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Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1

Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1

Titel: Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Gueler
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können, wo er doch so viele geheilt hatte.
    Wir alle waren sehr traurig, dass wir unseren geliebten Lazarus nicht verabschieden konnten.
    Für Vorwürfe war in dieser Trauer vorerst kein Platz.
    „Glaubt ihr an mich, Maria, Martha? Glaubt ihr, dass ich Lazarus im Stich gelassen habe?“
    „Nein, Meister. Wieso sollten wir glauben, dass du ihn im Stich gelassen hast? Er war dein Freund, wie du auch seiner und unserer bist. Wir lieben dich. Lazarus Tod, so schwer es auch für uns ist, hat nichts mit deinem Fernbleiben zu tun. Als er starb, galten seine letzten Worte dir. Er sagte : erzählt ihm, dass ich ihn immer lieben werde und vor den Pforten des Paradieses auf ihn warte. Wie können wir dagegen dich einen Groll hegen“, antwortete Martha, die gegen ihre Tränen ankämpfte. So schwer schien ihr der Verlust von Lazarus.
    Joshua blickte die beiden Schwestern sorgenvoll an und weinte auch.
    Ich weiß nicht warum aber ich musste daran denken, dass Joshua in letzter Zeit oft weinte , zumindest bekam ich dies oft mit. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich ihn zu Beginn unseres Kennenlernens je weinen gesehen habe. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass er uns zeigen wollte, dass kein Mensch sich seiner Tränen zu schämen braucht.
    „Auch ich habe Lazarus geliebt u nd weil ich ihn liebte und noch immer liebe bitte ich euch, bringt mich zu ihm.“
    „Meister. Er ist schon in der Familiengrotte und sicherlich mag auch schon leichter Geruch sich seiner habhaft gemacht haben. Ihr würdet ihn unter den ganzen Leinen nicht erkennen.“
    „Nicht mit den Augen oder der Nase erkennt man den Menschen. Ich sage euch, es ist das Herz, welches einen Freund von einem Pharisäer unterscheidet.“
    Ich glaube Lazarus Schwestern spürten, dass Joshua sehr viel daran gelegen war, dass sie ihm ihren Segen gaben, Lazarus zu sehen. So brachten sie ihn an das Grab von Lazarus.
    Wir folgten den Dreien in der Hoffnung, uns von Lazarus verabschieden zu können.
    Eine Schar Neugieriger, die Joshuas Kommen mitbekommen hatten, folgten uns. Einige gaben abfällige Bemerkungen von sich, wie dass er ein falsche r Freund sei, denn wie könne er Fremde gesund machen oder sich gar Gottes s ohn nennen, wenn er nicht einmal seinen Freunden gegenüber barmherzig sei? Joshua taten diese Worte sehr weh. Ihm liefen die Tränen übers Gesicht und zeichneten auf dem Sand eine Spur. Keiner von uns traute sich, etwas zu sagen, da wir wussten, wie sehr der Verlust Lazarus Joshua traf. So folgten wir ihm schweigsam und versuchten, den beleidigenden Worte des einen oder anderen Neugierigen mit Ignoranz entgegenzutreten.
    Am Grab bat Joshua, ein wenig allein in der Grotte mit dem Toten verweilen zu dürfen. Wir folgten seinem Wunsch und begaben uns wieder bergab warteten am Fuße des Hügels auf ihn.
    Nach einiger Zeit trat Joshua aus dem Grab und kam den Hügel hinunter auf uns zu. Auf der Mitte des Weges blieb er stehen, kniete nieder und betete.
    „Lazarus, Lazarus, steh auf von den Toten , d enn ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben u nd wer da lebt und an mich glaubt, wird nimmer mehr sterben. So steh auf Lazarus, wenn du an mich glaubst“, sagte Joshua voller Inbrunst.
    Wir schauten alle gebannt auf die Grotte, doch nichts geschah.
    „Steh auf Lazarus und komm heraus!“, schrie Joshua und war selber aufgestanden und hatte seine Hände in den Himmel gestreckt.
    Dennoch geschah nichts. Langsam machte sich Unmut unter den Neugierigen bereit und erste Worte, wie Scharlatan und Gotteslästerer oder ein: Wir wussten doch, dass dieser selbst ernannte Messias keiner ist, machten die Runde. Ich war froh, dass Joshua diese Worte nicht hören konnte.
    „Glaubst du nicht an den Menschensohn, Lazarus?“, s chrie Joshua und ich konnte neben starker Trauer seiner Stimme auch ein wenig Verzweiflung  entnehmen.
    Wieder geschah nichts.
    Joshua wandte sich von der Grotte ab und kam auf uns zu.
    Mir tat Joshua in diesem Moment unendlich leid, denn ich konnte mir vorstellen, wie sehr ihn der Tod Lazarus traf. Vielleicht war seine Macht nicht stark genug, um Tote zu heilen, vielleicht reichte sie nur, um die Kranken und Schwachen gesunden zu lassen.
    Doch noch viel mehr fürchtete ich, die Menge Neugieriger, die ihn diese Schmach mit Worten fühlen lassen würde und vielleicht sogar mit Steinen. Es sah aus, als ob dieser Tag kein gutes Ende nehmen würde.
    Und wie würden einige der Jünger auf diese Enttäuschung reagieren? Würden

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