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Das italienische Maedchen

Das italienische Maedchen

Titel: Das italienische Maedchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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albern, Rosanna. Komm.«
    Sie verließen die Galerie und gingen durch schmale Gassen zu seinem Wagen.
    Auf der Fahrt nach Hause schwieg Rosanna, weil sie ein schlechtes Gewissen wegen ihrer unhöflichen Reaktion auf seine unschuldige Bemerkung hatte. Als Stephen den Wagen in die Auffahrt lenkte, wandte sie sich zu ihm.
    »Möchtest du am Sonntag zum Mittagessen kommen und meinen Bruder kennenlernen?«
    »Sehr gern.«
    »Gut. So gegen eins?«
    »Ja.«
    »Danke für den schönen Abend. Gute Nacht, Stephen.« Rosanna küsste ihn auf die Wange und stieg aus.

36
    »Stephen, das ist mein Bruder Luca«, stellte Rosanna die beiden einander vor.
    »Freut mich, Sie kennenzulernen.« Stephen gab ihm die Hand.
    »Getränke für alle.« Abi brachte ein Tablett mit einem Krug Pimm’s auf die Terrasse, stellte es ab und schenkte vier Gläser ein. »Prost!« Sie nahm einen Schluck.
    »Rosanna hat mir erzählt, dass Sie eine Kunstgalerie ganz in der Nähe haben«, sagte Luca zu Stephen.
    »Ja, in Cheltenham. Vor ein paar Monaten habe ich mich entschlossen, mich selbständig zu machen. Bis jetzt klappt es ganz gut. Ich arbeite viel lieber hier als im lauten, schmutzigen London. Außerdem ist es eine interessante Herausforderung, junge Künstler zu entdecken. Früher habe ich bei Sotheby’s gearbeitet und geholfen, Werke aus der Renaissance zu begutachten und zu schätzen.«
    »Klingt interessant«, meinte Luca.
    »Ich kümmere mich mal lieber um den Grill«, fiel Abi ihm ins Wort. »Leider bin ich ein hoffnungsloser Fall. Bei mir verkokelt alles.« Sie lachte. »Luca, würdest du mir das Fleisch bringen? In ein paar Sekunden kann’s losgehen.«
    »Ja.«
    »Und ich hole Nico«, erklärte Rosanna und folgte ihrem Bruder ins Haus.
    Zehn Minuten später kehrte Rosanna mit dem weinenden Nico auf die Terrasse zurück. »Nach dem Schlafen ist er immer ein bisschen quengelig, stimmt’s, mein Kleiner?«
    »Hallo, kleiner Mann«, begrüßte Stephen ihn.
    Sofort hörte Nico zu weinen auf und streckte die Ärmchen nach ihm aus.
    »Aha«, sagte Abi, die Grillzange hoch erhoben. »Er scheint seine Lieblinge zu haben.« Sie zwinkerte Luca zu, als Stephen und Nico Hand in Hand zu einem Spielhaus gingen, das Rosanna für ihn gekauft hatte.
    »Kleine Kinder sind die besten Menschenkenner«, erklärte Luca und erwiderte ihr Zwinkern.
    »Hilfst du mir mal?«, fragte Abi mit vom Grill gerötetem Gesicht.
    Gemeinsam beobachteten Luca und Abi, wie Rosanna sich zu Stephen und ihrem Sohn gesellte.
    »Sie passen gut zusammen, findest du nicht?«, meinte Abi.
    »Stephen scheint wirklich nett zu sein, aber wir dürfen keine voreiligen Schlüsse ziehen. Wir kennen Rosanna. Obwohl sie auf den ersten Blick so sanft wirkt, ist sie manchmal stur wie ein Esel. Vielleicht sollten wir ihn ihr lieber ausreden«, antwortete Luca, stach mit der Gabel in ein Würstchen und legte es auf einen Teller.
    »Essen ist fertig«, rief Abi, und kurz darauf setzten sich alle an den Tisch.
    Später spazierten Stephen und Rosanna mit Nico zum Dorfweiher, Enten anschauen. Luca und Abi blieben nebeneinander auf der Picknickdecke liegen.
    »Wenn das Leben doch nur immer so schön sein könnte wie jetzt«, seufzte sie, drehte sich auf den Bauch, riss einen Grashalm ab und kaute nachdenklich darauf herum, während sie Luca musterte, der mit geschlossenen Augen dalag. »Schläfst du?«
    »Nein.«
    »Ich bin ganz high vom Pimm’s, von der Sonne und vor Glück«, erklärte sie. »Und ich liebe dich, Luca.« Sie beugte sich über ihn und küsste ihn zärtlich auf die Lippen. Er reagierte nicht, wehrte sich jedoch auch nicht.
    »Hast du gehört?«, fragte sie. »Ich liebe dich. Ich bin ein bisschen beschwipst, und deswegen trau ich mich, das zu sagen.«
    Luca schlug die Augen auf.
    Als Abi ihn noch einmal küsste, spürte sie, wie sein Arm sich zögernd um sie legte. Dann kam aus dem Nichts ein kleiner Wirbelwind herbeigefegt.
    »Nico, du Minimonster …« Luca rollte von Abi weg und begann, seinen Neffen zu kitzeln, der vor Begeisterung kreischte.
    Abi setzte sich auf. Zu ihrer Erleichterung sah sie, dass Rosanna und Stephen sich ein ganzes Stück weg auf der Terrasse befanden.
    »Darf ich dich nächste Woche mal zum Abendessen ausführen?«, fragte Stephen Rosanna, während sie sich dem Menschenknäuel auf der Decke näherten.
    »Wenn Abi und Luca auf Nico aufpassen.«
    »Das tun sie sicher gern. Sie scheinen einander sehr zu mögen.«
    »Stimmt, es macht Spaß zu sehen, wie gern sie

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