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Das Internat

Das Internat

Titel: Das Internat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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zu bewahren. Ich wollte nicht, dass ihr damit leben müsst."
    Mattie überlegte, ob Jane tatsächlich sie oder sich selbst schützen wollte. Dann erinnerte sie sich daran, dass hier Jane vor ihr hockte, Jane, die diejenigen beschützte, die sie liebte. Angst hatte Jane dazu getrieben, das zu beenden, was sie zu dritt begonnen hatten. Und Jane hatte es niemandem erzählt. All die Jahre hatte sie ihnen die Wahrheit verschwiegen und die Schuld allein mit sich herumgetragen, vermutlich in dem Glauben, dass es so weniger schlimm wäre. Wenn sie gestanden hätte, hätte sie ihre Freundinnen Haftstrafen ausgesetzt und die vielversprechende Karriere ihres Mannes ruiniert. Jane hatte vielleicht sogar gedacht, dass sie auf diese Weise das Land schützte. Sie glaubte fest an Larrys Visionen für ein besseres Amerika.
    Was für eine qualvolle Entscheidung sie getroffen hat, dachte Mattie.
    "Warum erzählst du uns das jetzt?", fragte Breeze. "Das musstest du nicht."
    Jane setzte sich aufrecht hin. Als sie sich zu ihnen umdrehte, schien sie ihr Gleichgewicht wiedergefunden zu haben. Dennoch war sie immer noch blass. Beängstigend blass.
    "Ich kann damit nicht länger leben. Zuerst habe ich aus Angst geschwiegen, später, weil ich Larrys politische Laufbahn nicht gefährden wollte. Aber jetzt ist das nicht mehr wichtig."
    "Was meinst du? Hast du es Larry gesagt?"
    "Nein, noch nicht, aber das werde ich, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist." Ihr Kinn bebte. "Er wird sich ohnehin nicht zur Wiederwahl stellen. Seine Gesundheit lässt das nicht zu."
    Als ob ein Gewicht daran zöge, ließ Jane die Schultern sinken. Traurigkeit übermannte sie und schien ihre schönen Gesichtszüge vor Matties Augen aufzulösen. Mattie kämpfte darum, alles zu verarbeiten, was sie gehört hatte. Gleichzeitig fürchtete sie, dass Jane zusammenbräche.
    "Jane, begreifst du, was du da sagst?", fragte sie. "Mord verjährt nicht, und es wird keine Rolle spielen, dass du minderjährig warst. Du könntest ins Gefängnis gehen – oder noch Schlimmeres. Und William Broud ist tot."
    Es ist zu spät, Jane. Du hast so lange damit gelebt.
    Mattie, die Verfechterin der Wahrheit, wollte ihrer Freundin raten, mit dieser Lüge zu leben. Jane dagegen sah wie eine Sünderin aus, die sich entschlossen hatte, alles zu gestehen.
    "Das ist doch genau der Punkt, Mattie. Wenn ich das vor dreiundzwanzig Jahren getan hätte, würde William Broud jetzt noch atmen, und er hätte sein Leben nicht im Gefängnis verbringen müssen. Ich weiß, dass ich ihm nicht mehr helfen kann. Aber diese Hexenjagd nach Millicent Rowes Mörder kann ich beenden – und nach demjenigen, der uns bloßstellen will."
    "Jane, es ist okay", sagte Breeze. "So eine große Sache ist das nicht."
    Bereit, ihr an den dünnen Hals zu gehen, wirbelte Mattie zu Breeze herum. "Du hast leicht reden. Du bist ja nicht diejenige, die ins Gefängnis geht. Was zur Hölle stimmt mit dir nicht, dass deine einzigen Prioritäten Kleider und Make-up sind? Das hier ist eine große Sache. Jane braucht unsere Unterstützung. Werd erwachsen, Breeze! Es ist Zeit, dass du aufhörst, nur an dein Aussehen zu denken."
    Breezes Augen verengten sich zu Schlitzen. Sie drehte sich zu Mattie und baute sich direkt vor ihr auf. "Du sagst mir, ich soll erwachsen werden? Du knabberst immer noch an deinen verdammten Fingernägeln!"
    Sie packte Matties Hand und hielt sie hoch, damit Jane sie sehen konnte. "Schau dir das an. Jemand sollte diese Hände mit dem stinkenden Zeug besprühen, das man bei kleinen Kindern und Hunden benutzt!"
    Atemlos riss Mattie die Hand los. Ein Wutanfall ließ Mattie nach Luft schnappen wie ein Marathonläufer, am Ende seiner Kräfte. Am liebsten hätte Mattie Breeze eine Ohrfeige gegeben, um ihr den selbstgefälligen Gesichtsausdruck aus dem Gesicht zu vertreiben. Die Frau brauchte eine Lektion, und Mattie würde sie ihr gern erteilen. Das hier war ein Weckruf, der seit zwei Dekaden überfällig war.
    Mattie wollte Breeze an den Schultern packen, aber plötzlich stand Jane direkt vor ihr.
    "Wie soll das jetzt helfen?" Jane blickte sie starr an. "Ihr beide schimpft wie zwei Rohrspatzen."
    "Erzähl
ihr
das", fauchte Mattie. "Ich habe damit nicht angefangen."
    "Natürlich hast du das." Breeze zerrte an ihrem Rocksaum, um ihn wieder zurechtzuziehen. "Du hast meine Intelligenz
und
mein Aussehen beleidigt."
    Wie ein Schiedsrichter stellte Jane sich zwischen sie und schob sie auseinander. Mattie hatte Breeze nicht an den

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