Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)
Dinge sind nicht mehr so, wie Sie es noch gelernt haben.«
»Dr. Flannigan hat auch so was angedeutet.«
Kingsman Helms lächelte geduldig. »Was hat Ihnen der gute Doktor erzählt?«
»Zum Beispiel, dass ASC nicht wusste, dass er an Bord der Amber Dawn war. Deshalb ist er auch vor uns geflohen. Er dachte, Sie hätten uns geschickt, um ihn umzubringen.«
Kingsman Helms sah ihn mit großen Augen an. »Das ist doch lächerlich. Der Mann war verrückt.«
»Er hat mir auch verraten, dass die Amber Dawn im Geheimen nach Öl gesucht hat.«
»Das habe ich Ihnen ja schon erzählt.«
»Vor zwei Minuten. Doch nachdem der Doktor ermordet wurde, habe ich mit Leuten im Lager der Rebellen gesprochen. Es heißt, Ferdinand Poes Sohn hätte die FFM-Kämpfer exekutiert, die die Besatzung des Schiffs ermordet hatten. Er hat sie also dafür bestraft.«
»Das haben sie auch verdient.«
»Sie haben aber geschworen, dass sie den ausdrücklichen Befehl bekommen hätten, die Mannschaft zu töten.«
»Solche undurchsichtigen Verbrechen passieren dauernd in der Region.«
»Aber wenn es stimmt, was diese Leuten behauptet haben«, beharrte Paul Janson, »dann stellt sich doch die Frage, wer die FFM-Kämpfer dazu gebracht hat, eure Mannschaft umzubringen. Wer sie reingelegt hat.«
»Wer weiß das schon?« Helms zuckte die Schultern. »Poes Sohn ist in der entscheidenden Schlacht gestorben, und unser Doktor wurde in Australien ermordet – obwohl Sie bei ihm waren. Und wenn Sie fertig sind damit, mir Geschichten von toten Leuten zu erzählen, dann geh ich jetzt schlafen. Ich bin die ganze Nacht geflogen.«
»Schlafen Sie gut«, sagte Doug Case.
Kingsman Helms schritt hinaus, ohne ein Wort zu sagen.
»Doug«, sagte Paul Janson, »du siehst überrascht aus.«
»So direkt hab ich das noch nie gehört.«
Janson musste an den Tag denken, als er Doug Case zum letzten Mal – eigentlich das einzige Mal – wirklich überrascht gesehen hatte: als er ihm in Ogden, Utah, die Pistole aus der Hand geschlagen hatte. Er studierte Dougs Gesicht und versuchte, darin zu lesen. »Es hat dich nicht überrascht, dass Flannigan nicht mehr für ASC arbeitet.«
»Ich hab’s erst kürzlich erfahren.«
»Nachdem du CatsPaw engagiert hast?«
»Ja.«
»Was ist mit der Mission der Amber Dawn?«
»Das ist eine verdammte Überraschung.«
»Du siehst auch nicht gerade erfreut aus.«
Doug sah ihn einen Moment lang schweigend an. »Korrigier mich, wenn ich mich irre, aber Helms hat im Wesentlichen gesagt: ›Wo kein Zeuge, da kein Verbrechen.‹«
»So hab ich’s auch verstanden – Moment, er kommt zurück.«
Helms trat ein und eilte direkt auf sie zu. »Fast hätt ich’s vergessen, Janson: Wir überweisen CatsPaw die fünf Millionen Dollar. Sie haben den Doktor zwar am Ende nicht gerettet, aber Sie haben alles versucht. Einverstanden?«
»Einverstanden«, sagte Janson.
Wieder wirkte Doug Case überrascht. »Das deckt auf jeden Fall die Unkosten, die wir hatten«, erläuterte Janson.
Helms grinste. »Gut. Dann werden Sie das nächste Mal, wenn wir Sie engagieren, nicht zu viel verlangen.«
»Würde mir nicht einfallen«, entgegnete Janson lächelnd.
»Ich möchte nicht, dass Sie das falsch verstehen, was ich über die veränderte Welt gesagt habe.«
»Dass die Dinge nicht mehr so sind, wie ich es gelernt habe?«
»Ich hab das vielleicht ein bisschen zu drastisch ausgedrückt. Aber das Thema Energieversorgung in der Zukunft ist mir einfach sehr wichtig. Als ich sieben Jahre alt war, hab ich gelernt: Wenn man eine Führungsrolle übernehmen will, dann muss man in die Zukunft schauen, über den Moment hinaus.«
»Eine große Erkenntnis für einen Siebenjährigen.«
»Ich hab damals mitbekommen, wie man in einer Führungsrolle versagen kann, als mich mein Dad zu Greenan Oldsmobile mitnahm, um ein neues Auto zu kaufen. Erinnern Sie sich an den kleinen Olds, Cutlass genannt?«
»Ein Produkt der Ölkrise«, nickte Janson.
»Dad war ziemlich aufgeregt. Er hat ein Modell mit allen Schikanen bestellt, die im Prospekt angeboten wurden. Mit dem starken neuen Sechszylindermotor, den Oldsmobile vom neuen Cadillac übernommen hatte. Wir gehen also rein, um eine Probefahrt mit dem alten Harry Greenan zu machen, einem wortkargen New-England-Yankee. Harry macht eine saure Miene und murrt: ›Sie bauen den Wagen so nicht mehr.‹
Mein Dad fragt, warum nicht: ›Ist doch ein tolles Auto, ruhig, liegt gut auf der Straße.‹
Der alte Harry antwortet: ›Aber
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