Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1
konnte es selbst nicht glauben.
Ali überlegte einen Augenblick.
„Zweihundertfünfzigtausend US-Dollar“, sagte er dann. Die Geldgier hatte gesiegt.
Andreas schaute ihn ungläubig an.
Seine Augen flackerten.
„Zweihundertfünfzigtausend? Du spinnst! Soviel habe ich nicht.“
„Dann tut es mir leid. Es gibt noch andere Interessenten.
Für die Summe besorge ich dir das Original.“
Das Original? Dachte Andreas und konnte sein ungeheures Glück nicht fassen. Das Original wäre Sammlern Millionen wert. Der Kirche vielleicht sogar ein Menschenleben.
Aber wie sollte Andreas so viel Geld auftreiben?
„150.000“, sagte dann Andreas.
„Habibi, Z weihundertfünfzig tausend ist ein fairer Preis“, bestand Ali, der sich nun sehr sicher war, dass er nicht zu hoch gepokert e . Andreas war schon am Haken. Jetzt ging es nur darum, dass die Finanzierung stimmte.
„So viel habe ich nicht. Das ist viel zu viel. 150.000 sind ein sehr gutes Angebot. Zumal ich ja nicht mal weiß, ob das Buch echt ist“, versuchte Andreas in seiner Angelegenheit zu punkten.
„Dann lass dieses Foto überprüfen. Ich rufe dich in zwei Tagen an“, sagte Ali und stand auf.
Andreas wollte noch etwas sagen, aber Ali verließ konsequent das Café.
E r hatte ein siegessicheres Lächeln auf dem Gesicht.
In zwei Tagen würde er anbeißen, davon war Ali überzeugt.
Andreas beobachtete das Foto und fühlte sich seiner größten Chance beraubt.
„Zweihundertfünfzigtausend kriege ich nie zusammen“, sagte er sich und war deprimiert.
Er fürchtete, dass er Ali zu viel verraten hatte, und dieser sicher noch andere Abnehmer kontaktieren würde.
Ich muss das Geld auftreiben, dachte er und stand auf.
Schließlich hatte Andreas jede einzelne Zeile auf dem Foto lesen können, denn er hatte Ali, was seine Alt-Aramäisch Kenntnisse anbelangte angelogen. Andreas war ein Sprachengenie. Er lernte Sprachen sehr schnell, nur wollte er das Ali nicht erzählen.
Andreas packte das Foto in seine Sporttasche und verließ das Café.
In seinen Gedanken hatten sich einige Sätze des Textes auf dem Foto festgesetzt:
…. Es war heute der schönste Tag meines Lebens, weil ich ihm nicht nur begegnet bin und er mich ansprach, nein, weil er mich in seinen Kreis ließ. Er, der Mann, der mir das Leben rettete, Joshua.
Kapitel 20
„Ich habe gesagt, diesem Ali kann man nicht trauen. Es hätte ihm nie geholfen werden dürfen“, sagte eine arabische, männliche Stimme, die leicht gereizt klang, zu seinem Gegenüber.
„Wären wir dann nicht genau das, was auch er ist? Eine Hyäne im Wald des Aases?“, antwortete der andere. Es war die gleiche Stimme, die am frühen Morgen zu Ali im Café sprach, vor der Ali solch eine Angst hatte.
„Ja, aber du hast es selbst gesehen, dass er diesem Hünen die Information gegeben hat. Er ist gefährlich.“
„Umso wichtiger, dass wir wachsam bleiben. Solange wir unsere Ohren und Augen offen halten, wird die Sicherheit auf unserer Seite sein.“
„Was will dieser bekehrte Christ mit diesen Informationen? Wir sollten das Buch an uns nehmen. Es in Sicherheit bringen.“
„Das Buch darf nie mals seinen Besitzer verlassen. Niemand hat das Recht. Vor allem nicht wir. Allah wird mit uns sein. Sorge dich nicht. Gehe und beschatte Ali. Sollte er sich noch einmal mit ihm treffen, weißt du, was zu tun ist.“
„Was ist, wenn er mit diesem anderen Priester, Giovanni unter einer Decke steckt?“
„Nein, das glaube ich nicht. Giovanni will es auch beschützen, dessen bin ich mir sicher“, sagte er .
Er konnte Ahmeds Gedankengang, was Giovanni anbelangte, nicht nachvollziehen. Dieser war vor Jahren plötzlich aufgetaucht und seitdem schien er sich dem Schutz verpflichtet zu haben. Er hatte ihn durchleuchtet und an seiner Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit war nicht zu zweifeln .
Der andere antwortete nicht und verließ das kleine Café im Palästinenser Gebiet, um Ali zu beschatten.
Wenn es nach ihm gegangen wäre, wäre Ali schon längst ein toter Mann aber töten war ihm nur in Notwehr gestattet, auf alles andere folgte die Verbannung.
Der Sorgsamere, der noch im Café war und anscheinend das Sagen hatte, machte ein nachdenkliches Gesicht, nachdem der andere das Café verlassen hatte.
„So lange waren wir erfolgreich. Und jetzt soll alles zusammenbrechen? So einfach werden wir es denen nicht machen Nicht solange ich ein Wächter bin“, flüsterte er und verließ das Café.
Kapitel 21
Gegen 11
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