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Das italienische Maedchen

Das italienische Maedchen

Titel: Das italienische Maedchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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Gesicht bekannt vor?«
    »Natürlich. Das ist die heilige Maria.«
    »Wie …«, hakte Giovanni nach, »definiert sich das Bild, das du von der Madonna im Kopf hast?«
    »Vermutlich über die Gemälde und Zeichnungen, die ich von ihr kenne.«
    »Genau. Und von wem stammt eines der berühmtesten Madonnenbilder?«
    Donatella zuckte mit den Achseln. »Von Leonardo da Vinci.«
    »Ja. Einen Moment.« Giovanni verließ das Wohnzimmer und kehrte wenig später mit dem Katalog der Londoner National Gallery zurück. Er blätterte darin, bis er fand, was er suchte. »Hier.« Giovanni legte den Katalog neben die Zeichnung auf den Tisch. »Schau dir das Gesicht an, die Details. Siehst du die Übereinstimmungen?«
    »Ja, Giovanni, aber … das kann doch nicht sein, oder?«
    »Das muss ich sorgfältig recherchieren. Mein Instinkt sagt mir jedenfalls, dass das hier entweder eine exzellente Fälschung ist oder wir möglicherweise eine Zeichnung von Leonardo entdeckt haben.«
    »Du meinst, der alte Geistliche und der junge Mann haben sie entdeckt«, korrigierte Donatella ihn.
    »Ja. Ich muss sie mit nach New York nehmen, um sie von einem sachkundigen Freund prüfen zu lassen. Er ist diskret, natürlich nur, wenn er einen prozentualen Anteil am Erlös erhält«, fügte er mit einem verschlagenen Grinsen hinzu.
    »Dazu brauchen wir die Erlaubnis von Don Edoardo.«
    »Muss der Pfarrer denn davon erfahren? Du könntest ihm sagen, dass der Kelch und die Zeichnung noch begutachtet werden und dass ich ihm in einer Woche mehr sagen kann. Und Donatella?«
    »Ja, caro ?«
    »Erzähl bitte niemandem davon, solange wir nichts Genaueres wissen.«
    »Natürlich.« Donatella entging das gierige Leuchten in den Augen ihres Mannes nicht.
    Zehn Tage später besuchte Donatella Don Edoardo in seiner Kirche.
    »Gute Nachrichten«, erklärte sie ihm lächelnd und setzte sich in eine Bank.
    »Glaubt Ihr Mann, dass der Kelch etwas wert sein könnte?«
    »Ja, er scheint sogar ausgesprochen wertvoll zu sein. Mein Mann sagt, bei einer Auktion könnte er fünfzigtausend Dollar erzielen. Das sind etwa dreißig Millionen Lire.«
    »Dreißig Millionen Lire!«, wiederholte Don Edoardo verblüfft. »Das hätte ich nicht gedacht!«
    »Mein Mann lässt fragen, was Sie zu tun gedenken – ob Sie den Kelch verkaufen wollen. Wenn ja, könnte er für Sie arrangieren, dass er versteigert wird.«
    »Ich … Mit der Möglichkeit eines Verkaufs habe ich mich noch nicht beschäftigt. Darüber muss ich mit meinem Bischof sprechen. Ich weiß nicht, wie er vorgehen will«, erklärte Don Edoardo seufzend. »Es könnte gut sein, dass der Kelch im Besitz der Kirche verbleiben soll. Diese Entscheidung kann ich nicht treffen.«
    »Don Edoardo, setzen Sie sich doch zu mir.« Donatella winkte ihn heran. »Bitte verzeihen Sie meine direkte Frage, aber was benötigt Ihre Kirche im Moment am dringendsten?«
    »Natürlich Geld, damit sie irgendwann wieder in ihrem alten Glanz erstrahlt«, antwortete er verlegen. Solche Gespräche verunsicherten ihn.
    »Genau. Haben Sie jemandem von Ihrem Fund erzählt?«
    »Nein. Ich wollte zuerst herausfinden, ob wir etwas wirklich Wertvolles entdeckt haben.«
    »Verstehe.« Donatella nickte. »Ich persönlich bezweifle, dass Sie mit Ihrer Pfarrei sehr viel vom Verkaufserlös des Kelchs sehen werden, wenn Sie Ihrem Bischof Bescheid sagen, vorausgesetzt, er stimmt einem Verkauf überhaupt zu.«
    »Da könnten Sie recht haben, Signora Bianchi«, pflichtete Don Edoardo ihr mit einem unbehaglichen Gefühl bei.
    »Mein Mann und ich wüssten da vielleicht eine Lösung. Er ist bereit, Ihnen den Betrag zu zahlen, den der Kelch seiner Meinung nach bei einer Auktion erbringen würde, die erwähnten dreißig Millionen Lire, und ihn einem privaten Sammler zu verkaufen. Dann hätten Sie eine Menge Geld für die Renovierung Ihrer Kirche, ohne dass irgendjemand erfahren müsste, woher.«
    Don Edoardo sah sie mit großen Augen an. »Aber Signora Bianchi, mein Bischof würde sich das doch sicher fragen, oder?«
    »Ja. Dann antworten Sie ihm und allen anderen, die das interessiert, Signor Bianchi sei bei einem Konzert, dem er und seine Frau in dieser Kirche beiwohnten, so schockiert über den Zustand des Gebäudes gewesen, dass er auf der Stelle den Beschluss fasste, Ihnen einen hohen Betrag zu spenden.«
    »Verstehe.«
    »Don Edoardo, mir ist klar, dass Sie nichts Unehrenhaftes tun möchten. Mein Mann und ich, wir richten uns nach Ihnen. Aber da Ihre schöne Kirche so

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