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Das Inferno

Das Inferno

Titel: Das Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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verbunden.«
    »Was Sie nicht sagen…«
    Paula gab auf. Als sie in ihrer Suite war, genehmigte sie sich die Dusche, nach der sie sich seit Stunden gesehnt hatte.
    Tweed verschob seine Dusche um ein paar Minuten und rief Cord Dillon auf dessen Privatnummer an.
    »Was ist denn los, Tweed?«, fragte eine verschlafene Stimme.
    »Hier bei uns ist es früher Morgen – und ich bin alles andere als ein Frühaufsteher, außer wenn ich wirklich muss.«
    »Es geht um Mark Wendover. Was für eine Art Detektivbüro betreibt er in New York?«
    »Er arbeitet viel im Auftrag vo n Firmen. Unterschlagungen und so Kram, aber auf höchstem Niveau. Wie geht es Mark?«
    »Wunderbar.«
    »Sonst noch was? Nein? Gott sei Dank, dann kann ich ja weiterschlafen.«
    Tweed nahm seinen Block und schrieb »Zürcher Kredit«
    darauf. Er malte einen großen Kreis um das Wort und verband diesen dann mit dem Kreis um Rondel und schließlich mit dem um Mark Wendover. Nachdem er das Blatt eine Weile angestarrt und dabei auf seinem Bleistift herumgekaut hatte, brummte er etwas, bevor er den Block endlich zuklappte und ins Badezimmer ging.
    Nach ihrer Auseinandersetzung mit Tweed, rannte Lisa wütend auf ihr Zimmer. Als sie die Tür öffnete, sah sie, dass ihr jemand einen Umschlag unter dem Türschlitz hindurchgeschoben hatte. Sie öffnete ihn und entfaltete das Blatt Papier darin.
    Rufen Sie mich sofort an. Gehen Sie zum Hauptbahnhof, um den Anruf zu tätigen. Rocco
    Lisa verließ auf der Stelle das Hotel und ging zu Fuß zum Hauptbahnhof. Auf dem Weg dorthin blieb sie immer wieder stehen und tat so, als müsste sie einen Stein aus ihren Sandalen entfernen. In Wirklichkeit sah sie jedes Mal nach hinten, um sich zu vergewissern, dass sie nicht verfolgt wurde.
    Als sie am Bahnhof ankam, war dort nicht allzu viel los. In der riesigen Halle mit dem hohen, gewölbten Glasdach suchte sie sich eine Telefonzelle und wählte dort dann eine Nummer, die sie auswendig kannte. Eine ihr bekannte Stimme meldete sich.
    »Hallo, Lisa, würden Sie sich gern fünfzigtausend Euro verdienen?«
    »Wie bitte?«
    »Sie haben mich schon verstanden. Ich möchte, dass Sie von nun an so viel an Information wie nur möglich aus Tweed herausholen. Wie viele Leute arbeiten für ihn? Wo geht er in Hamburg und außerhalb von Hamburg hin? Ich bin übrigens der Einzige, dem Sie diese Einzelheiten dann zukommen lassen, ist das klar?«
    »Einen Augenblick bitte«, sagte sie. »Jemand macht gerade die Tür der Telefonzelle auf.«
    Lisa drehte sich um und sah einen ihr völlig unbekannten Mann, der ihr einen weißen Umschlag in die Hand drückte und anschließend wieder verschwand.
    »Haben Sie den Umschlag?«, fragte die Stimme am Telefon.
    »Wenn ja, zählen Sie seinen Inhalt nach.«
    Lisa öffnete den Umschlag und sah, dass darin ein dickes Bündel Fünfhundert-Euro-Scheine war. Lisa schob den Umschlag in ihre Handtasche.
    »Und denken Sie dran: Niemand anderer als ich erfährt die Einzelheiten.«
    Lisa Trent hatte noch nie in ihrem Leben so viel Geld in Händen gehabt.

17
    Tweed und Paula nahmen ihr Abendessen auf dem Balkon über dem Restaurant ein, wo sie die einzigen Gäste waren. Auch unten im Speisesaal waren nur wenige Tische besetzt.
    »Ich hatte es mir voller vorgestellt«, bemerkte Paula. »Muss wohl die Hitze sein.«
    Sie aß Rühreier, was eigentlich nicht auf der Karte stand. Der Ober hatte ihr das kleine Gericht auf ihren besonderen Wunsch gebracht, weil sie bei der Hitze nur wenig Appetit hatte.
    »Dieses Wetter ist für Hamburg höchst ungewöhnlich, Madame«, hatte der Mann gesagt. »So eine Hitzewelle haben wir hier nur alle heiligen Zeiten einmal.«
    »Da unten sitzen Newman und Mark Wendover«, sagte Tweed. »Als wir gekommen sind, habe ich mitbekommen, wie Mark Newman gefragt hat, ob er sich zu ihm setzen kann. Er benimmt sich wie jemand, der nicht gern allein isst.«
    »Das tut er nur, damit es nicht so aussieht, als ob sie sich kennen würden«, sagte Paula.
    »Marier isst ein paar Sandwiches in der Halle. Dort hat er alles gut im Blick. Sehen Sie jetzt nicht nach unten, aber raten Sie mal, wer soeben allein an einem Tisch Platz genommen hat.«
    »Keine Ahnung.«
    »Unser guter Lord Barford. Er trägt einen weißen Smoking.«
    »Bei der Hitze?«, sagte Paula.
    »Das ist typisch für ihn. In seinen Kreisen kleidet man sich korrekt, ganz gleich, wie das Wetter ist. So etwas lernt man als Offizier bei der Armee.«
    »Du meine Güte.« Die Bedeutung von Tweeds

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