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Das juengste Gericht

Das juengste Gericht

Titel: Das juengste Gericht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Udo Scheu
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Erkenntnisse gewinnen.«
    Busch zeigte eine Regung der Erleichterung. »Selbstverständlich gerne.«
    Breidel und Pechstein verließen die Bank. Pechstein krallte seine Fingernägel in die Handflächen. »So kenne ich das. Die mauern bis zum Umfallen. Ich hätte zu gern einen Hinweis gefunden, ob die 3.000 Euro für Wegmann waren. Als Lohn dafür, dass er Beuchert zusammengefaltet hat. Ich brauche jetzt dringend einen Kaffee. Ich lade dich ein. Wir gehen da vorn am Eingang der Kaiserstraße in das Alte Cafe Schneider.« Er zuckte mit den Schultern. »Außer Spesen nichts gewesen.«

34. Kapitel
    Beim Druck auf den Messingknopf neben der verschlossenen Glastür ertönte im Inneren dezent eine Glocke. Das Ladengeschäft des Juweliers Friedrich lag in Laufrichtung von Köhler und Schreiner auf der linken Seite der Goethestraße, Frankfurts teuerster Einkaufsmeile. Erlesene Auslagen in den Schaufenstern wurden höchsten Ansprüchen gerecht. Die Sicherungsmaßnahmen entsprachen der Qualität der Schmuckstücke.
    Auf ihr Läuten öffnete eine exquisit gekleidete Frau mittleren Alters den beiden Beamten die Tür. Sie wiesen sich aus und nannten ihr Anliegen. Die Dame stellte sich als Frau Weil vor und begleitete sie nach drinnen.
    »Wenn Sie mir bitte den Abholschein vorzeigen wollen«, sagte Frau Weil, als sie an einer kleinen Sitzgruppe vor einer Vitrine angekommen waren. Trotz des aufdringlichen Kunstlichts der Strahler, die den ausgelegten Schmuck voll zur Entfaltung kommen ließen, erschien ihr Make-up matt und dezent.
    Schreiner fingerte das Papier aus seiner Jeansjacke und reichte es der Frau. Sie warf einen Blick darauf und machte ein nachdenkliches Gesicht. »Das hat Frau Vincenzo abgezeichnet, unsere Geschäftsleiterin. Ich bedaure. Sie ist heute nicht anwesend. Wenn ich mich recht erinnere, hat sie wegen einer auswärtigen Familienangelegenheit einige Tage Urlaub. Ich gehe mich rasch vergewissern.«
    Frau Weil entfernte sich durch eine hinter den Auslagetischen gelegene Tür. Schreiner strich sich durch den Bart. »Vornehmer Laden, Günter.«
    »Allerdings. Ein alteingesessenes Frankfurter Geschäft. Es war früher am Kaiserplatz. So, wie du aussiehst, passt du jedenfalls nicht hierher. Bei genauem Hinsehen schäme ich mich fast ein bisschen mit dir.«
    Schreiner wollte gerade zu einer spitzen Antwort ansetzen, als Frau Weil zu ihnen zurückkehrte. Sie machte eine Geste des Bedauerns. »Leider war meine Erinnerung korrekt. Frau Vincenzo ist erst am Montag, den 4. Dezember, wieder anzutreffen. Kann Ihr Auskunftswunsch so lange warten? Ich kann sie nämlich zu Hause nicht telefonisch erreichen.«
    Köhlers Wangen nahmen eine stärkere Rotfärbung an. Er legte den Zeigefinger an die Nase und sinnierte einen Augenblick.
    »Natürlich hat die Beantwortung unserer Fragen bis Montag Zeit. Trotzdem erlaube ich mir noch einen anderen Vorschlag, um Ihnen zu ersparen, dass wir Ihr Haus erneut behelligen müssen. Hätten Sie vielleicht die Möglichkeit festzustellen, worum es sich bei dem Auftrag handelte und wer ihn erteilte?«
    »Einen kleinen Moment, bitte. Ich werde sehen, was ich für Sie tun kann. Möchten Sie zwischenzeitlich einen Kaffee?«
    Die beiden Polizisten bejahten. Mit einem freundlichen Lächeln verschwand die Dame wieder in den hinteren Räumen. Wenig später reichte eine junge Frau zwei Tassen Kaffee, die sie stilvoll auf einem Silbertablett transportierte. Eine silberne Zuckerdose und ein Milchkännchen stellte sie auf dem Tisch der Sitzgruppe ab.
    Eben hatten Schreiner und Köhler an ihrem Kaffee genippt, als Frau Weil schon wiederkam. »Das ist nicht Ihr Glückstag, fürchte ich. In unserem Auftragsbuch steht nur, dass es sich um eine Spezialanfertigung nach Wunsch des Kunden handelt. Als Auftraggeber ist lediglich der Name Krawinckel eingetragen. Ich kann also dem Buch nicht entnehmen, wer uns den Auftrag erteilt hat. Die Eheleute Krawinckel sind gute Kunden. Beide kommen in unregelmäßigen Abständen mit Ihren Wünschen zu uns. Manchmal schicken sie auch eine dritte Person. Sie werden ausschließlich von unserer Geschäftsleiterin persönlich bedient. Ohne Ihnen meinen Vorschlag aufzwingen zu wollen, empfehle ich Ihnen, am Montag mit Frau Vincenzo zu sprechen. Sie wird Ihnen weiterhelfen können.«
    »Sie sagten, dass Frau Vincenzo nicht telefonisch zu erreichen sei. Heißt das, dass sie verreist ist, oder hat sie zu Hause keinen Festnetzanschluss? Gibt es vielleicht eine Handynummer?«, fragte

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