Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Inferno

Das Inferno

Titel: Das Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
Vom Netzwerk:
Identität bestätigte.
    »Haben Sie den Geschäftsbericht?«, fragte Oskar Vernon.
    »Ja. Bei dieser Übernahme kommen wir mit einem Minimum an Druck aus.«
    In seinem Zimmer über einem wenig benützten Lagerhaus am Reefers Wharf kaute Oskar Vernon an seinem Bleistift herum.
    Die wirkliche Bedeutung des Wortes »Druck« war »Gewalt«.
    »Das ist es wohl, was die Briten eine Eskalation nennen«, sagte er zu sich selbst. »London dürfte eine heiße Nacht bevorstehen.«

7
    Nach dem Abendessen, das Monica vom Imbiss um die Ecke geholt hatte, ging Tweed zum Händewaschen ins Bad. Als er wieder zurück ins Büro kam, machte er ein verärgertes Gesicht.
    »Ich frage mich, ob wir wohl jemals wieder etwas von diesem Wunderknaben Mark Wendover hören werden. Sollte er wieder hier auftauchen, werde ich ihn mir mal gehörig zur Brust nehmen.«
    »Ich bin auf einigen amerikanischen Websites herumgesurft«, sagte Monica. »Unter anderem auf der eines Gartencenters, das sich auf Rasen spezialisiert hat. Sie wissen ja, dass ich passionierte Rosenzüchterin bin. Na ja, jedenfalls haben sich auf dieser Website fast stündlich die Preise für die Rosen geändert.
    Wenn Sie mich fragen, handelt es sich dabei um codierte Botschaften, die auf raffinierte Weise an ihre Empfänger gebracht werden.«
    »Haben Sie eigentlich nichts Besseres zu tun, als in Ihrer Arbeitszeit im Internet herumzusurfen?«, schnaubte Tweed.
    »Das klingt ja fast so, als ob sie in Devon am Strand in den Wellen geplanscht hätten. Und was die angeblichen codierten Botschaften anbetrifft…«
    »Bevor Monica zu uns kam, hat sie für den SIS geheime Codes entschlüsselt«, mischte sich Paula ein.
    »Ich habe mir die Rosenpreise notiert und würde die Zahlen gern unserem Chefkryptologen vorlegen«, sagte Monica.
    »Ich rufe gleich mal Jacko an und sage ihm, dass er herüberkommen soll«, sagte Paula und griff nach dem Telefon.
    »Machen Sie nur, was Ihnen gerade in den Sinn kommt, und kümmern Sie sich nicht um mich«, brummte Tweed. »Ich bin ja bloß der Chef hier.«
    Tweed nahm wieder seinen Block mit den Namen zur Hand und kritzelte darauf herum. Nach ein paar Minuten klopfte es an der Tür, und eine schlanke, blonde Frau Anfang dreißig kam herein. Sie trug einen rehbraunen Hosenanzug, dessen Farbe gut zu der ihrer Haare passte.
    »Ich bin Jenny«, sagte sie. »Jacko ist kurzfristig versetzt worden. Ich bin jetzt die Chefkryptologin.«
    Jenny nahm das Blatt Papier, das Monica ihr gab, und studierte es eingehend. Dabei bemerkte sie, wie Newman sie interessiert anschaute.
    »Kommt mir ziemlich simpel vor«, sagte sie.
    »Wenn es überhaupt ein Code ist«, bemerkte Tweed.
    Jenny schrieb etwas auf einem Block, riss dann das Blatt ab und reichte es Tweed, der es mit geschürzten Lippen in Empfang nahm.
    Bei dieser Übernahme kommen wir mit einem Minimum an Druck aus. Ende des Berichts.
    »Es war ein simpler Zahlen-Buchstaben-Code«, erklärte Jenny. »Jede Zahl entspricht einem Buchstaben des Alphabets.«
    »Sieht aus wie eine geschäftliche Nachricht«, sagte Tweed skeptisch. Paula war hinter ihn getreten und schaute ihm über die Schulter. »Sehen Sie, das hat keine Bedeutung«, sagte er zu ihr.
    »Ich weiß nicht so recht. Als diese Krawalle in Washington waren, habe ich im Fernsehen gesehen, wie einer der Krachmacher in die Fernsehkamera ›Das ist eine Übernahme‹ gerufen hat. Er hat damit wohl gemeint, dass er und seine Spießgesellen die Macht in Washington übernehmen wollten – oder es zumindest probieren.«
    »Tatsächlich?« Tweed machte ein nachdenkliches Gesicht und sagte dann: »Ich finde, wir sollten jetzt unsere Leute für den Ausflug mit Lisa zusammentrommeln. Harry, rufen Sie doch bitte Pete Nield an, und sagen Sie ihm, dass er so schnell wie möglich hierher kommen soll. Schade nur, dass Marier nach Dorset gefahren ist.«
    »Wenn Sie mich noch einmal brauchen, rufen Sie mich doch einfach an«, sagte Jenny und stand auf.
    »Vielen Dank für Ihre Hilfe.«
    »Nicht der Rede wert. Das war wirklich kinderleicht.« ; Kurz nachdem Jenny gegangen war, klingelte das Telefon.
    Monica ging ran und informierte Tweed, dass Mark Wendover unten am Empfang sei.
    »Lassen Sie ihn heraufkommen. Ich hätte gute Lust, ihn ins nächste Flugzeug nach USA zu setzen.«
    Paula betrachtete interessiert den groß gewachsenen und gut gebauten Mann, der ein paar Augenblicke später das Büro betrat. Ihr gefiel auf Anhieb seine lässige Art, sich zu kleiden, und das

Weitere Kostenlose Bücher