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Das Inferno Roman

Titel: Das Inferno Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Er hatte sie wohl irgendwann dort hingeworfen, konnte sich aber nicht daran erinnern. Er warf die Hosen auf den Boden und trug den Stuhl ins Badezimmer. Er stellte den Stuhl über Judy. Die hinteren Beine passten gut über ihre Schultern, die Stuhlsprossen pressten sich gegen ihren Brustkorb wie die Träger eines Holz-BHs. Die Vorderbeine klemmten sie kurz oberhalb ihrer Hüften ein.

    Er kauerte über ihrem Kopf und nahm sich einen weiteren Gürtel. Er hielt ihn zwischen den Zähnen, hob Judys Arme über die gepolsterte Sitzfläche und versuchte sie zusammenzudrücken. Ihre Arme waren nicht lang genug. Er schaffte es nicht, ihre Hände zusammenzubringen. Das bedeutete, dass er mit dem Gürtel ihre Handgelenke nicht zusammenbinden konnte.
    Wenn ich nur Handschellen hätte …
    Wahrscheinlich hätte er seinen Plan ändern können. Aber ihm gefiel die Vorstellung, ihre Hände über der Sitzfläche zu fesseln, als ob sie den Stuhl an ihre Brust drückte. Sie würde es niemals schaffen, sich aufzurichten und an die Fußfesseln zu gelangen - nicht, wenn sie den Stuhl umarmte.
    Aber mit einem Ledergürtel würde es nicht funktionieren.
    Es muss irgendeinen Gürtel oder Schlips oder Träger geben, mit dem es geht, sagte er sich. Irgendwas, das hier rumliegt. Keine Lust, das ganze Haus abzusuchen.
    Zurück im Schlafzimmer wandte er sich wieder dem Kleiderschrank zu.
    Vielleicht zwei oder drei Krawatten …
    Vielleicht hat Judy auch einen Kordelgürtel oder …
    Im vorderen Teil des Schranks war nichts Brauchbares zu finden, daher arbeitete er sich tiefer vor. Viel konnte er nicht sehen und musste sich auf sein Gefühl verlassen. Er mochte das Gefühl, wie sich die Stoffe an seiner Haut rieben.
    Vielleicht finde ich einen Bademantel. Mit einem Gürtel, wie ihn sein eigener Bademantel hatte, könnte es klappen.

    Als er die Blusen auf der Suche nach einem Gürtel abtastete, stieß seine Hand auf einige unbenutzte Drahtkleiderbügel.
    Kleiderbügel!
    Er zog ein paar Bügel aus dem Dunkel.
    Kurz darauf kauerte er wieder auf dem Wannenboden. Er hob Judys Arme an, schob sie über der Sitzfläche zusammen und schob einen Kleiderbügel über ihre Hände. Dann drückte er die Arme zur Seite, bis Judys Handgelenke zwischen den sich verengenden Drähten eingeklemmt waren.
    »Wunderbar«, murmelte er.
    Er drückte den Bügel in der Mitte zusammen und verbog den Draht, bis die Handgelenke an beiden Enden gut gesichert waren.
    Jetzt habe ich sie, dachte er. Da kommt sie niemals raus.
    Er warf die überflüssigen Gürtel und Kleiderbügel aus der Wanne. Im Knien lächelte er Judy an. Alles stand Kopf. Es sah seltsam aus. Ihre Stirn war, wo ihr Mund sein müsste, ihre Augenbrauen unter den Augen. Zum ersten Mal fiel Stanley auf, dass sie ein paar Sommersprossen auf den Augenlidern hatte.
    »Ju-huuu«, rief er. »Bist du immer noch weggetreten?«
    Sie reagierte nicht.
    »Ich muss mal kurz weg. Wirst du mich vermissen? Hm? Ich komme wieder, mach dir keine Sorgen. Bleib einfach hier und entspann dich.«
    Auf seinen linken Arm gestützt beugte er sich nach unten und küsste Judys Mund. Ihre Lippen fühlten sich trocken und kratzig an, deshalb leckte er darüber. Das
schien sie etwas weicher zu machen. Er küsste sie weiter. Dabei griff er mit seiner rechten Hand um den Stuhl herum und befummelte ihre rechte Brust. Sie war glitschig und klebrig, aber er genoss es, sie zu drücken. Er versuchte, die linke Brust zu erreichen, kam aber nicht ran und begnügte sich mit der rechten.
    Er hatte seine Zunge in ihrem Mund.
    Er war wieder hart.
    Er fragte sich, wie es wohl wäre, sie zu ficken, wenn sie so an Wasserhähnen und Stuhl festgezurrt war.
    »Ficken impossible«, murmelte er und musste lachen.
    Er zwickte ihren Nippel zum Abschied, zog die Zunge aus ihrem Mund und richtete sich mühsam auf. Er stieg aus der Wanne.
    Neben dem Mülleimer kniete er nieder. Er schnüffelte.
    Zuckerwatte.
    Aber eigentlich ein Parfüm.
    Am Boden des Kunststoffbehälters fanden sich rosa Gesichtstücher, einzelne Pillen, Überreste zerbrochener Flaschen und eine Zahnbürste.
    Stanley hob eine Handvoll Gesichtstücher auf. Sie waren immer noch feucht. Er hielt sie an seine Nase. Vorsichtig schnupperte er daran.
    Ja!
    Er inhalierte tief, rieb sein Gesicht mit den Tüchern ab und verteilte den wunderbaren Duft darauf.
    Als er fertig war, legte er die Tücher zur Aufbewahrung zurück in den Mülleimer und ging zur Badezimmertür.
    Er blieb stehen und sah Judy noch einmal

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