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Das Inferno

Das Inferno

Titel: Das Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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verraten.«
    »Lisa ist meine Tochter«, sagte Slavic. »Solange ich die Zürcher Kredit Bank aufgebaut habe, hatte ich keine Zeit zum Heiraten. Aber dann traf ich eine wundervolle deutsche Frau, deren Geist und Schönheit mich so fasziniert hat, dass ich sie vom Fleck weg geheiratet habe. Unsere erste Tochter Helga war leider nicht besonders intelligent, aber ihre Schwester Lisa erwies sich als ein wahres mathematisches Genie. Vor ein paar Jahren ist meine Frau leider überraschend gestorben.«
    »Milo dachte, ich könnte mehr über Sie herausfinden, wenn Sie nicht wüssten, wer ich wirklich bin«, erklärte Lisa.
    »Übrigens wissen nur ganz wenige Menschen, dass ich seine Tochter bin.«
    Tweed wandte sich an Slavic: »Wann haben Sie vor, Ihr System zum Einsatz zu bringen?«
    »Aus den entschlüsselten Botschaften geht hervor, dass unsere Gegner in zwei bis drei Tagen zuschlagen wollen.«
    »Da habe ich etwas anderes gehört. Eine meiner Mitarbeiterinnen in London hat ebenfalls die Botschaften aus Seattle dekodiert und ist der Meinung, dass das Chaos sehr viel früher losbrechen wird. Sie sprechen von zwei bis drei Tagen, aber ich glaube, dass wir uns glücklich schätzen können, wenn uns noch zwei bis drei
Stunden
bleiben.«
    Slavic sprang auf und machte ein ebenso verblüfftes wie besorgtes Gesicht.
    »Folgen Sie mir«, sagte er und eilte den Weg zum Schloss entlang. »Wir müssen sofort zurück in mein Arbeitszimmer. Sie wissen doch, dass zur Zeit auf der Insel Sylt eine merkwürdige Konferenz stattfindet…«
    »Ja, das weiß ich. Thunder und drei weitere hochrangige Politiker nehmen daran teil.«
    »Ich habe meine Vorkehrungen bezüglich dieser Konferenz getroffen.«
    »Was für Vorkehrungen?«
    »Das erkläre ich Ihnen später. Die vier Halunken werden jedenfalls ihr blaues Wunder erleben.«
    »Ist Ihnen eigentlich bekannt, dass es noch einen fünften Teilnehmer an der Konferenz gibt?«, sagte Tweed. »Leider konnten wir bislang noch nicht herausfinden, wer es ist.«
    Auf dem Weg zurück zum Schloss erzählte Tweed, was er bei der alten Windmühle erfahren hatte.
    »Ich gäbe viel darum, wenn ich wüsste, wer dieser fünfte Mann ist«, schloss Tweed seinen Bericht.
    »Wenn ich das nur geahnt hätte!«, rief Slavic aus und klatschte sich mit der flachen Hand auf die Stirn. »Wenn das mit dem fünften Mann stimmt, dann befinden wir uns alle in höchster Gefahr.«

42
    Im Schloss angelangt, verlangsamte Slavic seine Schritte. Die Art und Weise, in der er nun seinen großen Körper mit den relativ kleinen Füßen fortbewegte, erinnerte Paula an einen Tiger, der sich an seine Beute anpirschte. Auch seine Stimmung hatte sich verändert. Paula spürte eine gewisse Anspannung, von der sie aber nicht genau wusste, woher sie rührte.
    »Hier ist übrigens das Labor, in dem unsere Wissenschaftler arbeiten«, sagte er und blieb vor einem in der Wand des Ganges eingelassenen Fenster stehen.
    Paula blickte durch das Fenster in einen großen Raum, in dem mehrere Männer in weißen Laborkitteln an kompliziert aussehenden technischen Geräten herumhantierten, deren Verwendungszweck Paula allerdings nicht erraten konnte.
    »Vergessen Sie nie, beim Betreten eines Raumes hier den roten Knopf hinter der Tür zu drücken«, ermahnte sie Slavic.
    »Außer wenn es sich um einen echten Notfall handelt.«
    Hinter ihrem Gastgeber blickte Tweed auf seine Uhr. Er hoffte, dass Slavic sein System so schnell wie möglich zum Einsatz bringen würde. Sie hatten nicht mehr viel Zeit. Slavic führte sie ins Arbeitszimmer, wo sie ein Chor fröhlicher Stimmen begrüßte. Rondel zieht mal wieder seine Show ab, dachte Paula, die selber lachen musste, als sie sah, wie er auf einem Bein balancierte, während er das andere wie ein Flamingo angewinkelt hatte.
    »Wir haben wichtige Dinge zu bereden«, sagte Slavic mit ernster Stimme.
    »Meine Damen und Herren, Sie haben es gehört«, verkündete Rondel fröhlich. »Hiermit gehen wir zum ernsten Teil des Programms über…«
    »Hören Sie mit dem Unfug auf, Blondel«, wies Slavic ihn zurecht. »Das ist nichts zum Lachen.«
    »Hört, hört!«, tönte Rondel.
    Slavic ignorierte ihn und setzte sich an seinen Schreibtisch in der Nähe des großen Aussichtsfensters. Er steckte sich eine dicke Zigarre in den Mund und suchte etwas hinter den Bücherstapeln, mit denen der Tisch übersät war. Paula erschrak, als er auf einmal eine silbern glänzende Pistole in der Hand hielt.
    »Kein Grund zur Beunruhigung,

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