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Das Jesusfragment

Das Jesusfragment

Titel: Das Jesusfragment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henri Loevenbruck
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Bildschirm.
    »Ja?«
    »Er ist wieder mit diesem Pseudonym unterschrieben! Sphinx. Das habe ich jetzt schon drei oder vier Mal in verschiedenen Foren gesehen.«
    »Stimmt«, erwiderte Sophie.
    »Seine Kommentare sind jedes Mal ziemlich scharfsinnig. Er scheint recht gut informiert zu sein.«
    »Versuchen wir, uns mit ihm in Verbindung zu setzen?«
    Ich machte ein skeptisches Gesicht.
    »Glauben Sie, dass es sich lohnt?«
    »Es kostet nichts«, entschied sie. »Ich werde ihm eine Nachricht hinterlassen.«
    »Hat er eine Mail-Adresse?«
    »Nein. Aber eine ICQ-Adresse in seinem Absender. Haben Sie das ICQ-Programm auf Ihrem Laptop?«
    »Nein«, gestand ich, »was ist das?«
    »Ein Chat-Programm, mit dem man direkt mit jemandem kommunizieren kann. Ich werde es Ihnen herunterladen, und dann werden wir sehen, ob diese fabelhafte Sphinx online ist.«
    Sophie konnte eindeutig besser mit solchen Sachen umgehen als ich. Ich schaute ihr zu und versuchte, nicht vor Müdigkeit umzufallen. Ich ging in New York selten vor drei oder vier Uhr morgens schlafen, aber nach einer Woche in Frankreich begann ich die Auswirkungen der Zeitverschiebung zu spüren.
    Sophie rückte ihre Brille zurecht, lud das Programm herunter, installierte es und gab die ICQ-Nummer der rätselhaften Sphinx ein.
    Das Pseudonym erschien in einem kleinen Fenster mit der Nachricht away .
    »Er ist nicht online«, erklärte sie mir. »Aber man kann ihm eine Nachricht hinterlassen.«
    Ich nickte. Sie tippte: Journalistin. Suche Infos über Bilderberg. Danke für Antwort.
    »Denken Sie, dass es so klappen wird?«
    »Ahm, es ist ein bisschen direkt, aber es scheint mir okay. Wir werden es ja morgen sehen«, sagte ich und versuchte, ein Gähnen zu unterdrücken. »Ich hoffe, dass er uns antwortet.«
    »Ja, wir werden es morgen sehen«, sagte Sophie und schaltete meinen Laptop aus.
    »Ich muss in das Haus meines Vaters zurückgehen und unbedingt seine Notizen holen. Und mein Motorrad.«
    »Ach, das riesige Motorrad vor dem Haus gehört Ihnen?«, wunderte sie sich.
    Ich nickte und sie brach in Gelächter aus.
    »Ja, wir werden morgen sehen, wie es weitergeht«, sagte ich noch einmal und verzog ein wenig eingeschnappt das Gesicht. »Wenn alle Stränge reißen und diese rätselhafte Sphinx nicht antwortet, kann ich noch einen Freund fragen, der selbst Freimaurer ist und sich in der Geschichte der Geheimbünde und diesem Wahnsinn gut auskennt, vielleicht kann er uns helfen.«
    »Ein Freund, der Freimaurer ist? Nicht übel. Aber der Bilderberg ist kein echter Geheimbund.«
    »Das habe ich verstanden«, gab ich zurück, »aber dieser Freund weiß nicht nur über Geheimbünde Bescheid, er ist auch Abgeordneter. Wenn es jemanden in meiner Umgebung gibt, der uns bei unseren Recherchen helfen könnte, dann sicherlich er! Ich werde ihn morgen anrufen.«
    »Ein Abgeordneter, der Freimaurer ist? Perfekt!«, rief Sophie lachend aus. »Man braucht immer einen Freund, der Kfz-Mechaniker ist, einen Freund, der Klempner ist und einen Freund, der Freimaurer und Abgeordneter ist.«
    Ich schüttelte mit verzweifelter Miene den Kopf.
    »Nun gut, ich lasse Sie jetzt schlafen, Damien. Mein Zimmer liegt nebenan, und das Bad ist gegenüber.«
    Sie hatte mich zum ersten Mal bei meinem Vornamen genannt. Ich beschloss, ihre Höflichkeit zu erwidern.
    »Danke, Sophie. Danke für alles. Wer als Erster wach ist, weckt den anderen, okay?«
    »Einverstanden. Gute Nacht, Monsieur Biker!«
    Sie verschwand und ich streckte mich auf dem Bett aus, ohne mich vorher auszuziehen. Es war ein sehr langer Tag gewesen. Selbst die Woche war ereignisreicher gewesen als ein ganzes Jahr, wie die Wunde an meiner Stirn bestätigte. Ich schlief nicht lange, aber ich schlief tief und fest.
    *
    Sophie riss mich aus dem Schlaf. Sie klopfte laut an meine Tür und trat völlig aufgelöst in mein Zimmer.
    »Haben Sie die Feuerwehr nicht gehört? Stehen Sie auf, rasch! Das Haus Ihres Vaters steht in Flammen!«
    Mein Kopf tat noch weh, und ich hatte sicher nicht einmal halb so viel Schlaf bekommen, wie mein Körper verlangte, aber ich stand so schnell ich konnte auf.
    Zwanzig Minuten später hatten wir die Stadt durchquert, einige rote Ampeln und mindestens zwei Durchfahrtsverbote missachtet und stiegen vor dem Haus meines Vaters aus Sophies Audi. Wir befanden uns mitten unter Feuerwehrleuten und Schaulustigen. Während der Fahrt hatten wir kein einziges Wort miteinander gewechselt, zweifellos mit demselben Gefühl der

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