Das Inferno
in allen Marken und Größen.«
»Wir nehmen drei Wagen«, sagte Tweed. »Ich fahre Wagen eins und Paula kommt mit mir. Wagen zwei wird Newman fahren, zusammen mit Lisa und Mark. Sie, Harry, nehmen Wagen drei. Sollte Pete Nield noch hier aufkreuzen, nehmen Sie ihn mit.«
»Er kommt schon, keine Bange«, sagte Butler. »Am besten nehme ich den Allradwagen, bei dem ich die vordere Stoßstange verstärkt habe. Die ist jetzt praktisch ein Rammbock, und wer weiß, wozu man das gebrauchen kann.«
»Könnte ich vielleicht kurz auf die Toilette?«, fragte Lisa, die ihren Kaffee ausgetrunken hatte. »Das hat gut getan«, sagte sie zu Monica. »Nochmals vielen Dank.«
»Ich zeige Ihnen den Weg«, sagte Paula und verließ zusammen mit Lisa das Büro.
»Na, was halten Sie von ihr?«, fragte Tweed in die Runde, nachdem sich die Tür hinter den beiden Frauen geschlossen hatte.
»Sie ist in Ordnung«, meinte Butler. »Ich habe sie eingehend beobachtet.«
»Einfallsreich und vertrauenswürdig«, sagte Newman.
»Genau das wollte ich auch sagen«, sagte Wendover.
»Falls jemand an meiner Meinung interessiert ist«, meldete sich Monica zu Wort, »ich halte die Frau für einen Top-Profi.
Ich bin mir sicher, dass die aus jeder noch so gewalttätigen Situation unbeschadet herauskommt. Haben Sie bemerkt, dass sie Schuhe mit Metallkappen trägt?«
»Nein«, musste Newman zugeben.
»Kein Wunder. Sie hat sie auch dick mit Schuhcreme zugeschmiert.«
»Sieht so aus, als könnte die Kleine ihren Mann stehen«, sagte Wendover zu Newman. »Und ich habe geglaubt, wir müssten auf sie aufpassen, wenn sie mit uns im Auto fährt…«
»Sehen Sie lieber zu, dass Lisa nicht auf Sie aufpassen muss«, sagte Monica mit einem frechen Grinsen.
»Was für Waffen nehmen wir mit?«, fragte Butler.
»Ich verlasse mich wie üblich auf meine Smith and Wesson«, sagte Newman.
»Jetzt hören Sie mir mal alle gut zu«, sagte Tweed mit lauter Stimme.
»Auf diesem Ausflug wird
nicht geschossen, ist das klar?
Nur wenn Sie selber angegriffen werden, dürfen Sie von Ihren Waffen Gebrauch machen. Alles Übrige überlassen wir der Polizei.«
»Falls die überhaupt zur Stelle ist«, warf Newman ein.
In diesem Augenblick betrat Pete Nield das Büro und begrüßte Tweed mit einem kurzen Nicken.
»Entschuldigen Sie, dass ich mich verspätet habe, aber ich musste erste Hilfe bei eine m Unfall leisten. Eine darin verwickelte Frau hat sich ein Bein gebrochen, und natürlich wusste wieder mal niemand, was zu tun ist. Ich habe sie notdürftig versorgt und dann in einen Wagen gehoben, der sie anschließend zum Krankenhaus gefahren hat. Außerdem habe ich mir in einem Haus an der Straße ein Glas Wasser besorgt und der Frau ein paar Schmerztabletten gegeben. Gut, dass ich immer welche bei mir habe.«
»Der Mann ist ein wandelnder Arzneikoffer«, sagte Butler spöttisch.
Er und Nield arbeiteten seit vielen Jahren zusammen und wussten, dass sie sich jederzeit aufeinander verlassen konnten.
Dabei waren sie so unterschiedlich, wie man nur sein konnte.
Butler hatte praktisch immer eine fadenscheinige Windjacke, einen Pullover mit ausgefranstem Kragen und eine abgewetzte Jeans an, während der schlanke und stets aufrecht gehende Nield zumeist tadellose Anzüge sowie Hemd und Krawatte trug.
Tweed informierte Nield, der sich auf die Kante von Paulas Schreibtisch gesetzt hatte, im Schnelldurchgang über alles, was geschehen war. Nachdem Tweed seine Warnung vor dem Gebrauch von Schusswaffen wiederholt hatte, reichte er Nield die Liste, die Lisa ihm gegeben hatte. Nield pfiff leise durch die Zähne.
»Wollen die ganz London ins Chaos stürzen oder was?«
»Jetzt noch nicht, aber vielleicht später.«
»Meinen Sie wirk…«
Er hörte auf zu sprechen, weil Lisa und Paula zur Tür hereinkamen. Alle schauten Lisa an, die ihren schweren Regenmantel mit den großen Taschen jetzt über den Arm gelegt hatte und einen nicht ganz knielangen Lederrock und eine ärmellose, knalleng sitzende Bluse trug. Es kostete Newman einige Mühe, nicht auf Lisas lange Beine zu starren.
»Entschuldigen Sie bitte diesen aufreizenden Aufzug«, sagte Lisa, »aber eines der Angriffsziele ist eine große Diskothek im West End. Ich möchte mich dort unters Publikum mischen.
Wenn wir losfahren, ziehe ich mir den Pullover und die Jeans an, die ich dabei habe.« Sie lächelte. »Ich wollte Ihnen dieses Outfit nur vorab mal zeigen, damit Sie später nicht in Ohnmacht fallen.«
Mit diesen Worten zog
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