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Das Inferno Roman

Titel: Das Inferno Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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links.
    Wegen der Scherben und Schutthaufen vermieden sie es, den Bürgersteig zu benutzen. In diesem Straßenabschnitt gab es Parkplätze mit Parkuhren am Straßenrand. Alle Parkplätze waren besetzt.
    Sie liefen auf der Straße, an den geparkten Wagen vorbei.
    Die Fahrzeuge zu ihrer Rechten bewegten sich nicht schneller vorwärts als die parkenden zu ihrer Linken.
    Mindestens zwanzig Autos waren wegen der blockierten Kreuzung auf den zwei Fahrspuren in nördlicher Richtung aufeinander aufgefahren, aber die Straße war nicht völlig verstopft. Auf der einen Seite versperrten die Autos den Weg, am anderen Ende waren es die Überreste eines eingestürzten Gebäudes, die die Zufahrt vom Pico Boulevard unmöglich machten. Die Schuttberge befanden sich aber nur auf der Ecke, in südlicher Richtung war die Straße frei. Relativ geordnet setzten die Wagen am Ende des Staus zurück, drehten und konnten wegfahren. Es würde nicht mehr lange dauern, bis sich alle hier befreit hatten.
    Die Fahrer warteten, bis sie an der Reihe waren.
    Ohne zu hupen.

    Mit jedem von Barbaras Schritten ließ das Geplärre der Autohupen auf dem Pico nach.
    Genau wie der Rauch. Mehrere Gebäude entlang dieses Abschnitts der Straße waren eingestürzt, aber Brände gab es keine.
    »Hier ist es schon besser«, sagte Barbara.
    »Da bin ich ja froh, dass mir das eingefallen ist«, antwortete Earl.
    Barbara drehte sich um. Heather hielt sich nicht länger die Ohren zu. Sie lief neben Pete, drückte sich an ihn und klammerte seinen Arm, als hinge ihr Leben davon ab.
    Lass ihn doch mal in Ruhe, dachte Barbara. Vielleicht will er gar nicht, dass du so an ihm hängst.
    Er sah allerdings nicht aus, als ob er etwas dagegen hätte. Eher schien es, als bemerke er Heather gar nicht. Mit besorgtem Gesichtsausdruck blickte er sich in sämtliche Richtungen um, als ob er Schwierigkeiten erwartete und darauf vorbereitet sein wollte.
    »Pass auf, wo du …«
    Barbara konnte nicht mehr rechtzeitig anhalten. Den Blick den anderen zugewandt, rannte sie gegen Earl und rammte ihn mit rechtem Oberarm und Brust.
    Er schnappte nach Luft und schubste sie weg.
    »Sorry.«
    »Was sollte das denn werden?«
    »Ich habe doch gesagt , dass es mir leidtut. Wenn du nicht so plötzlich stehen geblieben wärst …«
    »Was ist los?«, fragte Pete.
    »Wir hatten einen kleinen Zusammenstoß«, erklärte Barbara. »Es war gar nichts.«
    »Ja, klar«, brummelte Earl. »Breitarsch hier wollte mich mit ihren fliegenden Titten umhauen.«

    Barbara war es bereits derart heiß, dass sie nur darauf wartete, bis ihre Haut zu dampfen begann. Earls Bemerkung ließ ihre Temperatur weiter ansteigen. Und das nicht zu knapp. »Schwachkopf«, entgegnete sie.
    Mit der flachen Hand stieß er gegen ihre Schulter. Der Stoß tat nicht weh, aber er brachte sie aus dem Gleichgewicht. Sie stolperte rückwärts.
    Innerlich kochte sie. Sie hob die Faust.
    »Uuuh, ich hab ja solche Angst.«
    »Lass sie in Ruhe«, sagte Pete.
    »Lass sie in Ruhe? Sie hat doch …«
    »Hört auf zu streiten!«, platzte Heather dazwischen. »Das ist dämlich. Dämlich! Wir haben Glück, dass wir noch leben. Echt jetzt! Seht euch doch um. Das Erdbeben … Was wissen wir schon, vielleicht hat es Tausende von Toten gegeben. Vielleicht schaffen wir es gar nicht nach Hause und müssen auch sterben. Wir müssen uns aufeinander verlassen können. Wir müssen Freunde sein!«
    »Du hast Recht«, bestätigte Barbara, völlig überrascht von Heathers Gefühlsausbruch. Das Mädchen war erst dieses Jahr neu auf ihre Schule gekommen, und Barbara hatte drei Kurse mit ihr. In jedem hockte sie zusammengekauert und isoliert an ihrem Platz. Sie hatte selten den Mund aufgemacht. Mehrmals war sie ohne erkennbaren Grund in Tränen ausgebrochen. Ein Nervenbündel. Aber meistens ein stilles Nervenbündel. Bis jetzt.
    »Wir müssen keine Freunde sein«, sagte Pete, »aber es wäre dumm, uns zu streiten. Wir müssen das zusammen durchstehen.«
    Heather klammerte sich an seinen Arm und sah ihn bewundernd an.

    Na wunderbar, dachte Barbara.
    Sie sah Earl in die Augen. »Na ja, ich hätte aufpassen müssen, wo ich hinlaufe. Tut mir leid.«
    »Ja, ist in Ordnung. Also, na ja, ich bin stehen geblieben, weil ich dachte, warum gehen wir nicht auf die andere Seite? Vielleicht können wir ein Auto anhalten.«
    »Trampen?«, fragte Barbara. »Machst du Witze? Das ist ja wohl der sicherste Weg zu sterben.«
    »Was? Wir sind zu viert. Wer wird denn bei vier Personen

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