Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)
Freizeitpark.«
»Mit einem Spukhaus und solchen Sachen«, warf die Irre ein. »Richtig gruselig.« Sie beugte sich mit einem lüsternen Grinsen vor und hauchte Jessie ihren weingeschwängerten Atem ins Gesicht.
Jessica drehte die Schultern, als wolle sie ihre gefesselten Arme ein wenig entspannen. Dabei öffnete sich ihre Bluse ein Stück weit, sodass im Licht der Straßenlaternen und der entgegenkommenden Autos ihre Brüste zu erkennen waren. Die Irre leckte sich über die Lippen und blickte sich nach ihren Partnerinnen um. Als sie sah, dass sich Blondie neben die Fahrerin gesetzt hatte, steckte sie die Hand in Jessies Bluse.
Sie ließ die Hand in den BH wandern und streichelte die Brustwarze. Jessica versuchte sich auf den drohenden Schmerz vorzubereiten, indem sie die Gedanken vom Körper trennte und sie an einen nebelverhangenen Strand schickte, wo unsichtbare Wellen über den Sand rollten. Die Dicke legte ihren Daumen und Zeigefinger wie eine Zange um ihre Brustwarze.
Als Paul Janson mit einem gemieteten VW Golf vom Flughafen Sydney wegfuhr, fürchtete er, Jessica Kincaid nie wiederzusehen. Trotz der Geschwindigkeit des thailändischen Jets war er Augenblicke zu spät eingetroffen, um sie noch zu erwischen, bevor sie die Einwanderungskontrolle passierte. Plötzlich vibrierte sein Iridium-Handy. Es war kein Anruf, sondern ein charakteristisches abgehacktes Signal. Er bremste und fuhr rechts ran, um auf das Display zu sehen.
Eine winzige Google Map erschien. Sein Herz machte einen Sprung, als er sah, dass die Karte den Flughafen zeigte, auf dem er sich gerade befand. Ein roter Punkt, der die aktuelle Position von Jessies Armbanduhr darstellte, blinkte etwa fünfundzwanzig Kilometer entfernt und näherte sich der Sydney Harbour Bridge.
Janson trat aufs Gaspedal und brauste los, schlängelte sich durch den leichten Verkehr vor ihm.
Der rote Punkt verriet ihm lediglich, dass sich Jessicas Swatch in einem fahrenden Auto befand. Vielleicht an Jessies Handgelenk, vielleicht auch nicht. Es war denkbar, dass jemand sie trug, der sie getötet hatte, nachdem sie das GPS-Signal aktiviert hatte. Doch auch wenn sie es war, hatte die Batterie nur eine kurze Lebensdauer. Das Signal konnte jederzeit abbrechen. Doch nach vierundzwanzig Stunden völliger Funkstille – ein eindeutiger Hinweis, dass die Sécurité Referral ihr Handy gehackt hatte – war das tausendmal besser, als gar nichts zu wissen, und er folgte dem Signal voll Hoffnung und mit kühler Entschlossenheit.
Zu dieser späten Stunde war er nicht der Einzige, der das Tempolimit überschritt. Er fuhr hinter einem großen Mercedes her und hoffte, dass der als Erster die Aufmerksamkeit der Autobahnpolizei auf sich ziehen würde. Wenn nicht, konnten sie ihn ruhig verfolgen, bis er Jessica eingeholt hatte. Dann konnten sie sich entscheiden, zu helfen oder ihm wenigstens nicht in die Quere zu kommen.
Er warf einen Blick auf sein Handy. Der rote Punkt war verschwunden. Das Signal war erloschen, die Batterie offenbar nicht mehr stark genug, um von einem Standort zu senden, der von Metall abgeschirmt war. Er stellte die Software so ein, dass sie nach gelegentlichen Signalen suchte, die zu schwach waren, um das rote Licht auf der Karte ständig aufrechtzuerhalten, doch vielleicht stark genug, um zumindest für einen Moment die Koordinaten anzuzeigen.
Langsam und sadistisch grub die Dicke mit dem irren Blick ihre Finger tief in Jessica Kincaids Brust. Sie reagierte mit einem kalkulierten, gequälten Stöhnen, bis sie hörte, wie der Atem der Frau schneller ging vor grausamem Verlangen. Dann biss Jessica kräftig zu und versenkte ihre Zähne in das weiche Fleisch am Daumenansatz.
Die Dicke schrie. Sie riss ihre Hand los und schlug ihre Gefangene ins Gesicht. Jessie versetzte ihr einen Tritt, was die Frau noch wütender machte. Sie holte aus und hämmerte Jessie die Faust unter das Auge. Es tat höllisch weh, und Jessie prallte gegen die Wand und zurück gegen ihre Peinigerin.
»Was tust du da?«, rief Blondie. »Lass sie in Ruhe!«
Die Irre schlug erneut zu. Jessie krachte gegen die Heckklappe des Vans. Sie würde ein blaues Auge davontragen, und höllische Kopfschmerzen, fürchtete sie.
»Die beißt mich nicht noch mal«, prahlte die Verrückte.
Blondie ließ sich nicht so leicht täuschen. »Wo ist deine Pistole?«
Jessica zog ihre gefesselten Hände nach unten. Um den Schlitten der Beretta Tomcat zurückzuziehen, zu zielen und zu schießen, musste sie ihre
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