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Das Internat

Das Internat

Titel: Das Internat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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lassen."
    "Breeze", sagte Jane ernst, "halt dich da raus. Lass dich massieren. Am besten zweimal hintereinander. Es ist schlimm genug, dass Mattie weg ist."
    "Von mir aus." Breeze setzte ihr Glas auf dem Tisch ab, ein bisschen gekränkt, weil Jane ihr eine so deutliche Abfuhr erteilt hatte. Natürlich gab es auch noch andere Dinge in ihrem Leben. Die VIP-Kunden ihres Spas fragten häufig nach ihr, und der Geschäftsführer befürchtete bereits, dass sie einige von ihnen verlieren könnten, besonders den Prinzen.
    Normalerweise versetzten solche Neuigkeiten Breeze in Hochstimmung. Sie liebte es, vermisst zu werden. Und sie hatte immer geglaubt, von den drei Frauen das interessanteste und schönste Leben zu führen. Mit einigen der wichtigsten Männer der Welt hatte Breeze verkehrt – und auch mit einigen Frauen. Manche hatten ein Vermögen dafür bezahlt, etwas Zeit mit ihr zu verbringen, und sei es nur, um sich mit ihr zu unterhalten. Breeze wusste, wie man ihnen ein gutes Selbstwertgefühl vermittelte – und sie log nie.
    Jetzt hatten sich die Dinge geändert. Ihre Arbeit hatte verschiedene Bedeutungen und Nuancen angenommen, und einige davon waren weniger lohnenswert als andere. "Jane, ich muss auflegen", sagte sie plötzlich. "Die Verbindung ist zu schlecht."
    "Breeze? Was? Warte. Halt dich von allem fern!"
    Janes letzte Worte, dachte Breeze, als sie per Knopfdruck auflegte. Anschließend wählte sie eine einprogrammierte Nummer. Sekunden später meldete sich ein Mann und fragte nach ihrem Passwort. "Pessimist", sagte sie und betonte jede Silbe, damit ihre Stimme identifiziert werden konnte. Sie hatte das Wort eigentlich zufällig gewählt, obwohl es jetzt perfekt zu Janes Verfassung passte. Als Nächstes drückte Breeze einige Tasten, um einen Sicherheitscode abzurufen. Sobald die Zahl erschien, gab sie sie ein.
    "Willkommen", sagte er. "Wie läuft es in den Staaten?"
    "Sie züchten hier Glücksbambus."
    "Brauchst du Glück?"
    "Immer – und ein paar Informationen. Ich habe drei Namen für deine Liste." Sie tippte Jameson Cross' Namen ein. "Finde alles über sie heraus", sagte sie, während sie die nächsten zwei eingab. Jane Mantle und Matilda Smith.
    Breeze verabschiedete sich nicht von ihm. Er arbeitete jetzt seit drei Jahren für sie, und es gab niemand Besseren beim Geheimdienst. Sie drückte auf Aus und tauschte das Mobiltelefon gegen ihr Glas Champagner.
Halt dich da raus? Abwarten.
    Genussvoll bearbeitete der Masseur die Rückseiten ihrer Waden mit seinen Handflächen. Breeze seufzte und fragte sich, ob sie einen Masseur in Janes Büro hätte bestellen sollen. Diese Frauen. Alles, was sie hatten, waren Sorgen.
    Eine weiße Rauchwolke stieg aus dem Aluminiumschornstein des Krematoriums auf.
    Mattie wollte nicht darüber nachdenken, was das bedeutete, also konzentrierte sie sich auf die Kapelle, zu der sie wollte. Ihr ganzer Körper schmerzte von den Qualen, die sie am Vortag durchlitten hatte, aber auch daran wollte sie keinen Gedanken verschwenden. Die Kapelle ähnelte einer englischen Dorfkirche, ganz aus alten Steinen erbaut, mit runden Bögen und Mansardenfenstern. Ein riesiger Kirchturm ragte daneben in die Höhe. Beide Gebäude schienen die San Francisco Bay mit ruhiger Gelassenheit zu überblicken.
    Wunderschön, bestimmt, wenn man mit dieser Umgebung umgehen konnte.
    Mattie hatte bereits die Schilder bemerkt, die die Leichenwagen zum Krematorium leiteten, einem großen nackten Betongebäude, das hinter der Kapelle lag. Das war ihr Ziel. Aber zunächst musste sie ein paar Antworten bekommen, und die Kapelle sah am vielversprechendsten aus. Mattie hatte vorher angerufen und eine Bandansage gehört. Heute Nachmittag würden keine Trauerfeiern stattfinden.
    Sie trat durch die Flügeltüren und bewunderte das Kuppeldach des Altarraums. Grüne Marmorsäulen umsäumten den Raum, durch die Mosaikfenster fiel das Tageslicht herein. Es war so ruhig und gedämpft wie in einer Kirche, obwohl es keine religiösen Symbole gab. Eine amerikanische Flagge hing dort, wo normalerweise eine Statue gewesen wäre.
    "Kann ich Ihnen helfen?"
    Ein lächelnder junger Mann mit einer Buddy-Holly-Brille kam den Gang entlang auf Mattie zu. Der Besen und die Schaufel in seiner Hand ließen darauf schließen, dass er gerade geputzt hatte.
    "Gibt es hier ein Büro?", fragte sie. "Ich hätte ein paar Fragen zu den Trauerfeiern."
    "Gleich nebenan im Glockenturm, aber heute ist keiner mehr da. Es war nichts zu tun." Er drehte den

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