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Das Inferno Roman

Titel: Das Inferno Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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verschneiten Abhang in der Luft lagen, bevor sie aufsetzten.
    Mary glitt abwärts, mit dem Kopf voraus und dem Gesicht nach oben, ihr Körper steif und gestreckt bis auf die flatternden Arme, die nach etwas griffen, aber den Boden nicht berühren konnten.
    Jemand drückte seinen Arm.
    Em?
    Em stand an seiner Seite und brüllte: »Marrry!«
    Dann setzte Mary auf, aber nicht mit der weichen Landung eines Skispringers. Ihr Rücken krachte in die Schräge der Geröllhalde - ein kleines Stück neben dem Schornstein, an dem sie sich kurz zuvor ausgeruht hatte -, und ihre Beine flogen in die Luft. Der Aufschlag warf sie hoch. Clint sah, wie ein Schuh sich löste und davonsegelte. Dann waren beide Beine wie ein V zum Himmel gerichtet - schlanke nackte Beine, ein Stück rosa Stoff, wo sie am Hintern zusammentrafen. Beim Überschlag rollten die Beine nach vorn. Ihr rosa Slip entpuppte sich als G-String. Ihre unbedeckten Hinterbacken bebten, als sie mit den Knien auf dem Hang aufschlug.
    Für einen Moment sah es aus, als ob sie die Kreatur auf dem Hügelkamm anbetete, dann hob sie Kopf und Schultern. Sie war kurz aufrecht auf den Knien, dann fiel sie wieder nach hinten. Sie knallte heftiger als zuvor gegen den Hang. Ihre Beine wurden gen Himmel geworfen. Dieses Mal wirkte das V ein wenig verkrümmt.

    Clint riss sich von Em los und rannte die Geröllhalde hoch. Mit pumpenden Armen rammte er die Schuhe in das lockere Erdreich, die Augen auf Mary gerichtet.
    Ihr Körper hatte sich gedreht. Statt mit den Füßen voraus den Hang herunterzurutschen, rollte sie nun, drehte sich weiter und weiter um ihre eigene Achse. An ihren schlaffen Armen und Beinen erkannte Clint, dass Mary keine Kontrolle mehr über ihren Körper hatte. Sie war bewusstlos. Oder tot.
    Und sie stürzte den Hügel herab geradewegs auf ihn zu.
    Kurz vor dem Zusammenprall sammelte sich Clint, drehte sich zur Seite und reckte seine rechte Schulter vor. Er rammte Mary an der Hüfte. Mary traf ihn mit ihrem vollen Gewicht. Er ächzte. Seine Füße rutschten ein paar Zentimeter rückwärts, dann fanden sie Halt. Aber Mary hatte sich schon wieder überschlagen, war auf seinem Rücken gelandet und hatte seine Stirn in den Dreck gedrückt.
    Er riss den linken Ellenbogen hoch, der sie traf und beinahe aufhielt, aber dann begann sie zu rutschen. Er konnte sie nicht stoppen.
    Er senkte den Ellenbogen.
    Sie rutschte von ihm und schlug mit einer Schulter am Hang auf. Als sie auf ihren Rücken fiel, streckte Clint den Arm unter sich aus und griff nach ihrem Oberarm.
    Er konnte ihren Sturz abfangen.
    Er wusste, er würde sie nicht lange halten können, dafür war seine eigene Position viel zu wacklig.
    Aber Em war auf dem Weg zu ihm.
    Sekunden darauf kniete Em kurz unterhalb von Mary. Sie beugte sich vor und presste ihr Gewicht gegen Schulter und Hüfte der Frau.

    »Hast du sie?«, keuchte Clint.
    »Ja.«
    Er ließ Marys Arm los und stand auf. Als er den Kopf hob, suchte er nach dem Ding, das Mary derart erschreckt hatte, dass sie den Halt verloren hatte.
    Es war nichts zu sehen.
    Er ließ sich ein Stück den Abhang herabrutschen, bis er von Marys Füßen weg war, und krabbelte an ihrem ausgestreckten Körper vorbei zurück auf Ems Seite. Er ging neben dem Mädchen auf die Knie und stützte Marys Hüfte und Oberschenkel ab.
    »Was jetzt?«, fragte Em.
    »Kommt darauf an«, murmelte Clint.
    »Sie ist nicht tot, falls Sie das gemeint haben. Nur ziemlich übel zugerichtet.«
    Sie lag auf dem Rücken, so schräg am Hang, dass sie weiterrollen würde, wenn sie losließen. Beide Schuhe hatte sie verloren. Ihr Rock hatte sich um ihre Oberschenkel gewickelt. Die schmutzige, zerrissene Bluse stand weit offen. Der linke Träger ihres BHs war gerissen. Die Brust hatte ein paar kleinere Kratzer abgekriegt. Dem Rest von Mary war es nicht ganz so gut ergangen.
    Vom Gesicht bis zum Oberkörper und von den Schenkeln bis zu den nackten Füßen war sie dreckverschmiert, übersät mit blauen Flecken, Schwellungen, Hautabschürfungen, Kratzern und blutenden Wunden.
    Immerhin konnte Clint erkennen, wie sich ihr Brustkorb langsam hob und senkte und den Puls an ihrem Hals ausmachen.
    »Mary?«
    Sie reagierte nicht.
    Er rief ein weiteres Mal ihren Namen, lauter diesmal.
    Nichts.
    Mit beiden Händen rüttelte Em sanft an ihr. Marys Körper wackelte ein wenig, aber sie wachte nicht auf.
    »Was sollen wir tun?«, fragte Em.
    »Wir können sie hier nicht einfach zurücklassen«, sagte Clint. »Schätze, das

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