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Das Internat

Das Internat

Titel: Das Internat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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lebenswichtigen Fakten. Und noch etwas. Er befand sich schon lange in dieser Position. Seine Glieder waren so steif, als könnten sie bald brechen.
    Er war in Franks Hütte gewesen und hatte sich nach dem Video gebückt, daran erinnerte sich Jameson. Er hatte einen harten Schlag auf den Hinterkopf bekommen, vermutlich mit einem Metallrohr oder einem Gewehrlauf.
    Sein Körper fühlte sich halb gelähmt an. Nichts schien sich bewegen oder funktionieren zu wollen, wenn sein Gehirn den Befehl dazu gab. Auf der Seite liegend, war Jameson in einen unglaublich kleinen Raum gesperrt. Die Beine waren nach hinten gebogen, die Hände und Füße fest hinter dem Rücken zusammengebunden. Das Seil um seinen Hals schnitt Jameson in die Luftröhre.
    Entsetzen durchströmte ihn, als er feststellte, dass er diese tödliche Position kannte. Von der Titelseite einer seiner Detektivmagazine. Jameson bewegte die Füße, sofort wurde die Schlinge um seine Kehle enger. Es war dieselbe Position. Wenn er sich bewegte, würde er sich selbst erwürgen.
    Sogar sein Kreuz stach. Als ob Splitter in seiner Haut steckten, dort wo das Hemd hochgerutscht war. Hatte ihn jemand über den Holzfußboden der Hütte geschleift, um ihn draußen in den Kofferraum eines Autos zu sperren?
    Der Geruch von Gummi brachte Jameson auf die Idee, dass nahe bei ihm ein Ersatzreifen lag. Außerdem konnte er Benzin und Motoröl in der abgestandenen Luft riechen. Dass Jameson ein kaltes Gesicht hatte, ließ auf einen nicht verschlossenen Kofferraumdeckel schließen. Wollte sein Peiniger verhindern, dass Jameson erstickte?
    Lethargie erfüllte ihn, zermalmte jeden Gedanken und machte seinen Körper schläfrig. Der Schmerz wurde stärker, und das Verlangen, sich der Müdigkeit hinzugeben, fast überwältigend. Es wäre so einfach, sich an den Ort treiben zu lassen, wo nichts mehr wehtat.
    Denk nach. Zwing dich nachzudenken. Wer wollte das Video so sehr, dass er dafür Frank getötet hätte? Und wer hatte dich schleifen müssen, um dich aus der Hütte zu bekommen?
    Jemand, der nicht stark genug war, um ihn über die Schulter zu legen und hinauszutragen. Eine Frau? Das erklärte nicht, wie Jameson in den Kofferraum geraten war, außer sie hätte das Auto rückwärts gegen die hölzerne Veranda gefahren und ihn hineingerollt.
    Sein umnebelter Verstand wollte sich nicht konzentrieren. Jameson zwang sich dazu, eine Liste mit Frauen zu erstellen, die ein Interesse an dem Video hatten. Lane Davison, Mattie oder eine ihrer Freundinnen? Vielleicht sogar Nola Daniels in einem späten Versuch, ihrem Mann zu helfen? Das waren die Namen, die er kannte, aber nur einer blieb Jameson im Gedächtnis haften: Mattie.
    Nachdem er sich Hintergrundinformationen über sie besorgt hatte, hatte er herausgefunden, dass Mattie einen Waffenschein besaß. Und sie hatte genau wie die anderen ein Motiv, Jameson aus dem Weg zu räumen, vielleicht noch ein stärkeres als die anderen.
    Er rollte ein wenig nach vorn und stöhnte wegen der glühenden Schmerzen in den Schultern. Augenblicklich wurde die Schlinge enger und erinnerte ihn daran, dass er in einem tödlichen Knoten steckte. Nur ein Mensch kannte diesen Knoten und wusste, wie er funktionierte. Mattie war die Einzige, die das Titelbild in seinem Haus gesehen hatte. Alle Spuren führten zu ihr.
    Gott, nein.
Ein Teil von ihm wollte sich den Beweisen stellen, Mattie für schuldig befinden und sie wegen ihrer schändlichen Verbrechen verurteilen. Doch etwas in seinem Inneren sträubte sich und gewann. Manche Dinge wusste ein Mann aus dem Bauch heraus, und wenn er sie nicht akzeptierte, würden sie ihm die Luft abschnüren. So wie diese Seile. Vor all den Jahren hatte Jameson sich von William abgewendet und damit den schlimmsten Fehler seines Lebens begangen. Bei Mattie durfte er ihn nicht wiederholen.
    Das Geräusch von Schritten ließ Jameson innehalten. Sie kamen näher. Feste und entschlossene Schritte. Ob es die eines Mannes oder einer Frau waren, hätte Jameson nicht sagen können. Wer auch immer es war, versuchte nicht, sich anzuschleichen. Nur wenige Zentimeter entfernt stoppten die Schritte.
    Ohne Vorankündigung spürte Jameson ein scharfes Stechen wie von einer Nadel, die durch seine Jeans und in seine Hüfte drang. Es war kein Messer, das ihn gestochen hatte. Ihm war etwas injiziert worden.
    Herzwein?
    Er hörte nicht, wie die Schritte sich entfernten. Wer auch immer ihm die Spritze gesetzt hatte, wartete. Wahrscheinlich, um ihn sterben zu

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