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Das Inferno Roman

Titel: Das Inferno Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Poet.
    Wie ihr an den Füßen seht.
    Ein Volksdichter.
    Weiter, weiter, weiter!
    Ich glaube, ich schaffe es, ich glaube, ich schaffe es.
    Herzanfall, Herzanfall!
    Ha!
    Scheiße!
    Weiter, weiter, weiter!
    Nicht stehen bleiben, nicht stehen bleiben!
    Fast da!
    Weiter, weiter, weiter!

    So erreichte er schwer schnaufend den Gipfel und saugte Luft in seine schmerzenden Lungen, während sein Puls im Stakkato raste.
    Das Ding lag ausgestreckt vor ihm.
    Bevor er zum Stehen kommen konnte, blieb er mit dem Fuß an dessen Schulter hängen.
    Er kippte vornüber.
    Beinahe wären sie auf der Leiche gelandet.
    Ein Stück dahinter fielen sie zu Boden. Marys Hintern schlug als Erstes auf und musste den Löwenanteil des Aufpralls tragen, dann rutschte sie vorwärts von Clints Schulter.
    Er blieb auf ihr liegen, zu entkräftet, um sich zu bewegen.
     
    Bis Clint in der Lage war, sich aufzurichten, war Em auf dem Hügelkamm angekommen und hatte aufgehört zu kotzen. Clint kletterte rückwärts von der bewusstlosen Mary herunter. Auf seinen Knien abgestützt betrachtete er das Ding, über das sie gestolpert waren.
    »Es ist ein Mann, oder?«, fragte Em. Sie hörte sich gefasst an. Sie stand aufgerichtet neben ihm, hatte aber das Gesicht von Clint und der Leiche weggedreht.
    »Ich bin mir nicht sicher.« Hüften und Hintern waren nicht rundlich. Er nahm an, dass es tatsächlich eher ein Mann als eine Frau war. Aber man konnte es nicht feststellen, ohne es umzudrehen. »Ich nehme es an.«
    »Was hat ihn so zugerichtet?«, fragte Em.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Von Erdbeben … verliert keiner seinen Skalp.«
    »Nein«, meinte Clint. »Das nicht.«
    »Oder bekommt die Haut abgezogen.«

    »Nein. Erdbeben häuten auch niemanden.«
    »Ob es Menschen waren, die ihm das angetan haben?«
    »Jemand muss es gewesen sein.«
    »Er kam von dort drüben hoch. Ich kann es sehen … er muss den ganzen Weg von der Straße hier hochgekrochen sein. Wie konnte er das schaffen … zugerichtet wie er war?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Clint. »Reine Willenskraft, schätze ich.«
    Em schwenkte den Kopf von einer Seite zur anderen. Sie schien das Gebiet unterhalb des Erdrutschs abzusuchen - der Rest des Laurel Canyon Boulevards, der sich zum Sunset Boulevard herunterschlängelte.
    »Dort unten müssen furchtbare Dinge vor sich gehen«, sagte sie.
    Mühsam kam Clint auf die Beine.
    Em schaute über ihre Schulter zu ihm hin, als er sich näherte.
    Er blieb neben ihr stehen, streckte sein Hand aus und drückte sanft ihre Schulter. »Ich habe keine andere Wahl, ich muss weitergehen, Emerald. Ich muss nach Hause zu meiner Frau und meiner Tochter.«
    »Ich weiß.«
    »Hast du Angst?«
    »Schätze schon.« Er spürte, wie sie mit den Schultern zuckte. »Auf jeden Fall bin ich nicht besonders scharf darauf, so zu enden wie dieser Typ hier.«
    »Wir werden aufeinander aufpassen, einverstanden?«
    »Einverstanden.«
    Clint ließ ihre Schulter los und strich ihr über den Hinterkopf. Ihr kurzes Haar war tropfnass. »Igitt«, sagte er und wischte seine Hand an ihrem T-Shirt ab.

    Em drehte sich um, legte ihre Arme um ihn und drückte ihr Gesicht an seine Brust.
    Er schloss sie in seine Arme.
    Sie umarmten sich immer noch, als Mary mit brüchiger Stimme rief: »Clint?«
    Er drehte sich langsam mit Em in den Armen um und sah, wie Mary den Kopf hob. »Bleiben Sie einfach dort liegen und ruhen Sie sich aus«, rief er ihr zu. »Sie haben einen schweren Sturz hinter sich.«
    Sie senkte den Kopf wieder, schloss die Augen und begann zu weinen.
    Em drückte sich noch fester an Clints Brust. »Bleiben Sie bei mir«, murmelte sie.
    »Das werde ich.«
    »Ich … ich bin nicht so gut im Angsthaben.«
    »Du machst das schon ganz gut.«
    »Normalerweise geht mir nichts besonders nah, wissen Sie?«
    »Was wir erlebt haben, würde jedem zusetzen.«
    Kurz darauf sagte sie: »Vielleicht schauen wir besser mal nach Mary.«
    »Das eilt nicht.«
    »Vielleicht können wir verhindern, dass sie den Typen sieht.«
    »Schätze, das ist eine gute Idee.«
    »Ich bin halt eher der nachdenkliche Typ.«
    Ihre Bemerkung brachte Clint zum Lächeln. Er löste sich langsam von ihr, drückte noch einmal sanft ihre Schultern und ließ sie dann los.
    Als sie nebeneinander dorthin liefen, wo Mary leise schluchzend am Boden lag, kamen Caspar und Loreen langsam in Sicht gewalzt.

32
    Mit über dem Kopf verschränkten Händen lief Earl das Gässchen entlang, Barbara und Pete folgten ihm mit etwa zehn

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