vorsitzenden Wenzeslas zurückgekommen, den nächsten Planeten für ihre Forschungen frei zu wählen, und hatten sich für diese leere Welt entschieden. Schroffe Klippen ragten wie sonderbare Monumente zum orangefarbenen,

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