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Das Internat

Das Internat

Titel: Das Internat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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sie nach der Dose. Diesmal sah sie ihn kommen. Er war aus dem Auto gestiegen und ging auf sie zu. Sein Gesicht war mit einer Maske bedeckt. Er hielt tatsächlich ein Messer in der Hand.
    Sie blieb unten und rollte zur Seite, als die Klinge ihre Hose aufschlitzte und sie hinten am Bein traf. Mattie nahm den Schmerz nicht wahr, aber ein Tritt in ihre Seite streckte sie schließlich wieder zu Boden. Etwas hatte sie so hart getroffen, dass sie kaum noch Luft bekam.
    Sie stöhnte gequält auf, unfähig, um Hilfe zu rufen. Das wäre ihre einzige Chance. Die Schule hatte früher Sicherheitskräfte gehabt. Hoffentlich gab es immer noch welche.
    Schon kam er wieder näher, und sie trat zurück, rammte ihren spitzen Absatz gnadenlos in seine Kniescheibe. Die Klinge sauste wieder auf Mattie nieder, zerfetzte ihr die Bluse und riss sie ihr fast vom Leib, als sie ein furchtbares schnappendes Geräusch hörte und merkte, dass sie ihn verletzt hatte.
    Vor Schmerzen krümmte sich der Mann, Mattie schrie markerschütternd los. Mit Leibeskräften schrie sie nach Hilfe und tastete panisch nach dem Pfefferspray. Verzweifelt auf der Suche nach einer Waffe, griff sie nach einem der großen Steine, die den Weg säumten. Aber er griff nicht erneut an. Stattdessen humpelte er zu seinem Auto.
    Mattie beobachtete, wie er in das Auto stieg und den Motor anließ. Wollte er sie überfahren? Sie rollte zur Seite, um hinter ihrem Kompaktwagen Schutz zu suchen. Ein Fehler, wurde ihr bewusst, als sie seinen Motor aufheulen hörte. Wenn er ihren Wagen heftig genug rammte, würde er sie gleich mit erwischen. Sie würde zerquetscht oder von dem herumfliegenden Metall verletzt werden.
    Sie zog den Kopf ein und wartete auf den Aufprall. Doch zu ihrer Überraschung trat er das Gaspedal durch, fuhr mit quietschenden Reifen um ihr Auto und raste die Straße hinunter. Hatte sie ihm tatsächlich Angst eingejagt?
    Das ist die gute Nachricht, stellte sie fest, als sie ihn flüchten sah. Allerdings hatte sie, darauf wartend, dass er aussteigen würde, nicht daran gedacht, sich sein Kennzeichen zu notieren. Und jetzt war es dafür zu spät.
    Ein ganzes Bündel Gaze aus dem Erste-Hilfe-Kasten des Hotels war nötig, um die Blutung zu stoppen. Als sie nachließ, wusch Mattie sich die Wunden mit Seife und Wasser aus, um sie anschließend mit dem Inhalt einer kleinen Flasche Wodka aus der Minibar zu sterilisieren. Es stank furchtbar, aber Mattie wollte um jeden Preis eine Infektion verhindern.
    Sie stand vor dem Waschbecken und begutachtete im Spiegel den hässlichen lilablauen Fleck auf der Schulter und die Schnittwunde am Schlüsselbein. Vom Sturz hatte sie Schrammen an den Armen, und ihr empfindliches Knie pochte. Trotzdem war der Schmerz nichts im Vergleich zu dem Schaden, den ihr Selbstbewusstsein und ihr Stolz genommen hatten. Wie hatte sie so dumm sein können? Sie hatte den Verfolger für Cross gehalten, das war ihr erster schlimmer Fehler gewesen. Ihn in das gefährliche Labyrinth zu führen und zu glauben, dass sie ihn austricksen würde, das war der zweite Fehler gewesen.
    Als Mattie ihren Brustkorb berührte, zuckte sie zusammen. Wenn Jameson Cross zu so etwas in der Lage wäre, hätte sie ihn völlig falsch eingeschätzt. Sie hatte ihn für eine Nervensäge gehalten, nicht für einen Gewalttäter. Wer auch immer das gewesen sein mochte, er hatte mit harten Bandagen gekämpft. Zwar hatte Mattie Gott sei Dank keine gebrochenen Rippen, sondern nur Schnitte und blaue Flecke davongetragen. Aber das änderte nichts an ihrer überaus misslichen Lage.
    Sie hatte Lane Davison als Täterin bereits ausgeschlossen. Lane kam nur infrage, wenn sie immer einen fiesen Schläger dabeihätte. Wenn es aber auch nicht Cross gewesen war, dann hatte Mattie keine Ahnung, wer sie sonst angreifen wollte und wie sie sich davor schützen sollte. Das war Furcht einflößend. Wenn sie mit der Verschwörungstheorie richtig lag, alle Verdächtigen unbekannt waren und Mattie das Video nicht finden konnte – wie sollte sie sie zur Strecke bringen? Schlimmer noch, wenn sie irgendwem davon erzählte, würden sie sie warnen. Die Polizei konnte Mattie nicht rufen, weil sie dann Aufmerksamkeit erregen würde. Und wenn sie Jane und Breeze Sorgen ersparen wollte …
    Gewissenhaft verband Mattie die Schnitte. Als sie fertig war, ging sie auf direktem Weg zur Minibar, kniete sich vor die offene Tür und nahm alle Wasserflaschen heraus. Irgendwie musste sie sich waschen, aber duschen wäre zu

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