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Das Inferno

Das Inferno

Titel: Das Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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großzügiges Trinkgeld gegeben hatte, wieder abgefahren.
    Barton genoss die kühle Morgenluft. Ein leichter Nebel lag wie ein Tischtuch über dem Rollfeld, der sich aber bestimmt auflösen würde, sobald die Sonne etwas höher stieg. Mit seinem .45er Colt in der Hand sah sich Barton auf dem Flugplatz um, bevor er schließlich zu dem kleinen Schuppen ging. Er mochte seine Waffe, deren Magazine jeweils sieben Schuss fassten, sehr.
    Barton ging bei seinen Einsätzen immer sehr gründlich und gewissenhaft vor. Einmal hatte er einen Mann zehn Wochen lang beschattet, bevor er ihn umgebracht hatte. Jetzt drückte er langsam die Klinke an der Tür des Schuppens herunter, bevor er sie aufriss und mitten in den Raum stürmte. Mit seiner Pistole zielte er in alle Winkel, aber der Schuppen war leer. Barton hatte es auch nicht anders erwartet, dennoch wollte er kein Risiko eingehen.
    Panko stand mit den Reisetaschen neben dem Flugzeug und betrachtete kopfschüttelnd die Aktion, die ihm völlig überflüssig erschien. Nachdem sie am Abend zuvor aus der Maschine gestiegen waren, hatte Barton die Türen abgeschlossen und kleine Stücke Klebeband über Tür und Rumpf geklebt. So konnte er feststellen, ob jemand in der Zwischenzeit die Türen geöffnet hatte. Die Klebestreifen waren noch da; dass sie etwas verzogen waren, schrieb Barton lediglich dem Temperaturwechsel zwischen Nacht und Tag zu. Er zog sie ab, öffnete die Tür und setzte sich auf den Pilotensitz.
    Panko verstaute die beiden Reisetaschen im hinteren Teil der Maschine und setzte sich dann neben Barton, der sichtlich froh war, Oskar Vernon losgeworden und wieder sein eigener Herr zu sein. Er streckte eine Hand aus, um die Maschine zu starten, hielt aber auf einmal inne.
    Bei seinem üblichen Kontrollblick durch die Kabine hatte er ein kleines, schwarzes Objekt bemerkt, das unter einem der Fußpedale klemmte und ganz offensichtlich nicht dorthin gehörte. Barton kramte eine kleine Taschenlampe aus seiner Hosentasche, beugte sich nach unten und besah sich in deren Lichtstrahl das Objekt genau. Dann richtete er sich wieder auf und sah seinen Kumpan an.
    »Wann starten wir endlich?«, grummelte Panko ungeduldig.
    »Können wir machen«, erwiderte Barton seelenruhig. »Aber wenn ich die erste Kurve fliege und auf das Pedal dort unten trete, zerreißt es das Flugzeug in tausend kleine Stücke. Jemand hat uns in der Nacht eine Bombe an Bord geschmuggelt.«
    »Eine Bombe?«
    Panko riss die Tür auf und ließ sich aus dem Flugzeug fallen.
    Auf dem Boden rappelte er sich wieder auf und rannte, so schnell er konnte, zum nächsten Baum, hinter dessen Stamm er Deckung nahm. Barton grinste freudlos. Es war ihm recht, dass Panko wie ein aufgeschreckter Hase davongelaufen war, weil er so in Ruhe nachdenken konnte.
    Im Internet hatte Barton einmal gelesen, wie man eine primitive Bombe bastelte. Der Erbauer des schwarzen Kästchens unter dem Pedal für das Seitenruder hatte sich offenbar an dieselbe Anleitung gehalten. Die Bombe war zwar sehr einfach aufgebaut, aber sie wäre mit Sicherheit explodiert. Auf der Internetseite hatte auch gestanden, wie so eine Bombe zu entschärfen war. An der Seite des Kästchens brannte eine rote Leuchtdiode, neben der sich ein kleiner Schalter befand. Barton legte den Schalter um, und die Diode erlosch.
    Ein paar Minuten später stieg er vorsichtig aus dem Flugzeug und trug die Bombe, aus der mehrere Drähte heraushingen, in den Wald, wo er sie in einem Gebüsch unter altem Laub versteckte.
    »Du kannst wieder hinter deinem Baum hervorkommen, du Waschlappen«, rief er Panko zu, während er zurück zum Flugzeug ging. »Die Höllenmaschine ist nicht mehr an Bord.«
    Als Panko vorsichtig hinter dem Stamm hervorlugte und einen zögernden Schritt nach vorn machte, packte Barton die Wut. Er zog seine Pistole und richtete sie auf seinen Komplizen.
    »Beeil dich, oder ich knalle dich ab.«
    Panko rannte los und kletterte keuchend in die Maschine, wo Barton schon wieder am Steuerknüppel saß.
    »Weißt du was?«, sagte Barton, der kein Hehl daraus machte, wie sehr er Pankos Feigheit verachtete. »Manch anderer wäre jetzt dankbar dafür, dass ich der Pilot dieser Maschine bin.«
    »Das hast du wirklich toll gemacht«, beeilte sich Panko zu sagen. »Du bist ein großartiger Pilot. Der beste, den es gibt.«
    »Übertreib’s nicht«, knurrte Barton und schaltete den Motor an. »Ich frage mich nur, wer wohl die Bombe hier versteckt hat.
    Aber wenn ich das

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