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Das Inferno Roman

Titel: Das Inferno Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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zwischen die Beine der Frau, kauerte nieder und senkte den Kopf, um alles aus der Nähe zu begutachten.
    »Hör auf damit«, sagte Pete.
    »Ist doch ein schöner Haarschnitt.«
    »Bastard«, murmelte Barbara. Während sie ihr Gesicht mit ihrer Bluse abwischte, ging sie um den Kopf
der Frau herum und eilte auf Pete zu. »Lass uns abhauen.«
    Er nickte. »Komm schon, Earl.«
    »Wir sind noch nicht fertig.«
    Barbara fuhr herum. »Wir sind fertig! Komm jetzt!«
    »Sie hat unsere Gesichter gesehen. Und sie kennt deinen Namen, Banner!«
    »Was willst du machen, sie erschießen?«
    »Wir wollen jedenfalls nicht, dass sie was ausplaudert, oder?«
    »Du Idiot. Glaubst du, sie sei die Einzige? Lee hat gesagt, es gäbe Mieter in vier Apartments. Vier. Sie ist nur eine davon. Was willst du tun? Die Apartments durchkämmen und alle erschießen?«
    »Das wäre eine Idee«, sagte Earl.
    Barbara griff sich die.45er aus Petes Hand. Er machte keine Anstalten, sie daran zu hindern. Sie hob die Pistole und zielte auf Earls Kopf.
    Angeekelt schaute er sie an. »Hör auf mit dem Quatsch, Banner.«
    »Leg das Gewehr hin und steh auf.«
    »Klar.«
    »Los!«
    »Als ob du mir’ne Kugel verpassen würdest.«
    »Ich habe genug. Leg das Gewehr hin und steh auf.«
    »Fick dich.«
    Sie feuerte. Die Pistole donnerte und schlug in ihrer Hand aus. Barbara hatte knapp daneben gezielt. So wie Earl reagierte, musste er das Vorbeizischen der Kugel in seinem Haar gespürt haben. Er zuckte so stark zusammen, dass ihm das Gewehr aus seinen Armbeugen sprang. Er versuchte es zu greifen, aber es rutschte ihm mit dem
Schaft voraus zwischen den Armen hindurch. Mit seiner linken Hand gelang es ihm, den Gurt zu schnappen. Mit dem am Gurt baumelnden Gewehr im Griff sprang er auf und warf Barbara einen hasserfüllten Blick zu.
    »Gut gemacht«, sagte sie.
    »Du verdammte dämliche Schlampe!«
    »Versuch bloß keine Tricks mit dem Gewehr, sonst landet die nächste Kugel in deiner Brust.«
    »Fick dich.«
    »Ja, sicher. Pete, nimm ihm das Gewehr ab.«
    »Versuch es«, drohte Earl.
    »Tu es einfach«, sagte Barbara, die versuchte, ihre Stimme für Pete sanfter klingen zu lassen. »Wenn Earl sich wehrt, lege ich ihn um.«
    Pete begann auf Earl zuzugehen.
    Die auf dem Rücken liegende Frau drehte Barbara den Kopf zu und starrte sie an. Sie atmete immer noch schwer, aber es sah aus, als ob sie sich von dem Schlag, der ihr die Luft geraubt hatte, erholt hätte. Außerdem sah es aus, als hätte sie ziemliche Angst.
    »Ist schon in Ordnung, Lady«, sagte Barbara zu ihr. »Niemand wird Ihnen etwas tun.«
    Die Frau schien sich da nicht so sicher.
    Sie hat allen Grund, verängstigt zu sein, wurde Barbara klar. Ich bin diejenige, die sie umgeworfen und geschlagen hat. Gerade habe ich in ihre Richtung geschossen. Und jetzt stehe ich kurz davor, dem Schwachkopf zwischen ihren Beinen eine Kugel zu verpassen.
    Als Pete näher kam, versuchte sich die Frau mit Ellenbogen und Fersen vom Boden abzustoßen und aus der Schusslinie zu bringen. Ihre Brüste schwabbelten, als führten sie ein Eigenleben.

    Barbara hoffte, dass Pete nicht die Brüste der Frau betrachtete - oder gar einen Blick zwischen ihre Beine zu erhaschen suchte.
    Fast hätte sie ihn gewarnt, seine Augen bei Earl zu behalten. Dann fiel ihr ein, dass sie diejenige war, die besser auf Earl achten sollte, statt sich Gedanken über die Frau zu machen oder darüber, wohin Pete seinen Blick lenkte.
    Sie konzentrierte sich auf Earls linken Arm, auf die Hand, die den Ledergurt hielt, auf das Gewehr, das an seiner Seite baumelte.
    Sie hielt die Pistole, wie ihr es ihr Vater mit seinem Revolver beigebracht hatte: den rechten Arm leicht angewinkelt, mit der linken Hand die rechte als Auflagefläche unterstützend, die Beine gespreizt, die Knie gebeugt.
    Die Waffe wackelte ziemlich in ihrer Hand, weil sie so stark zitterte, aber größtenteils gelang es ihr, Earls Brustkorb im Visier zu behalten.
    Pete näherte sich ihm von rechts.
    Gut.
    Er würde ihm das Gewehr abnehmen können, ohne in ihre Schussbahn zu gelangen.
    Fast in Griffweite zu Earls Waffe angelangt, blieb er stehen und sah Barbara über die Schulter an.
    Wartete er auf ihr Kommando?
    Die Frau war aus der Schussbahn, machte aber keine Anstalten aufzustehen. Sie lag flach auf dem Rücken, rang nach Luft und starrte Barbara an.
    »Earl!«, zischte Barbara.
    Earl erschrak.
    »Beweg dich bloß nicht.«
    Seine Mundwinkel zuckten. Er sagte nichts.

    »Nimm ihm das Gewehr ab,

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