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Das Inferno

Das Inferno

Titel: Das Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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mir erzählt, dass Sie beruflich als Vertrauensperson tätig sind. Könnten Sie mir das bitte etwas näher erklären?«
    »Vielleicht wäre Sicherheitsberaterin das bessere Wort gewesen«, sagte Lisa, die sich etwas entspannt zu haben schien und nicht mehr ganz so stocksteif auf dem Stuhl saß. »Ich beschütze einen der mächtigsten Männer der Welt. Er hat mich beauftragt, mich mit Ihnen in Verbindung zu setzen.«
    »Woher weiß er überhaupt von meiner Existenz?«, fragte Tweed.
    »Er hat überall auf der Welt die besten Beziehungen. Deshalb weiß er auch, wer Sie wirklich sind.«
    »Und wer bin ich wirklich?«
    »Stellvertretender Direktor des SIS. Das ganze Theater mit der Versicherungsgesellschaft ist nur eine Tarnung. Er weiß auch, dass es in London demnächst großen Ärger geben wird, und hat mich deshalb damit beauftragt herauszufinden, in welchen Gebieten die Gegner losschlagen werden, um es Ihnen dann zu berichten. Inzwischen weiß ich es: Es sind das West End und das East End. Und losgehen soll es heute Nacht.«
    »Was sollen das für Gegner sein?«
    »Ihre Regierung hat in letzter Zeit zu viele angebliche Flüchtlinge ins Land gelassen und dabei nicht erkannt, dass viele dieser Leute im Ausland für den Guerillakrieg ausgebildet wurden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass heute Nacht nur die Generalprobe für einen noch viel größeren Angriff steigen soll.
    Die wollen damit testen, wie Ihre Polizei auf Straßenkrawalle reagiert. Ich weiß zwar nicht, wann genau es losgehen soll, aber bestimmt erst nach Einbruch der Dunkelheit.« Lisa strich ihr volles, rotes Haar aus dem Gesicht. »Wie viele Leute können Sie mobilisieren?«
    »Mit mir zusammen vielleicht sechs. Bis auf einen, der gleich zu uns stoßen wird, sind sie alle schon hier in diesem Raum.
    Einer von ihnen wurde beim SAS trainiert«, fügte er an, ohne Newman dabei direkt anzuschauen. »Die anderen, darunter Paula, haben die normale Ausbildung. Wenn ich Sie wäre, würde ich aber Paula nicht unterschätzen.«
    »Das wäre mir nicht mal im Traum eingefallen«, sagte Lisa und lächelte. »Ich habe sie ja bereits auf Lord Barfords Gesellschaft kennen gelernt.«
    »Möchten Sie vielleicht eine Tasse Kaffee?«, fragte Monica etwas verspätet. Sie hatte Lisa fasziniert zugehört.
    »Ja, bitte, wenn es Ihnen keine Mühe macht.«
    »Mir wäre wohler, wenn Sie mir den Namen des Mannes nennen würden, für den Sie arbeiten«, sagte Tweed.
    »Tut mir Leid, aber ich habe versprochen, ihn niemandem mitzuteilen.«
    »Es ist nicht zufällig ein gewisser Rondel?«, fragte Tweed beiläufig.
    »Nein«, antwortete Lisa und senkte den Blick.
    »Ein Problem habe ich noch«, fuhr Tweed fort, während er kleine Gesichter auf seinen Block kritzelte. »Wenn ich nicht weiß, wie ich Sie erreichen kann, können wir unmöglich zusammenarbeiten.«
    »Mein Auftraggeber hat Sie mir nicht nur als hochintelligent, sondern auch als knallhart und äußerst hartnäckig beschrieben.
    Er hatte Recht. Also gut, ich wohne nicht mehr in der Nähe der Ebury Street, sondern im Hangman’s Noose. Das ist ein Pub im East End in der Nähe von Reefers Wharf. Wenn ich nicht da sein sollte, können Sie einem gewissen Herb eine Nachricht hinterlassen. Er ist der Besitzer der Kneipe.«
    »Kann man ihm vertrauen?«
    »Unbedingt.«
    »Und warum sollten wir, wenn ich fragen darf?«, mischte Mark Wendover sich ein.
    »Warum?«, fragte Lisa zurück und sah ihn an. »Weil er früher mal für den militärischen Geheimdienst gearbeitet hat.
    Deshalb.« Sie holte ein gefaltetes Blatt Papier aus ihrer Schultertasche und gab es Tweed. »Hier ist eine Aufstellung der Orte, an denen es heute Nacht Ärger geben könnte.«
    Tweed las die mit Schreibmaschine geschriebene Liste sorgfältig durch und achtete darauf, sich von seiner Bestürzung nichts anmerken zu lassen. Dann sah er Lisa in die Augen.
    »Das ist ein ganz schön großes Gebiet. Ich schätze mal, dass Herb mit seiner militärischen Erfahrung Ihnen beim Zusammenstellen der Liste geholfen hat.«
    »Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen«, sagte Lisa lächelnd. »Er hat mir übrigens auch noch gesagt, dass Sie eine schnelle Auffassungsgabe haben.«
    »Wer? Herb?«
    »Nein. Mein Auftraggeber, der mich zu Ihnen geschickt hat, damit ich Sie warne. Wir sind also zu sechst…«
    »Zu siebt, zusammen mit Ihnen.«
    »Dann brauchen wir noch Fahrzeuge, um vom West End ins East End zu kommen.«
    »Die haben wir haufenweise«, sagte Harry Butler. »Und zwar

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