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Das Inferno Roman

Titel: Das Inferno Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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mit Dachgiebeln, Erkerfenstern und Veranda. Die Häuser sahen aus, als ob man sie aus einem verträumten Kaff im mittleren Westen der Zeit der Großen Depression nach Los Angeles verpflanzt und dann ihrem Schicksal überlassen hätte. Ungefähr die Hälfte davon war eingestürzt. Barbara war überrascht, dass überhaupt welche davon dem Beben widerstanden hatten.
    Die Gärten waren von zwei Meter hohen Maschendrahtzäunen umgeben.
    Schutz gegen Plünderer.
    Von einem einzelnen Obdachlosen abgesehen, der am Ende des Blocks seinen Einkaufswagen schob, schien sich niemand in der Gegend aufzuhalten.
    Keine Bäume. Keine Menschen.
    »Wo sind die alle?«, fragte sie.
    »Vielleicht tot«, flüsterte Heather kaum hörbar.
    »Tot? Am Arsch, die sind wahrscheinlich alle mit Plündern beschäftigt«, meinte Earl.
    »Wenigstens kommen die Autos hier durch«, stellte Pete fest.
    »Ja!« So weit Barbara blicken konnte - ungefähr drei Blocks -, bewegten sich die Autos auf dieser Straße in hohem Tempo.

    Wir könnten viel Zeit aufholen.
    Wer weiß, wenn wir Glück haben, bringt uns jemand bis nach Hause.
    Aber selbst ein paar Kilometer …
    Dad wird wahrscheinlich nicht zu Hause sein, aber Mom …
    Vielleicht braucht sie meine Hilfe. Ein paar Minuten könnten eine Menge ausmachen.
    »Ich tu’s. Ich werde der Lockvogel sein«, sagte sie.
    Heather wirkte sehr erleichtert.
    »Schön«, meinte Earl. »Aber sei nicht so wählerisch. Du musst den Typen nicht heiraten, nur ein Stück in seinem Wagen mitfahren.«
    »Keine Typen, das hatte ich doch gesagt.«
    »Mach einfach, was du für richtig hältst«, sagte ihr Pete.
    Ein alter grüner Pick-up parkte am Straßenrand. Barbara stellte sich neben die Fahrertür, die anderen versteckten sich hinter der vorderen Stoßstange.
    Sekunden später kam ein weißer Honda um die Ecke. Die Frau am Steuer war mittleren Alters, dicklich und trug Lockenwickler im Haar.
    Perfekt.
    Barbara trat einen Schritt auf sie zu und winkte. »Könnten Sie mir helfen?«, rief sie.
    Die Frau sah sie an und wendete sehr schnell ihren Blick wieder ab, als hätte sie Angst, beim Hinsehen erwischt zu werden. Das machen die Leute bei Pennern so, dachte Barbara.
    Ich bin kein Penner!
    Wahrscheinlich hatte ihre Frisur etwas gelitten, aber sonst …

    Sie sah an sich herab. Ihre kurzärmlige weiße Bluse war sauber, ordentlich gebügelt, fast bis zum Hals geschlossen und steckte in ihren hellblauen Shorts. Sie tastete nach dem Reißverschluss. Natürlich war der zu. Also war die Fahrerin auch nicht von einem offenen Hosenstall abgeschreckt worden. Ihre Shorts waren sauber. Und es waren keine Hot Pants, sondern weite Hosen, die fast bis zum Knie reichten.
    Sie beugte sich leicht vor und inspizierte ihre Strümpfe und Schuhe: weiße Sportsocken, weiße Turnschuhe. Und eine sehr schöne Sonnenbräune zwischen dem Abschluss ihrer Socken und den Hosenbeinen.
    Ich sehe fantastisch aus, dachte sie.
    Vielleicht mag die kranke Alte einfach keine Teenager.
    Vielleicht hat sie Angst, dass ich eine Serienkillerin bin und eine Kettensäge in meiner Handtasche verstecke.
    Der nächste Wagen, der in die 15 th Street abbog, war ein Mercedes Cabrio, an dessen Steuer ein Mann saß. Sein Haar war zerstrubbelt, und er trug Sonnenbrille, ein blaues Sporthemd und Krawatte.
    Barbara lehnte sich zurück an die Tür des Pick-ups. Sie verschränkte die Arme und sah weg.
    Der Mercedes hielt.
    »Soll ich dich irgendwohin mitnehmen?«, fragte der Fahrer.
    »Nein. Aber vielen Dank trotzdem.«
    »Bis du sicher? Normalerweise nehme ich niemanden mit, aber unter diesen Umständen …«
    »Nein, ist schon in Ordnung. Ich warte auf jemanden.«
    »Ist alles in Ordnung?«
    »Ja, ja, bestens. Danke, dass Sie angehalten haben.«

    Er zuckte mit den Schultern und fuhr weiter.
    Der sah doch eigentlich ganz nett aus, dachte sie.
    Ja, genau wie Ted Bundy nett ausgesehen hatte.
    »Was ist los mit dir?«, rief Earl aus seinem Versteck.
    »Ich hab doch gesagt: keine Typen.«
    Die nächsten beiden Wagen, die vorbeikamen, wurden von Frauen gefahren, aber keine hielt an.
    »Hey, ich habe eine klasse Idee!«, schrie Earl. »Warum legst du dich nicht einfach auf die Straße?«

6
    Clint wollte das Autoradio einschalten, nachdem er den Platz mit Mary getauscht und sich angeschnallt hatte. Er musste alles über das Beben erfahren. Und über die Verkehrslage.
    Wo sich das Radio hätte befinden müssen, gähnte ein leerer Schacht im Armaturenbrett.
    »Wo ist Ihr Radio?«,

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