Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das irische Erbe

Das irische Erbe

Titel: Das irische Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Clemens
Vom Netzwerk:
Strauchrose, die lange blüht und himmlisch duftet. Sie ist eine der bekanntesten Rosen. Dazu passt noch gut eine lavendelfarbene Clematis.«
    Claire unterbrach ihn und sagte: »Entscheiden Sie, welche Sorten wir anpflanzen. Ich vertraue Ihnen.«
    Der junge Mann nickte.
    »Okay. Pflaster werden Sie keines haben wollen wegen der Pferde, oder?«
    »Ja, genau. Ich finde den Kies nicht schlecht.«
    »Aber er verschwindet im Laufe der Zeit«, sagte Ben Hastings und der Gärtner meinte: »Man muss ihn nur hin und wieder aufschütten. Das würde ich auch hier vorschlagen. Das reicht dann für einige Jahre. Was ist mit den beiden Weißdorn am Eingangstor?«
    »Die bleiben«, sagte Claire schnell und Ben lachte.
    Dann gingen sie hinter das Haus und besichtigten die Terrasse, die ihr nun noch verwahrloster vorkam. Sie erklärte, dass sie diese vergrößern und den restlichen Garten neu herrichten wollte.
    Der Gärtner schwieg einen Moment und schlug dann vor, die beiden Bäume zu fällen und stattdessen mit Buchsbäumen die Grenzen zu markieren und blühende Stauden dazwischenzupflanzen. Sie nickte nachdenklich, sagte aber: »Statt der Buchsbäume hätte ich lieber Obstbäume. Apfel, Kirschen, Aprikosen und so. Kleinwüchsige, sofern es die gibt, damit die Kinder im Sommer darangehen können. Und vielleicht auch Himbeersträucher, Johannisbeeren.«
    Sie überlegte.
    »Einen Teil des Gartens will ich als Spielplatz für Kinder herrichten. Und dazu ein oder zwei Bänke für die Mütter oder Omas. Vielleicht finde ich irgendwo alte aus Eisen mit Ornamenten oder so etwas.«
    Sofern das alles nicht zu teuer wurde, ermahnte sie sich.
    »Du musst zuerst einen Kostenvoranschlag machen«, sagte Ben, als habe er ihre Gedanken erraten. »Und denk an den Freundschaftsrabatt.«
    Dann wandte er sich an sie: »Er gibt Rabatt, wenn Sie ihm die jährliche Betreuung des Gartens überlassen.«
    »Okay, das ist in Ordnung.«
    Der junge Mann machte sich noch weitere Notizen und verabschiedete sich dann.
    »Sie können übrigens die Boote haben«, begann Ben. »Ich habe mit dem Pächter gesprochen. Sie sind in Ordnung.«
    »Wunderbar.«
    Sie schlenderten um das Haus herum zum Hof. Der Dürre kam zum Bus und öffnete die Heckklappe. In der Hand ein Brot.
    »Meine Güte, ich wüsste gerne, wo der das alles hintut«, sagte sie spontan.
    Ben Hastings lachte.
    »Wissen Sie eigentlich, dass er immer isst, wenn ich ihn sehe?
    Ich weiß überhaupt nicht, was er so tut.«
    Sofort ärgerte sie sich über sich selbst. Sie wollte ihn nicht anschwärzen.
    »Wie ich schon sagte, er ist ein wenig seltsam und spricht kaum«, erklärte Hastings. »Aber er sieht jeden Fehler und ist zuverlässig.«
    »Was haben Sie vorhin zu ihm gesagt?«, fragte sie.
    Ben Hastings grinste wieder und ihr fiel auf, wie gut er aussah mit seinen markanten Gesichtszügen und den blauen Augen.
    »Also?«, hakte sie nach.
    »Ich sagte, er brauche keine Angst vor der Frau, also vor Ihnen, zu haben. Aus irgendwelchen Gründen fürchtet er sich vor Frauen«, erklärte er. »Oder er hat zumindest einen übertriebenen Respekt vor dem anderen Geschlecht. Ich sagte ihm noch, er solle Sie nicht immer so anstarren. Aber ich fürchte, er wird es weiter tun.«
    Ein leichter Wind kam auf und sie glaubte, den nahen See zu riechen und das Plätschern des Wassers zu hören. Sie schloss einen Moment die Augen und atmete tief ein.
    »Hier bin ich wirklich angekommen«, sagte sie spontan. Dann bemerkte sie Hastings Blick und wollte etwas Belangloses sagen, wusste aber nicht, was. Flüchtig tauchte Viktors Gesicht vor ihr auf. Er würde sie und ihre Beweggründe niemals verstehen.
    »Ja, das glaube ich«, sagte Hastings nachdenklich, den Blick immer noch auf ihr Gesicht gerichtet.
    Seine Attraktivität unterschied sich von der Viktors. Viktor war sehr auf sein Äußeres bedacht. Jede Strähne saß, seine Farbzusammenstellung war immer einwandfrei, seine Anzüge und Hemden teuer. Hastings dagegen wirkte total unbekümmert und sie konnte sich nicht vorstellen, dass er längere Zeit vor dem Spiegel verbrachte.
    Er sah sie immer noch an und sie spürte ihren Herzschlag auf den Lippen.
    Zwischen ihr und Ben spielte sich eine gewisse Routine ein. Er kam jeden Tag gegen Mittag und blieb länger als die Arbeiter. Sobald die Männer fort waren, ging sie hinüber und sah sich alles an. Manchmal mussten noch Kleinigkeiten besprochen werden. Einmal war sie in der Stadt und trödelte herum. Als sie zurückfahren wollte,

Weitere Kostenlose Bücher