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Das Jüngste Gericht: Die Wissenschaft der Scheibenwelt 4 (German Edition)

Das Jüngste Gericht: Die Wissenschaft der Scheibenwelt 4 (German Edition)

Titel: Das Jüngste Gericht: Die Wissenschaft der Scheibenwelt 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett , Jack Cohen , Ian Stewart
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schlauen neuronalen Dinge, sensorische und motorische, und im Ergebnis heben die Muskeln in Ihrem Arm die Hand, damit die Finger den Schalter betätigen können. Sie drücken (oder drehen oder was auch immer) den Schalter, und die Verbindung wird hergestellt, neuer Wechselstrom kann an einem Stromkreis teilnehmen, zu dem eine Glühlampe gehört, vielleicht mit einem Wendel, der sich augenblicklich auf etwa 5000 °C erhitzt, jede Menge Wärme und ziemlich viel Licht ausstrahlt. Es könnte stattdessen eine Leuchtstoffröhre sein oder eine LCD -Lampe, die Licht mit einem höheren Wirkungsgrad erzeugt, das heißt mit weniger Wärme.
    Wir müssen darüber nachdenken, wie Sie Ihren Finger veranlassen, den Schalter zu drücken – aber wir müssen auch verstehen, wie das elektrische System einfach da ist und darauf wartet, dass Sie es in Betrieb setzen.
    Jack hat einen Freund, der Elektriker ist, einen angenehmen, hilfsbereiten Typ, den man anrufen kann, und er hilft einem aus der Klemme. Der Elektriker hat viele Freunde und Bekannte mit Hochschulabschluss, und mindestens dreimal war er in folgender Situation: Leute rufen an und fragen, warum eine Steckdose, die sie gekauft und in der Wand angebracht haben, keinen Strom an das Gerät liefert, das sie eingesteckt haben. Der Elektriker geht hin … und stellt fest, dass sie wirklich nicht wussten, dass in der Wand Drähte sein müssen, die die Steckdose mit einer Stromversorgung verbinden. Sie dachten, die Dose allein würde genügen.
    Ein Teil des Problems ist die alte Trennung zwischen Kunst und Humanwissenschaften einerseits, Naturwissenschaften andererseits, aber einer der betreffenden Leute war Biologe. Was an der Elektrizität ist so rätselhaft? Wir glauben nicht, dass das Problem bei der Elektrizität oder auch nur beim Verständnis ihrer Funktionsweise liegt. Es geht um verborgene Investitionen. Es gab eine Zeit, ziemlich lange her, da führten zu vielen öffentlichen Gebäuden Gasleitungen, um Lampen zu versorgen, damit die Angestellten arbeiten konnten, wenn es draußen dunkel war, aber eine Stromversorgung gab es noch nicht. Jacks Mutter übernahm den vierten Stock einer alten Fabrik in der Middlesex Street im Londoner East End. Da gab es Treibriemen, die von mächtigen Elektromotoren im Keller angetrieben wurden, durch die Fußböden nach oben kamen und lange Achsen drehten, mit denen ihre Nähmaschinen verbunden waren. Als sich Jack in den 1960er-Jahren diese Motoren ansah, entdeckte er staunend, dass es auch Reste eines alten Hydrauliksystems gab: Von einer zentralen Pumpstation wurde Wasser in Rohren zu dem Gebäude geleitet und floss zurück, wenn es seine Arbeit geleistet hatte. Das war wahrscheinlich zwischen den 1880er-Jahren und 1910.
    Solche Investitionen sind jetzt fossil geworden, von Stromkabeln ersetzt; doch es hatte eine Abfolge von Kraftquellen für dieses Gebäude gegeben, die von außen unsichtbar waren und nur als eine Folge von Rechnungen der Londoner Hydraulikkraftgesellschaft in Erscheinung traten. Diese Gesellschaft hatte 291 Kilometer von gusseisernen Rohren unter London liegen, die Kraft an Fabriken lieferten. Wer hätte geglaubt, dass wir das vergessen würden? Die elektrischen Kabel, die zu den Häusern führen, sind heute so unauffällig, aber früher waren das ein paar Drähte, die vom örtlichen Transformator über die Gärten hinweg hingen. In manchen ländlichen Gegenden tun sie das immer noch, aber in britischen Städten liegen viele Kabel inzwischen unter der Erde. (In Amerika und Japan ist das anders.)
    Es ist also nicht mehr offensichtlich, wenn man nur hinsehen will, wie viel in die Energieversorgung investiert wurde. Da die Drähte unsichtbar sind, sind sich die Leute nicht immer ihrer Existenz bewusst, geschweige denn ihrer Notwendigkeit . Aber diese verborgenen Drähte sind der Grund, warum wir nur die Hand zu heben brauchen, um das Licht einzuschalten.
    Wie versprochen, ist unser drittes Beispiel biologisch: Orchideen.
    Pflücken Sie eine Blume und betrachten Sie sie. Bewundern sie die Blütenblätter. Vor 120 Millionen Jahren gab es keine Blütenblätter, nur gewöhnliche Blätter. Manche davon waren vielleicht gefärbt, um Insekten anzulocken, aber es waren keine Blütenblätter. Doch auch Blätter hatten Wunderbares an sich: Es waren flache Gebiete an Pflanzen, die die Photosynthese wirkungsvoller machten. Sie halfen, Sonnenlicht einzufangen und andere, konkurrierende Pflanzen in den Schatten zu tauchen. Ehe sich große

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