Das Imperium
lächelte schief. »Ich kenne viele Welten, die davon profitieren würden.«
»Die grünen Priester geben sich alle Mühe.« Mutter Alexa nickte ihrem Mann zu.
Idriss und Alexa kümmerten sich um lokale Kontroversen, Zank zwischen einzelnen Personen, Ehezwist und Zivilprozesse, doch ihre wichtigste Aufgabe bestand darin, eine Verbindung zur Außenwelt darzustellen. Die Mütter und Väter von Theroc trafen ihre Entscheidungen nie auf der Grundlage von Habgier und Reichtum; es ging ihnen um das Wohl der ganzen Kultur.
Rlinda sah zu Sarein. »Ihre Tochter hat mich viele Dinge probieren lassen und mir noch mehr gezeigt. Ich könnte Ihnen hundert mögliche Absatzmärkte für Ihre exotischen Früchte, Beeren, Nüsse und Stoffe nennen.« Ihr Magen knurrte wie zustimmend.
Sarein trat aufgeregt vor und ihre Augen glänzten. »Denkt nur an die Türen, die sich dadurch für uns öffnen würden! Wir könnten große ökonomische Macht gewinnen, ohne unsere Unabhängigkeit aufzugeben.«
»Darüber haben wir bereits gesprochen, Sarein«, sagte Idriss.
Enttäuschung machte sich in Rlinda breit, als sie die Verschlossenheit in den Gesichtern der theronischen Regenten sah. Sie argwöhnte, dass Sarein sie als Werkzeug in einer alten Auseinandersetzung zwischen den selbstzufriedenen Eltern und der ehrgeizigen Tochter benutzen wollte.
»Rlinda ist bereit, Proben unserer Produkte zu vertreiben, um ihre Marktfähigkeit zu testen. Sie geht ein Risiko ein, indem sie ihre eigenen Ressourcen investiert.« Sareins Züge verhärteten sich und dann überraschte sie Rlinda, indem sie etwas Neues hinzufügte. »Deshalb bittet sie um einige grüne Priester – fünf wäre eine gute Zahl –, gewissermaßen als Sicherheit. Ich halte das nur für fair. Was meint ihr?«
Sie sah Rlinda an, die versuchte, sich von ihrer Verblüffung zu erholen. Über diese Sache hatten sie nicht gesprochen, obwohl es von Anfang an Sareins Absicht gewesen zu sein schien. Rlinda befürchtete plötzlich ein Fiasko bei den Verhandlungen.
»Sie würde auch Schösslinge transportieren, um bei der Ausbreitung des Weltwalds zu helfen«, fügte Sarein rasch hinzu. »Seht ihr? Es gereicht allen zum Vorteil.«
Vater Idriss schien sich nicht in dem Sinne über seine Tochter zu ärgern, aber er wirkte beunruhigt. »Wir befinden nicht darüber, wann die grünen Priester wohin gehen, Sarein. Der Weltwald befindet sich außerhalb unserer politischen Autorität. Die Priester fügen sich den Wünschen der Bäume, und Mutter Alexa und ich fügen uns den Priestern.«
»Es war nur ein Vorschlag«, warf Rlinda hastig ein. »Theroc hat so viel zu bieten. Lassen wir uns nicht von einer Streitfrage aufhalten…«
»Aber es ist eine unvernünftige Streitfrage«, sagte Sarein trotzig. »Wenn ihr das doch endlich einsehen würdet!«
Rlinda wollte die Verhandlungen unterbrechen, bevor ein Punkt erreicht wurde, der Vereinbarungen unmöglich machte.
»Mit großer Sorgfalt kontrollieren wir die Verteilung der Weltbäume, Rlinda Kett«, sagte Mutter Alexa. »Ungeachtet Ihres Interesses an unseren Früchten und Beeren halten wir die Telkontakt-Kommunikation für das Wichtigste, das Theroc anzubieten hat.«
»Es wäre nicht klug von uns, einen Präzedenzfall zu schaffen, indem wir Ihnen gestatten, grüne Priester zusammen mit den Produkten des Waldes zu befördern«, fügte Idriss hinzu.
Rlinda warf Sarein einen nervösen Blick zu und wünschte sich, die junge Frau hätte geschwiegen. »Bitte übereilen Sie nichts. Ich entschuldige mich in aller Form, wenn Sie durch einen unüberlegten Kommentar einen schlechten Eindruck von mir gewannen. Könnten wir morgen noch einmal über diese Angelegenheit sprechen? Dann nenne ich einige Dinge, die ich gern an Bord meines Schiffes mitnehmen würde.« Sie trat zurück und wollte den Raum verlassen, bevor Vater Idriss ihr Anliegen ganz zurückwies.
Alexa reagierte mit einem zauberhaften, aber auch herablassenden Lächeln. »Wir werden zuhören, denn das ist die Basis der Kommunikation. Aber wir lassen uns nicht umstimmen. Die grünen Priester sind zu wichtig.«
»Da bin ich ganz Ihrer Meinung, wie Sie sehen werden«, sagte Rlinda und verneigte sich noch einmal. Wenn Sarein nur nicht einen solchen Vorschlag gemacht hätte – so etwas wäre Rlinda nie in den Sinn gekommen. »Ich freue mich bereits auf ein neuerliches Gespräch mit Ihnen, zu einem späteren Zeitpunkt.«
Aus dem Augenwinkel sah Rlinda, wie Sarein die Stirn runzelte, als sie den Raum
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