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Das italienische Maedchen

Das italienische Maedchen

Titel: Das italienische Maedchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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Vertrag, der nächsten Herbst ausläuft, nicht verlängern. Ich habe beschlossen, eines der zahlreichen Angebote aus dem Ausland anzunehmen.« Er seufzte tief. »Paolo mag mich nicht, so lässt es sich kurz zusammenfassen. Solange er Chef der Scala ist, werde ich es dort zu nichts bringen.«
    » Caro «, versuchte Donatella, ihn zu besänftigen. »Wer weiß? Du hast großes Talent. Bestimmt will Paolo nur sicher sein, dass du wirklich für die großen Rollen bereit bist, die deiner würdig sind.« Donatella zupfte ihre Haare vor dem Spiegel zurecht. »Kommst du am Donnerstag zu mir in den Palazzo? Giovanni ist wieder in London.«
    »Ja.«
    Wenige Minuten später verließ Donatella das Haus Robertos und spähte vorsichtig auf die Straße, bevor sie in der Dämmerung zu ihrem Mercedes eilte, die Tür öffnete und auf den eleganten Ledersitz glitt.
    Dort schloss sie die Augen und stieß einen zufriedenen Seufzer aus. Natürlich hatte sie schon viele Liebhaber gehabt, die meisten jünger als sie. Doch Roberto war etwas Besonderes. In den vergangenen beiden Monaten hatte sie ihn tatsächlich vermisst und die Tage bis zu seiner Rückkehr aus Paris gezählt. Dieses Gefühl irritierte sie, weil sie ihre früheren Lover immer für ersetzbar gehalten hatte. Sie erfüllten einen Zweck, wie ihre Bediensteten. Doch gerade eben hatte er verkündet, dass er mit dem Gedanken spiele, ins Ausland zu gehen.
    Als sie den Mercedes durch den dichten Berufsverkehr nach Como steuerte, beschloss Donatella, alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel einzusetzen, um sicherzustellen, dass er blieb.
    Roberto Rossini verdiente es, ein großer Star zu werden. Sie würde ihm helfen, nicht nur seines offensichtlichen Talents wegen, sondern weil sie – Donatella konnte es selbst kaum glauben – dabei war, sich in ihn zu verlieben.
    »Wunderbare Neuigkeiten, Rosanna!« Luca schob seiner Schwester den Brief über den Tisch zu. »Er ist von Abis Tante Signora Bonifacio. Sie schreibt, ihr Komitee stimmt der Idee mit dem Konzert in der Beata Vergine Maria zu.«
    Rosanna überflog den Brief. »Luca, ich freue mich ja so für dich.«
    »Das muss ich sofort Don Edoardo erzählen. Er wird überglücklich sein.«
    »Aber hier steht, das Konzert soll Ostern stattfinden«, sagte Rosanna stirnrunzelnd. »Da wollten wir doch nach Hause fahren und Papà und Carlotta besuchen.«
    »Wir können auch am Tag nach dem Konzert heimfahren. Papà versteht das bestimmt. Es bedeutet mir viel. Signora Bonifacio schreibt, zwei Mitglieder des Ensembles der Scala hätten bereits zugestimmt zu singen.« Lucas Augen leuchteten. »Sie schlägt vor, fünfzigtausend Lire Eintritt zu verlangen. Bei etwa zweihundert Gästen würden wir fast genug Geld für die Restaurierung des Freskos zusammenbekommen. Rosanna, es gibt so viel zu tun! Wir müssen uns um Sitzgelegenheiten kümmern, die Kirche mit Blumen schmücken, Erfrischungen organisieren …«
    »Wieso bedeutet dir die Beata Vergine Maria so viel? Ich habe dich nie glücklicher erlebt als heute Morgen.«
    Luca suchte nach Worten. »Das ist schwer zu erklären. Sie ist etwas ganz Besonderes für mich, besser kann ich es nicht ausdrücken. Iss dein Frühstück, dann begleite ich dich zur Schule. Danach möchte ich Don Edoardo alles erzählen.«
    Luca winkte Rosanna zum Abschied zu, als sie die Schule betrat, wandte sich dann nach rechts und ging die schmale Gasse zur Beata Vergine Maria entlang.
    Da Don Edoardo gerade jemandem die Beichte abnahm, wartete Luca in einer Bank, bis der Geistliche aus dem Beichtstuhl trat und der Gläubige die Kirche verließ.
    »Wunderbare Nachrichten!«, verkündete Luca und überreichte Don Edoardo den Brief von Sonia Bonifacio. »Damit kriegen wir bestimmt viel Geld zusammen, oder?«
    »Ja.« Den Geistlichen rührte das glückliche Gesicht des jungen Mannes, den er ins Herz geschlossen hatte. »Ich glaube, deine Madonna wird sich freuen.«
    »Das hoffe ich«, sagte Luca und blickte zum Altar. Plötzlich sanken seine Schultern herab, und sein Lächeln erstarb. Er schüttelte den Kopf. »Auch wenn ich durch dieses Konzert einen kleinen Beitrag leisten kann, überkommen mich manchmal Zweifel.«
    »Ich weiß, Luca. Das verstehe ich gut.« Don Edoardo legte ihm tröstend eine Hand auf die Schulter.
    »Ich muss Geduld haben. Bestimmt gehört das zu seinem Plan, mich zu prüfen.«
    »Lass uns beten, dass er dieser Kirche und unserem Vorhaben, sie zu restaurieren, seinen Segen erteilt.«
    Die beiden Köpfe,

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