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Das Inferno

Das Inferno

Titel: Das Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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für die Maschine haben will. Er dachte wohl zuerst, ich würde einen Scherz machen und hat mir einen doppelt so hohen Preis genannt, wie das Motorrad wert ist. Es war ein Däne, der aber perfekt Englisch sprach. Ich habe ein Bündel Geld aus der Tasche gezogen und ihm die gesamte Summe hingeblättert, da hat er mir das Motorrad gegeben. So einfach war das.«
    »Sie verblüffen mich jedes Mal aufs Neue, Harry.«
    »Sie werden lachen, aber manchmal verblüffe ich mich selbst«, erwiderte Butler trocken. »Aber viel wichtiger ist, dass ich jetzt mit dem Motorrad die Strecke vor und hinter unserem Wagen auskundschaften kann.«
    »Das verbessert unsere Situation ganz gewaltig. Mir war gar nicht wohl bei dem Gedanken, dass wir uns alle in einen einzigen Wagen zwängen müssen.«
    »Ich glaube, ich nehme mir die Maschine gleich noch mal vor. Vielleicht kann ich sie ja noch ein bisschen frisieren. Bis morgen früh um sechs dann.« Er ging zur Tür, drehte sich dort aber noch einmal um. »Ach, übrigens, ich nehme natürlich meine Uzi mit…«
    Tweed beschloss, sich zu duschen und danach ins Bett zu gehen. Als er das Licht ausknipste und den Kopf aufs Kissen sinken ließ, gingen ihm noch immer viele ungelöste Fragen durch den Kopf, auf die er dringend eine Antwort benötigte.
    Wer, zum Beispiel, war Nummer fünf – der Mann, von dem der FBI-Agent vor der Windmühle gesprochen hatte? Und war die telefonische Warnung, die er soeben erhalten hatte, nur ein Versuch, sie einzuschüchtern, oder tödliche Realität? Wenn ja, wer war dann der mysteriöse Anrufer? Woher hatte er seine Handynummer? Tweed hätte doch nicht auf Monica hören sollen, die eines Tages darauf bestanden hatte, dass er die Nummer an wichtige Leute weitergab. Sie hatte ihm eine Liste vorgelegt, und Tweed hatte widerwillig zugestimmt. Aber jetzt war er zu müde, um sich an alle Namen auf dieser Liste zu erinnern. Und dann war da noch eine Frage. Die entscheidende vielleicht. Wer war Rhinozeros?
    Auf einmal standen Tweeds Gedanken still, und so, als ob jemand sein Gehirn ausgeschaltet hätte, fiel er in tiefen, traumlosen Schlaf.
    Mitten in der Nacht wurde Oskar Vernon geweckt, weil sein Handy klingelte. Fluchend knipste er die Nachttischlampe an.
    »Ja? Wer spricht da, verdammt noch mal? Es ist drei Uhr früh!«
    »Gavin Thunder. Und wenn Sie mit mir sprechen, unterlassen Sie gefälligst das Fluchen, verstanden?«
    Vernon, der nicht einmal vor dem Präsidenten der Vereinigten Staaten mitten in der Nacht einen Kotau gemacht hätte, brummte etwas Unverständliches.
    »Ich möchte Ihnen noch einmal ins Gedächtnis rufen, wie wichtig es ist, dass Sie Tweed morgen nicht verlieren«, fuhr Thunder fort. »Ich bin mir sicher, dass er in aller Früh Tønder verlassen wird. Sie müssen ihn auf Schritt und Tritt verfolgen.
    Haben Sie das verstanden?«
    »Es ist bereits alles in die Wege geleitet. Barton und Panko verfolgen ihn mit dem Flugzeug. Und jetzt gute Nacht.«
    Vernon schaltete das Telefon aus. Thunder war ein Mensch, der seine Befehle immer dreimal gab. Wieso kann der Kerl keine Schlaftablette nehmen?, fragte sich Vernon, während er das Licht ausknipste. Ein paar Sekunden später war er wieder eingeschlafen.
    Früh am Morgen klopfte er an Bartons Tür, und da er drinnen nichts vernahm, trat er ein. Das Zimmer war leer, und das Bett sah wie eine Müllhalde aus. Auch im Bad war niemand. Dann bemerkte Vernon, dass Bartons Koffer fehlte. Er ging nach unten und fragte an der Rezeption nach seinen beiden Freunden.
    »Sie haben sich ein paar Lunchpakete und Thermoskannen mit Kaffee bestellt, weil sie ganz früh los wollten«, sagte der Nachtportier. »Sie sind schon vor einiger Zeit aufgebrochen. Sie haben gesagt, dass Sie ihre Rechnung begleichen würden.«
    »Richtig. Das werde ich auch.«
    Vernon ging in den Speisesaal, wo er sich ein ausgedehntes englisches Frühstück gönnte, als Ausgleich dafür, dass er nur ein paar Stunden Schlaf gehabt hatte. Zum Schluss trank er noch zwei große Gläser Orangensaft, bevor er sich daran machte, die Rechnung zu begleichen und seine Sachen zu packen.
    Bereits eine Stunde zuvor hatten sich Barton und Panko vom Hoteldiener zum Flugplatz fahren lassen. Barton war noch immer so wütend auf Oskar Vernon, dass er ihn unter keinen Umständen sehen wollte. Der Hoteldiener hatte sie in einem uralten Skoda, dessen Motor bedenklich geschnauft und geächzt hatte, bis kurz vor das Flugzeug gebracht und war dann, nachdem Barton ihm ein

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