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Das Inferno

Das Inferno

Titel: Das Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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doch nicht das einzige, das Sie haben, oder?«
    »Nein. Ich habe noch eines im Hotel.«
    »Gut. Tun Sie also, was ich gesagt habe, und fahren Sie dann so schnell wie möglich zurück. Wo ist Ihr Motorrad?«
    »Das habe ich in einiger Entfernung gut versteckt. Übrigens sehe ich gerade, dass im Nachbarhaus von Dr. Kefler das Licht angegangen ist. Und zwar in beiden Stockwerken.«
    »Es wird höchste Zeit, dass wir von hier verschwinden. Wir gehen zurück zu der Stelle, an der wir uns haben absetzen lassen. Von dort rufe ich uns ein Taxi. Sie sehen aus, als ob Ihnen schlecht wäre, Harry.«
    »Stimmt«, sagte Paula. »Ich habe ein paar schnell wirkende Magentabletten dabei.«
    »Brauche ich nicht«, sagte Butler. »Das kommt wohl nur von dem widerlichen Ölgestank hier. Ich werfe jetzt mal lieber mein Gewehr in den Fluss…«
    Als sie später von Newmans Handy aus die Taxifirma anriefen, deren Adresse ihnen dieser Eugen gegeben hatte, kam ausgerechnet dieser, um sie wieder abzuholen.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er auf Deutsch, nachdem Tweed ihm gesagt hatte, er solle sie zurück zum Jungfernstieg fahren.
    »Warum sollte etwas nicht in Ordnung sein?«, gab Tweed spitz zurück. »Wir sind Schifffahrtsagenten und wollten uns mal in den Hafenanlagen von Hamburg umsehen.«
    »Ziemlich gut, was?«
    »Nicht schlecht, aber wir ziehen wohl doch den Europort in Rotterdam vor…«
    Es war Paula, die Mark Wendover als Erste entdeckte, nachdem Tweed den Taxifahrer am Jungfernstieg, eine gute Strecke vom Hotel entfernt, bezahlt hatte. Er musste ja nicht unbedingt mitbekommen, wo seine Fahrgäste untergebracht waren.
    »Wer ist denn das?«, sagte Tweed, während das Taxi fortfuhr.
    »Unser Freund Wendover, der wieder Mal auf Extratour ist.
    Und das zu dieser Stunde.«
    Der Amerikaner kam direkt auf sie zu – und zwar aus der Richtung der Zürcher Kredit Bank. In der Hand hielt er seine Videokamera.
    »Waren Sie einkaufen?«, fragte er und deutete auf Tweeds Aktentasche.
    »So was Ähnliches. Und was haben Sie gerade gemacht?«
    »Ich war in der Bank und habe Schließfächer ausgeräumt.«
    Tweed blieb abrupt stehen und musterte Wendover von Kopf bis Fuß. Aus dessen Jackentasche schaute eine schwarze Wollmütze heraus. Erst jetzt fiel ihm auf, dass der Amerikaner überhaupt nur schwarze Sachen trug.
    »Das soll doch wohl hoffentlich ein Scherz sein.«
    »Nein. Die Sicherheitsvorkehrungen sind zwar gut, aber nicht gut genug für mich. Ich habe bei der CIA eine Menge gelernt.«
    »Was zum Teufel glauben Sie eigentlich, wer Sie sind? Ich erwarte, dass ich informiert werde, bevor ein Mitglied meines Teams so etwas tut.«
    »Na ja, nun sind Sie ja informiert«, sagte Wendover. »Also, ich habe fast jedes Schließfach geöffnet. Sie würden nicht glauben, wie viele Banknoten darin versteckt liegen, von den Juwelen und Wertpapieren ganz zu schweigen.«
    »Sie haben sich doch nicht etwa bedient?«
    »Natürlich nicht. Ich war lediglich auf der Suche nach Beweisen. Die habe ich schließlich auch gefunden, und zwar in einem der letzten Schließfächer, die ich geknackt habe. Ein in blaues Leder gebundenes Buch voller verschlüsselter Aufzeichnungen. Ich gebe es Ihnen, sobald wir oben sind.«
    Inzwischen waren sie am Hotel angelangt und betraten die Halle. Bevor sie in einen der Aufzüge steigen konnten, näherte sich ihnen eine Frau, die in einem Sessel in der Halle gewartet und eine Zigarette geraucht hatte. Es war Lisa Trent.

18
    Newman fand, dass Lisa phantastisch aussah. Sie trug ein eng anliegendes grünes Kleid, das hervorragend zu ihren roten Haaren passte, und trat lächelnd auf Tweed zu, der kurz vor dem Aufzug stehen geblieben war.
    »Mr. Tweed, ich habe eine wichtige Information für Sie…«
    »Später. Ich muss jetzt erst einmal dringend telefonieren.«
    Die Tür des Aufzugs ging auf, und Tweed trat, gefolgt von Paula und Newman, der Lisa freundlich anlächelte, in die Kabine. Kurz bevor sich die Tür wieder schloss, drängte sich Lisa ebenfalls in den Fahrstuhl. Niemand sagte ein Wort, bis sich die Tür im dritten Stock wieder öffnete und Tweed mit dem Zimmerschlüssel in der Hand entschlossenen Schrittes den Gang entlangeilte. Er sperrte die Tür seiner Suite auf, ohne sich noch einmal umzudrehen, und ging, gefolgt von Paula, hinein. Als Newman einen Augenblick zögerte, betrat Lisa an ihm vorbei ebenfalls die Suite. Tweed schaute sie grimmig an.
    »Sie haben hier nichts zu suchen.«
    »Das ist aber nicht besonders nett

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