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Das Inferno Roman

Titel: Das Inferno Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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es damit sehr eilt«, sagte er.
    »Wie meinst du das?«
    »Sieh dir das mal an«, sagte Heather. Sie beugte sich vor und streckte ihren Arm aus. Ihre Hand reichte bis zu Barbaras linkem Knie. In der Hand hielt sie eine kleine Dose Whiskas-Katzenfutter.
    »Was?«, fragte Barbara.
    »Dreimal darfst du raten«, sagte Heather.
    »Wir haben uns umgesehen«, fügte Pete hinzu. »Es gibt nur ein Schlafzimmer und … keine Anzeichen, dass Mrs. Klein irgendwelche Kinder hat.«
    Heather ließ Barbara ein selbstgefälliges Grinsen zukommen.
    »Kapierst du’s? Ihre Susie isst Whiskas.«
    »Susie ist ihre Katze«, erklärte Pete kopfschüttelnd.
    »Ihr macht Witze«, murmelte Barbara. »Seid ihr sicher?«
    »Da steht eine Plastikschüssel auf dem Küchenboden«, sagte Pete. »Mit Susies Namen drauf.«
    »Wirklich?«
    »Und Milch ist drin «, fügte Heather hinzu. »Das meiste ist auf dem Boden verschüttet, aber ein wenig ist noch in der Schüssel. Susies Schüssel.«
    Barbara schüttelte langsam den Kopf. »Das glaube ich alles nicht«, murmelte sie. »Susie ist ihre Katze? Wir haben uns hier den Arsch aufgerissen, in der Sonne gebraten und Gott weiß wie viel Zeit verschwendet, in der wir schon auf dem Heimweg hätten sein können, nur um eine Katze zu retten?«
    »Danach sieht es aus«, sagte Pete.
    »Na toll.« Heather grinste. »Spitze, oder? Ich habe gleich gesagt, dass wir nicht hätten anhalten sollen.«

    »Wir konnten ja nicht wissen, dass es eine Katze ist.«
    »Sie hat allerdings nicht gesagt, dass es keine ist«, machte Barbara deutlich. »Sie hat sie als ihr Baby bezeichnet, aber das machen eine Menge Leute.«
    »Sie wollte , dass wir denken, es sei ein Mensch«, sagte Heather. »Sie dachte sich, wir würden ihr nicht helfen, wenn wir wüssten, dass es sich nur um eine Katze handelt.«
    »Und sie hätte Recht gehabt«, sagte Pete.
    Barbara schüttelte den Kopf. »Ich meine, möglicherweise sind Leute unter Gebäuden verschüttet. Wenn ich mir schon den Arsch aufreiße, um jemanden auszugraben, dann tue ich es für einen Menschen.«
    »Ich würde es auch für meinen Hund tun«, sagte Pete. »Wenn ich einen hätte.«
    »Ich würde es für meinen Kater Mickey tun«, sagte Heather. »Nur hat mein Vater ihn mit dem Zimmermannshammer totgeschlagen.«
    »Nicht im Ernst«, sagte Pete.
    »Doch.«
    »Warum sollte er so was tun?«
    Jetzt geht das wieder los, dachte Barbara. Schon wieder eine Horrorgeschichte unserer Gute-Laune-Prinzessin.
    »Mickey hat sich am Thanksgiving-Truthahn vergriffen.«
    »Oh Mann«, murmelte Pete.
    »Der Truthahn kam gerade aus dem Ofen. Wir haben gewartet, bis er abkühlte, und eine Wiederholung der Rose Parade im Fernsehen angeschaut. Mom ging in die Küche, um den Kartoffelbrei zu stampfen. Dann hat sie geschrien - das war, bevor sie sich umgebracht hat.«
    Da wäre ich nie drauf gekommen, dachte Barbara.

    »Also ging Dad in die Küche und ist völlig durchgedreht. Als Erstes hat er Mom umgehauen, weil sie den Truthahn draußen gelassen hatte, wo der Kater ihn finden konnte.«
    »Wo hat sie ihn abgestellt?«
    »Auf der Arbeitsfläche.«
    »Und wo hätte sie ihn sonst …«
    »Nirgends. Darum ging es nicht. Egal, es war sowieso Dad, der ihn dorthin gestellt hatte. Das spielt keine Rolle. Mom war diejenige, die dafür Schläge bekam.«
    Kein Wunder, dass sie sich umgebracht hat, dachte Barbara. Mit so einem Typen verheiratet zu sein … und dann noch eine Tochter wie Heather.
    »Dann hat er Mickey am Schwanz geschnappt und nach draußen gezerrt. Ich bin ihm nachgerannt, weil ich wusste, dass er ihn umbringen wollte. Und dann hat er mich geschlagen.«
    Ein wirrer, schadenfroher Ausdruck zeigte sich auf Heathers Gesicht.
    Diesmal fielen keine Tränen.
    Vielleicht, weil es diesmal nicht um ihre Mutter geht, dachte Barbara. Und vielleicht hatte sie Mickey gar nicht so sehr gemocht.
    »Er schlug mir in den Magen. Ins Gesicht schlägt er mich nie, weil man das sehen würde. Jedenfalls blieb mir die Luft weg, und ich landete auf dem Rücken. Ich lag in der Einfahrt und versuchte wieder zu Atem zu kommen, als er aus der Garage kam. Er hatte seinen Zimmermannshammer geholt. Er hielt Mickey genau über mein Gesicht und begann mit dem Hammer auf ihn einzuschlagen. Es dauerte … sehr lange. Erst schlug er vorbei. Weil Mickey herumzuckte und so. Aber er schlug nicht immer
vorbei. Er traf Mickey am Rücken und in die Schnauze … Blut spritzte, tropfte mir ins Gesicht … Dann landete er einen Volltreffer

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