Das Internat
schnell.
Sie nahmen sich kaum Zeit, die Kleidung abzustreifen. Während Jameson ihr die Bluse aufknöpfte und sie ihr von den Schultern zog, kickte Mattie die Schuhe weg. Ihre Jeans lagen auf dem Boden, aber nur ein Bein war ausgezogen, als Jameson sich zwischen ihre Hüften drängte und Mattie hochhob.
Er drängte sie gegen die Wand, und Mattie zog ein Bein an, um es ihm leichter zu machen. Verlangend biss sie in die Muskeln seiner Schulter und schrie leise auf, als er in sie eindrang. Es war kein sanfter Vorstoß. Es war schnell, hart und besitzergreifend. Genau das, was er brauchte. Was sie brauchte.
Als ihre Füße hinterher den Boden berührten, gaben Mattie die Beine nach und sie sank zu Boden. Jameson landete neben ihr, atemlos.
"Ich habe es für dich getan", sagte er.
"Das mit dem Artikel, oder was gerade geschah?"
"Das mit dem Artikel."
"Ich weiß", flüsterte sie.
Ein fremdes Geräusch entrang sich ihrer Kehle, als er sie auf den Mund küsste. Ein Lachen? Ja, und noch etwas anderes. Traurigkeit, vielleicht. Jameson befreite Mattie von den restlichen Kleidungsstücken und trug sie zum Bett, wo sie sich unter eine frische weiße Bettdecke kuschelten. Irgendwann fiel Mattie wieder ein, was sie überlegt hatte.
Wo war der süße, sexy Jimmy Broud? Der Junge, den sie mal gekannt hatte?
Sie ließ ihre Gedanken wandern und konnte sich fast vorstellen, dass er neben ihr lag. War er von der seltsamen Wendung der Ereignisse genauso überrascht wie sie?
Zögerlich berührte sie seinen Arm und war erschüttert von der simplen Tatsache, dass sie mit dem Jungen im Bett lag, nach dem sie sich als junges Mädchen verzehrt hatte.
"Ich weiß, dass du erschöpft bist", begann Jameson und strich ihre seidige Augenbraue mit dem Daumen glatt. "Aber da draußen …" Er richtete den Blick auf die Eingangstür. "Das ging zu schnell. Ich brauche mehr von dir, Mattie."
Sie
war
erschöpft. Die Reise nach Kalifornien war ihr endlos erschienen, aber das war nicht das Problem. Sie konnte das hier nicht noch einmal machen. Es wäre verrückt und riskant. Schon beim ersten Mal hatte Mattie genug riskiert. Sie schien immer noch vor Sehnsucht zu glühen. Und da lag sie und streichelte seinen Arm. Er hatte die Muschel geöffnet, in die sie sich zurückgezogen hatte, und jetzt musste sie dort wieder hineinschlüpfen. Sich abschotten.
"Ich bin müde", sagte sie und sah ihn an. Konnte er ihr den Konflikt an den Augen ablesen? Wusste er, was sie wirklich dachte? Sich an ihm festzuhalten, hatte sich seltsam angefühlt. Seltsam und gut. Doch mehr als alles andere hatte das Verlangen sie getrieben, etwas anderes zu spüren als Angst.
Die Angst vergessen. Schlafen, das wäre am einfachsten. Mattie musste nur die Augen schließen und in seinen Armen dösen. Morgen würden sich die Dinge von selbst erledigen. Daran musste sie glauben und alle Sorgen wegschieben, nur für heute.
Mattie atmete tief ein und schmiegte sich in die Wärme seiner Umarmung, glücklich bis auf den einen störenden Gedanken, der sich ihr beim Einschlafen ins Bewusstsein drängte. Sie hatte Nola Daniels nicht zurückgerufen.
38. KAPITEL
E in furchtbares Scheppern weckte sie beide auf. Mattie flog fast aus dem Bett und riss die Decke mit sich, bevor Jameson sie zu fassen bekam. Das Klappern und Quietschen war grauenhaft. Dass es Mattie erschreckte, wunderte Jameson nicht.
"Das ist nur die Morgenzeitung", beruhigte er sie. "Das erinnert mich daran, dass ich den Briefschlitz abdichten muss, am besten mit Zement."
Sie wandte sich ihm zu. "So wirst du jeden Morgen geweckt? Dann wäre ich schon längst in der Klapsmühle."
Die Überzeugung in ihrer Stimme führte ihm vor Augen, wie nachlässig er mit seinem alltäglichen Leben umging. Er hatte sich mit diesen Dingen arrangiert, weil er keinen Grund gesehen hatte, sie zu ändern – selbst wenn sie seinen Schlaf und seine ganze Existenz störten. Der durchgeknallte Zeitungsausträger stellte noch das geringste Problem dar. Die Schriftstellerei war ein einsamer Beruf, und als Jamesons Karriere fortschritt, hatte er sich immer stärker isoliert. Langsam wurde es extrem. In den letzten Jahren hatte er keine nennenswerten Kontakte gepflegt, die nicht beruflicher Natur waren – und dabei ging es nie um ihn, sondern immer um diejenigen, denen er zu helfen versuchte.
Es war leichter, andere Menschen vor einem traurigen Schicksal zu bewahren. Über die Jahre hatte er mit seinen Untersuchungen bewirkt, dass Unschuldige
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