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Das Internat

Das Internat

Titel: Das Internat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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Zwar ein belangloser kleiner Sieg, aber Mattie genoss es.
    Als Nächstes ging er zu ihrem Kleiderschrank und öffnete ihn. Mattie versteifte sich. Sie hatte einen kleinen Safe mit einem Zahlenschloss darin. Vermutlich würde er sie bitten, ihn zu öffnen und ihr den Inhalt zu zeigen. Sie hatte ihn so lange nicht benutzt, dass sie sich mit der Zahlenkombination nicht mehr sicher war. Wenn sie sich jedoch nicht fügte, würde er die verdammte Tür wahrscheinlich aufschießen.
    Ihr verletztes Knie knackte, als sie sich vor dem Safe niederkniete. Sie fummelte einige Minuten daran herum, bis sie die richtige Zahlenfolge eingegeben hatte. Die schwere Safetür öffnete sie mit einem Klicken. Darin lagen zwei Dinge, ein großer Umschlag mit wichtigen Dokumenten und eine Neun-Millimeter-Pistole.
    Bratton bat sie, einen Schritt vom Safe wegzutreten. "Haben Sie einen Waffenschein dafür?" Er beugte sich hinunter, um die automatische Waffe zu inspizieren.
    "Im Umschlag." Mattie hatte sich die Pistole gekauft, als sie als Anwältin an Jaydees Fall arbeitete. "Sie war zur Selbstverteidigung gedacht."
    "Im Safe nützt sie Ihnen nicht viel." Er machte sich nicht die Mühe, den Waffenschein anzusehen. Stattdessen interessierte er sich plötzlich viel mehr für eine Augenbinde, die an einem Haken im Schrank hing.
    Mattie starrte ihn ungläubig an, als er sie hochhielt. Was sollte das werden? Ein Quiz?
    "Ist das etwas, worüber wir reden sollten?" Prüfend sah er sie an.
    "Nein, ist es nicht." Sie hätte ihm gern gesagt, was er ihretwegen gern mit der Augenbinde tun könnte. Sie neigte dazu, in Panik anzugreifen – oder wenn sie gedemütigt wurde. Jetzt empfand sie beides. Aber sie konnte ihm keinen Widerstand leisten, nicht mit fünf anderen
Herren
im Raum nebenan. Dass die Männer tatsächlich zum Geheimdienst gehörten, musste Mattie weiterhin bezweifeln. Ausweise konnten ja schließlich gefälscht werden.
    "Eine Schlafmaske, wie?" Er hängte die Augenbinde wieder zurück auf den Haken und warf Mattie einen langen Seitenblick zu.
    "So etwas in der Art." Er hätte nie erraten, wofür sie die Augenbinde benutzte, und er hätte es auch nicht verstanden, wenn sie es ihm erklärt hätte. Mattie konnte sich nicht vorstellen, dass irgendjemand es begreifen würde. Warum man eine schwarze Leinenbinde brauchte, um nicht zum emotionalen Krüppel zu werden, könnte niemand nachvollziehen.
    "Ich weiß, dass das unangenehm für Sie ist, aber es ist nichts Persönliches. Wir müssen nur unseren Job erledigen." Er schloss die Tür zum Kleiderschrank.
    "
Unangenehm?
Wann wurde Ihr Haus zuletzt grundlos von jemandem durchsucht?" In ihrer Wut war sie kaum in der Lage, ihre Stimme zu kontrollieren.
    "Meine Männer und ich machen das nicht aus Spaß. Denken Sie daran, dass wir nur Beamte sind, die ihren Job machen."
    Dass er überhaupt vorgab, die Angelegenheit täte ihm leid, erstaunte Mattie. Dies war ihr Zuhause. Es hatte sie Jahre gekostet, das Haus mit Schätzen zu füllen und zu ihrem Heim zu machen, in dem sie sich sicher fühlte. Alles in ihrer Macht Stehende hatte sie getan, um es zu etwas Heiligem zu machen, zu ihrem Rückzugsort. Er und seine Beamten hätten genauso gut alle Fenster und Türen einschlagen können.
    "Welchen Job genau erledigen Sie hier?", fragte sie.
    "Wir durchsuchen die Räumlichkeiten, checken, ob sie unbedenklich sind."
    "Aber warum meine Räumlichkeiten?"
    "Das darf ich Ihnen nicht mitteilen."
    "Das sollten Sie mir aber verdammt noch mal besser erklären!" Lange genug zog sich diese absurde Szene hin. Mattie schritt auf das Telefon im Schlafzimmer zu, aber bevor sie den Hörer anheben konnte, hörte sie ein durchdringendes, summendes Geräusch.
    Bratton griff in seine Tasche, wahrscheinlich nach einem Piepser, und das Summen hörte auf. "Wir gehen, Euer Ehren. Nicht nötig, einen Anruf zu machen. Wie gesagt, es tut mir leid."
    Sie wirbelte zu ihm herum. "Beantworten Sie mir eine Frage, bevor Sie gehen: Haben Sie es gefunden?"
    "Was gefunden?"
    "Das, wonach Sie gesucht haben. Das haben Sie doch, oder nicht?"
    "Tut mir leid, darüber darf ich nichts sagen."
    "Verschwinden Sie", sagte sie ruhig. "Sehen Sie zu, dass Sie auf der Stelle hier rauskommen, bevor ich die Geduld verliere und etwas wirklich Dummes sage."
    Weder Drogen noch Waffen hätten die Männer finden können, aber das hieß nicht, dass sie nicht Belastungsmaterial hineinschmuggeln konnten, wenn das ihr Ziel war. Vielleicht hatte Mattie zu lange als Juristin

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