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Das italienische Maedchen

Das italienische Maedchen

Titel: Das italienische Maedchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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zusammen sind.«
    Stephen, der kurz zuvor beobachtet hatte, was zwischen den beiden passiert war, nickte nur.
    Am Abend ging Rosanna schon früh hinauf in ihr Zimmer, um über Stephen nachzudenken. Sie konnte sich nichts mehr vormachen. Auf seine sanfte Art hatte er klargemacht, dass er mehr von ihr wollte als nur Freundschaft. Sie zum Abendessen einzuladen war etwas anderes, als nachmittags ein paar heitere Stunden mit ihr und Nico zu verbringen.
    Im Bett versuchte sie sich vorzustellen, wie es wäre, mit ihm zu schlafen. Sie drehte sich frustriert herum, weil sie wusste, dass sie Stephen niemals so lieben konnte wie Roberto. Vielleicht würde ihr das bei niemandem mehr gelingen. Sie wollte ihm nicht wehtun, ihm nichts vormachen, ihn jedoch auch nicht verlieren. Nico und ihr würde er fehlen. Möglicherweise brauchte sie Zeit, und die Liebe musste sich entwickeln …
    Rosanna schaltete müde die Lampe aus.
    In der Küche spülte Abi die Teller und reichte sie Luca zum Abtrocknen.
    Luca gähnte. »Tut mir leid, ich hab zu viel getrunken. Das bin ich nicht mehr gewöhnt. Ich glaube, ich muss ins Bett.«
    »Nein! Bitte, Luca, bleib noch ein bisschen hier. Wir müssen reden.« Sie setzte sich an den Küchentisch und zündete sich eine Zigarette an.
    Er legte die Arme um ihre Schultern. »Abi, ich möchte dich nicht aus der Fassung bringen …«
    »Hast du gehört, was ich heute Nachmittag gesagt habe? Ich habe gesagt, dass ich dich liebe. Du denkst bestimmt, daran war nur der Pimm’s schuld, aber es ist wahr. Ich liebe dich seit damals in Mailand. Und ich habe mir, seit du hier bist, Mühe gegeben, dir aus dem Weg zu gehen. Es war alles gut, bis du neulich Abend für mich gekocht und mir von deiner Enttäuschung über die Kirche erzählt hast. Seitdem hoffe ich, dass es vielleicht doch noch eine Chance für uns gibt … Ich kann nicht anders.« Sie drückte die Zigarette im Aschenbecher aus. »Ich begehre dich. Herrgott noch mal, du bist doch der Priester in spe! Tröste mich, sag mir, was ich tun soll!« Schluchzend stützte sie den Kopf in die Hände.
    »Abi, begreifst du denn nicht, dass ich dich auch geliebt habe?«
    »Tatsächlich?«
    »Ja.«
    »Liebst du mich immer noch?« Ihre Stimme klang hinter den Händen gedämpft.
    Er atmete langsam aus. »Ja, Abi, ich liebe dich nach wie vor. Wie du habe ich überlegt, ob meine damaligen Gefühle für dich verschwunden sind, aber das ist nicht der Fall. Und jetzt sitze ich hier mit dir, in einer Zeit, in der ich versuche, die schwierigste Entscheidung meines Lebens zu treffen. Wie soll ich dir Hoffnungen machen, wenn ich noch nichts versprechen kann? Das wäre egoistisch und unfair.«
    Sie hob den Blick. »Könntest du nicht anglikanischer Geistlicher oder so was werden? Dann könntest du mich und die Religion haben.«
    »Abi …« Luca strich ihr schmunzelnd übers Haar.
    Sie stand auf. »Ich glaube, ich sollte gehen. Das wäre das Beste für uns beide.« Sie zuckte hilflos mit den Schultern. »Ich habe meine Gefühle für dich nicht im Griff.«
    »Abi, soll ich ehrlich zu dir sein?«
    »Ja.«
    »Ich könnte es nicht ertragen, wenn du gehst. Außerdem musst du deine Arbeit zu Ende bringen.« Luca nahm ihre Hände in die seinen. »Wir könnten hinaufgehen und miteinander schlafen. Das wünschen wir uns doch beide, oder?«
    Abi nickte.
    »Doch es wäre falsch. Ich sehe meine Zukunft nicht klar vor mir, und ich würde dir Dinge versprechen, die ich am Ende nicht halten kann. Dann würdest du mich hassen, und ich würde mir Vorwürfe machen, dass ich dir wehgetan und den Eid vom Eintritt ins Priesterseminar gebrochen habe.«
    »Das ist mir klar, Luca.« Sie seufzte. »Deswegen sollte ich lieber nach London zurückkehren.«
    »Moment noch, cara . Ich bin zu dem Schluss gelangt, dass Gott Liebe nicht für falsch hält. Also …« Luca holte tief Luft. »Können wir nicht einfach die wenigen Wochen, die wir haben, als Geschenk betrachten? Zeit, die wir zusammen verbringen, in der wir einander nahe sein und miteinander reden, in der wir herausfinden können, ob unsere Gefühle füreinander richtig sind?«
    »Wir sollen ein Paar sein, aber ohne das Körperliche?«, fragte Abi.
    »Ja. In unseren Köpfen und in unseren Herzen. Vielleicht ist das zu viel verlangt, aber mehr kann ich dir nicht bieten.«
    Sie sah ihn mit großen Augen an. »Besteht also eine Chance für uns? Irgendwann in der Zukunft?«
    »Ich kann dir nichts versprechen, Abi.«
    Sie nickte und stand auf. »Darüber

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