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Das Inferno

Das Inferno

Titel: Das Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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sie ihren Mantel an und schaute auf die Uhr. »Was, so spät ist es schon? Ich glaube, wir sollten jetzt schleunigst aufbrechen«, sagte sie zu Tweed.
    »Ich hole schon mal den Wagen«, brummte Butler und sprang auf.
    Tweed machte Lisa mit Pete Nield bekannt, der ihr die Hand gab und sie anlächelte.
    »Willkommen bei unserem kleinen Feldzug«, sagte er.
    »Lassen Sie dieses blöde Dahergerede, Pete«, sagte Tweed scharf. »Schließlich befinden wir uns nicht im Krieg.«
    »Hoffen wir’s«, murmelte Newman.
    »Ist denn das SAS-Team schon da, das ich von Hereford angefordert habe?«, raunzte Gavin Thunder seinen neuen Mitarbeiter an, der für Jeremy Mordaunt gekommen war.
    »Ja. Drüben im ehemaligen Gebäude von Scotland Yard, Sir.
    Verzeihen Sie mir die Bemerkung, Sir, aber untersteht der SAS nicht dem Verteidigungsministerium?«
    »Ja, aber ich habe den Minister dazu überredet, mir die Jungs für ein paar Stunden auszuleihen. Der Mann frisst mir aus der Hand. Sie haben ja wahrscheinlich die Gerüchte gehört, die zurzeit in der Stadt kursieren. Heute Nacht wollen finstere Typen aus dem Ausland, die wir als Flüchtlinge ins Land gelassen haben, hier den Aufstand proben. Da finde ich es wichtig, dass wir den SAS in Reserve halten, für den Fall, dass die Situation außer Kontrolle gerät.«
    »Hoffentlich sehen das Ihre Kabinettskollegen auch so, Sir.«
    »Das geht Sie einen Dreck an. Aber wenn Sie es unbedingt wissen müssen: Das Kabinett hat mir freie Hand gegeben.
    Widerwillig zwar, aber immerhin. Kann sein, dass wir heute Nacht mit eiserner Faust für Ordnung sorgen müssen.«
    »Genau das ist Ihr Spitzname im Kabinett, Sir. Eisenfaust.«

8
    Sofort handeln.
    Diese codierten Worte schickte der Mann mit dem Pferdeschwanz von seiner Wohnung am Ufer des Lake Washington per Internet hinaus in die Welt, wo sie in London, Paris, Rom, Brüssel, Berlin und Stockholm von den dortigen »Geschäftsführern« entschlüsselt wurden.
    Kurze Zeit später machten sich dort überall »Touristenbusse«
    von verschiedenen Richtungen aus auf den Weg in die Zentren der Städte – auf diese Weise gab es keine langen Autokonvois, die vielleicht den Argwohn der Polizei hätten erwecken können.
    Als Nächstes wandte sich der Pferdeschwanz der Heimatfront zu und schickte dieselbe codierte Botschaft an seine Leute in San Francisco, Chicago, New York, Los Angeles und New Orleans. Daraufhin wurden an vorher festgelegten Stellen Greyhound-Linienbusse aufgehalten und geentert. Nachdem man ihren Fahrgästen sämtliche Mobiltelefone abgenommen und sie in bereits ausgekundschaftete Scheunen gesperrt hatte, bestiegen Banden von brutal aussehenden Männern die Busse, die daraufhin in die Zentren der Städte weiterfuhren. Keinem der an der Aktion Beteiligten fiel auf, dass die codierten Worte einer der Lieblingssprüche von Winston Churchill gewesen waren, mit dem er träge Angestellte des öffentlichen Dienstes zur augenblicklichen Ausführung seiner Befehle angespornt hatte.
    In London war es zehn Uhr abends, als Tweed und seine Leute in drei Gruppen ein im Keller gelegenes Restaurant in der Nähe des Piccadilly betraten und dort an drei verschiedenen Tischen Platz nahmen. Der Einzige, der fehlte, war Harry Butler, der sich draußen noch ein bisschen umsehen wollte.
    Sie aßen nur eine Kleinigkeit und tranken keinen Alkohol.
    Gerade als sie mit dem Essen fertig waren, kam Butler ins Lokal geeilt und forderte sie auf zu gehen.
    Lisa, die Pullover und Jeans trug, schnappte sich ihren Regenmantel und verschwand damit in der Damentoilette. Dort zog sie sich Rock und Bluse und darüber wieder den Regenmantel an.
    »Die Diskothek heißt ›Vorina’s‹«, sagte Butler, während sie die Treppe nach oben hasteten.
    Auf Tweeds Anweisung hin hatten sie die Rechnung schon im Voraus beglichen, sodass sie das Restaurant jederzeit verlassen konnten.
    Sie verteilten sich auf die vor dem Restaurant geparkten Wagen und warteten auf Lisa, die kurze Zeit später ebenfalls das Lokal verließ und zu Newman und Mark Wendover ins Auto stieg. Tweed, der sein Fahrzeug vor den anderen beiden geparkt hatte, fuhr los.
    »Wo ist denn dieses Vorina’s?«, fragte er Paula.
    »In einer Seitenstraße der Regent Street. Ich sage Ihnen, wie Sie fahren müssen.«
    Schon beim Einbiegen in die Straße stach Tweed die Diskothek ins Auge, deren riesige, hell erleuchtete Fenster nicht zu übersehen waren. Auf Paulas Anraten hin hatte Butler drei Clubcarten für jeweils drei Leute

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