Das Inferno
heran und flüsterte ihm, als sich Lisa ein paar Schritte von ihnen entfernte, ins Ohr: »Wäre es möglich, dass er dieser Rhinozeros ist?«
»Möglich wäre es schon.«
»Da kommen sie«, sagte Lisa. »Geben Sie mir doch bitte das Fernglas, Paula. Vielen Dank.« Sie stellte scharf und ließ gleich darauf einen kleinen Schrei hören. »Ist denn das die Möglichkeit? Da sind die beiden Schläger, die mich in London verfolgt haben und denen ich am Bedford Square mit Müh und Not entkommen bin. Sie haben Vorschlaghämmer.«
»Die Typen, die bei ihnen sind, gefallen mir auch nicht sonderlich«, sagte Paula, der Tweed sein Fernglas gereicht hatte.
»Sie sehen aus, als ob sie vom Balkan kämen.«
»Sollten wir nicht hinuntergehen, um Newman und den anderen zu helfen?«, fragte Lisa.
»Gegen eine solche Übermacht?«
»Sehen Sie mal, was Marier mir gegeben hat«, sagte Lisa und zeigte Paula ihre Schultertasche. Paula erkannte eine 6,35 mm Beretta-Pistole mit Munition.
»Lisa hat eine Beretta«, sagte Paula zu Tweed.
»Wir bleiben hier«, sagte Tweed schließlich. »Wir dürfen uns unter keinen Umständen in eine Schießerei verwickeln lassen.
Noch mehr Tote in dieser Stadt würden Kuhlmann große Probleme bereiten, und dabei hat er auch so schon beide Hände voll zu tun.« Er blickte nach unten. »Außerdem kommt Newman schon allein zurecht.«
Als Barton und Panko, schwere Vorschlaghämmer in Händen, an der Spitze einer Bande von übel aussehenden Schlägern auf Newman zukamen, blieb er mit vor der Brust verschränkten Armen stehen. Mark Wendover, der neben ihm stand, schob sich einen Schlagring über die Finger der rechten Hand.
Barton ging auf den zweiten Mercedes zu und holte gerade mit dem Vorschlaghammer zum Schlag aus, da riss der auf dem Rücksitz verborgene Butler mit einem Ruck die Tür auf und brachte ihn dadurch aus dem Gleichgewicht. Butler sprang aus dem Wagen und trat Barton mit voller Wucht zwischen die Beine, sodass dieser den Hammer fallen ließ und sich, vor Schmerzen laut aufstöhnend, nach vorn beugte. Butler packte ihn an den Haaren, riss den Kopf des anderen herum und schlug ihn mit lautem Krachen gegen den Kotflügel des Wagens.
Panko ließ seinen Vorschlaghammer fallen und hatte auf einmal ein Messer mit langer Klinge in der Hand. Mit einem fiesen Grinsen auf dem Gesicht näherte er sich Newman, der aber die rechte Hand öffnete, die Finger versteifte und Panko einen Karateschlag an dessen mageren Hals verpasste, der ihn neben dem bewusstlosen Barton zu Boden schickte.
Als nun die restlichen Schläger in wildem Angriff auf Newman, Butler und Wendover losstürmten, erschien von hinten auf einmal Marier. Er nahm ein Stück von einem alten Geländer, das wohl irgendwann einmal von einem Auto umgefahren worden war und jetzt rostig und verbogen am Straßenrand lag, und schlug damit einem der Angreifer von hinten in die Kniekehlen. Der Schläger schrie auf, fiel nach vorn und wand sich auf dem Gehsteig, während Marier die Prozedur bei einem Komplizen des Schlägers wiederholte. Ein anderer, der eine riesige Machete schwang, ging währenddessen auf Mark Wendover los. Als er damit zu einem Schlag ausholte, der, wäre er zur Ausführung gekommen, Wendovers Kopf vom Rumpf getrennt hätte, schlug dieser ihm mit seinem Schlagring ins Gesicht, wobei er Nase und Wangenknochen seines Gegenübers brach. Das Blut strömte dem Schläger zwar schon aus dem Gesicht, aber Wendover war noch nicht fertig mit ihm.
Er holte mit der schlagringbewehrten Faust noch einmal aus und brach dem Angreifer den Unterkiefer. Jetzt stieg auch Pete Nield aus dem Mercedes und mischte sich ins Kampfgetümmel. Zwei Banditen, die dicht nebeneinander standen, kehrten ihm den Rücken zu. Nield sprang auf sie zu, packte sie bei den Haaren und schlug ihre Schädel krachend aneinander, woraufhin die beiden bewusstlos zu Boden sanken.
Ein weiterer Angreifer schlich sich mit einem Messer in der Hand von hinten an Newman heran. Gerade als er ihm die Klinge in den Leib stoßen wollte, schlug Marier ihm seine Eisenstange mit aller Kraft gegen den Ellenbogen. Der Bandit schrie laut auf und ließ das Messer fallen, woraufhin sich Newman umdrehte und ihm einen Schlag mitten ins Gesicht verpasste. Der Mann begann zu taumeln, und Newman drosch so lange mit den Fäusten auf ihn ein, bis auch dieser Angreifer rückwärts zu Boden fiel.
Währenddessen kroch der erste Angreifer, dem Marier von hinten in die Kniekehlen geschlagen hatte, noch
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