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Das italienische Maedchen

Das italienische Maedchen

Titel: Das italienische Maedchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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genug Zeit gewesen herzukommen und dann gleich wieder umzukehren. Er kann sein Publikum nicht enttäuschen.«
    »Aber seine Frau und seinen Sohn schon?« Luca seufzte. »Tut mir leid, Rosanna, mir steht kein Urteil zu, am allerwenigsten über dich. Doch ich habe den Eindruck, dass er dich verändert, dich beeinflusst.«
    »Ja, zum Besseren! Ich liebe ihn, Luca. Und er liebt mich und Nico und … Das geht dich nichts an! Du kennst ihn nicht so wie ich.«
    »Du täuschst dich, Rosanna. Ich kenne ihn besser, als du glaubst. Meinst du wirklich, er sagt dir immer die Wahrheit?«
    »Ja.«
    »Und die Affäre mit Donatella in New York?«
    »Warum versuchst du, mich gegen ihn aufzuhetzen, Luca?«
    »Das tue ich nicht. Ich weiß, dass das keinen Sinn hätte. Ich will nur sagen, dass wir manchmal Menschen lieben, die nicht unsere besten Seiten zutage fördern.«
    Rosanna wurde wütend. »Luca, wie kannst du als angehender Priester es dir herausnehmen, so über die Liebe zwischen Mann und Frau zu sprechen? Wie willst du mich verstehen, wenn du eine solche Liebe niemals selbst kennengelernt hast?«
    Plötzlich machte Luca einen müden Eindruck. »Rosanna, ich will nicht mit dir streiten. Ich sage das alles nur, weil du mir wichtig bist und ich dich vor Dingen schützen möchte, die du nicht weißt, nicht wissen kannst .«
    »Was für ›Dinge‹, Luca? Erklär mir, was du meinst.«
    »Nein, Rosanna, vergiss es. Das war dumm von mir.«
    »Luca, raus mit der Sprache. Ich bin kein kleines Mädchen mehr, also behandle mich auch nicht so.«
    »Na schön.« Er schwieg kurz. »Es gibt Dinge in Robertos Vergangenheit, die mich an seinem Charakter zweifeln lassen. Und er kontrolliert und beeinflusst dich … Bist du sicher, dass du alles über ihn weißt?«
    »Ja!« Nach den vergangenen beiden Tagen lagen Rosannas Nerven blank. »Ich weiß, was er war und ist! Du hasst ihn, Luca, das hast du immer getan. Ich hingegen liebe ihn, egal, was du mir über ihn sagst und von ihm denkst!«
    »Rosanna, begreifst du denn nicht? Roberto hat dir deine Familie in Italien genommen, deine Karriere und hin und wieder, glaube ich, sogar deinen Verstand. Und jetzt streiten wir uns auch noch über ihn! Spürst du denn nicht seine zerstörerische Kraft?«
    »Es steht dir nicht zu, mir zu erklären, wie ich mein Leben führen muss!« Sie schrie, und Tränen liefen ihr übers Gesicht. »Bitte geh!«
    »Rosanna, es tut mir leid. Ich hätte nicht …«
    » Verschwinde !« Sie deutete auf die Tür.
    »Lass uns nicht so auseinandergehen.«
    »Ich dulde dich keine Sekunde länger in meinem Haus!«
    Luca zuckte traurig mit den Achseln. »Gut, wenn du das möchtest.«
    »Ja. Keine Sorge: Ich kümmere mich schon um Ella, nicht weil ich muss, sondern weil ich es will! Und jetzt geh!«
    Rosanna stürmte aus der Küche, rannte die Treppe hinauf in ihr Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu.
    Eine halbe Stunde später hörte sie draußen einen Wagen und dann die Türklingel. Vom Fenster aus beobachtete sie, wie Luca in ein Taxi stieg.
    »Mrs Rossini, kommen Sie doch herein.« Der Arzt winkte sie ins Sprechzimmer.
    »Ich bin gerade bei Nico gewesen. Er scheint sich gut zu erholen.«
    »Ja, das stimmt, aber unsere Tests heute Vormittag haben ein Problem aufgezeigt.«
    »Welches?«
    »In besonders schweren Fällen schädigen Masern manchmal das Gehör des Kindes.«
    »Was heißt das genau?«
    »Mrs Rossini, es fällt mir nicht leicht, Ihnen das zu sagen. Ganz sicher bin ich mir nicht, aber ich fürchte, dass Nicos Gehör schwer beeinträchtigt wurde.«
    »O nein!«, stöhnte Rosanna.
    »Ich weiß, Mrs Rossini, das ist ein Schock. Sie müssen jetzt für Ihren Sohn tapfer sein.«
    »Wie schlimm ist es? Wird er vollkommen taub?«
    »Es ist noch zu früh, um das genaue Ausmaß des Schadens beurteilen zu können, doch was sein rechtes Ohr angeht: ziemlich wahrscheinlich. Sein linkes Ohr ist ebenfalls betroffen, aber so, wie es im Moment aussieht, nicht ganz so schlimm. Selbstverständlich werden wir weitere Tests durchführen. Ich stelle Sie Dr. Carson, unserem HNO -Spezialisten, vor und …«
    Was der Arzt sonst sagte, hörte Rosanna nicht mehr. Sie dachte nur noch eines: Nico war der Sohn des großen Tenors Roberto Rossini.
    Und würde ihn vielleicht niemals mehr singen hören.

49
    »Mr Rossini?«
    »Ja, am Apparat.«
    »Ich habe einen Anruf für Sie.«
    »Danke.« Roberto setzte sich, nass vom Duschen, auf die Bettkante. »Hallo?«
    »Roberto.«
    Oje. »Donatella, wie

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