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Das Kadett

Das Kadett

Titel: Das Kadett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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ein. »Und zwar mit den Maserzerhackern, die auf der RG 132 sind. Wenn man die Energiesatelliten ausschlachtet – falls so viel Zeit bleibt, die Sonnenkollektoren repariert, um sie aufzuladen …«
    »Maserzerhacker?«, fragte Auson. »Ich dachte, Sie schmuggelten Militärberater …«
    Schnell unterbrach Miles ihn. »Denken Sie daran, dass nur wenig Personal zur Verfügung steht, und im Augenblick kein Mann entbehrt werden kann.« Besonders keine Dendarii-Offiziere …
    Thorne schaute ihn nachdenklich an. Miles hatte Angst, dass er mit seiner Kritik zu weit gegangen wäre und dass Thorne ihm jetzt das Problem zurückwerfen würde. »Überzeugen Sie mich, Rekrut Thorne, dass es taktisch nicht übereilt wäre, die Basis zu nehmen«, sagte er schnell.
    »Jawohl, Sir. Nun, die Verteidigungsschiffe, über die wir uns Sorgen machen müssen, sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit oserische. Die Schiffsbaukapazität der Pelier ist unter Pari – sie haben nicht die Biotechnologie für Sprungschiffe. Und wir haben alle oserischen Codes und Verfahrensbestimmungen, die Gegenseite weiß aber nichts über die der Dendarii. Ich glaube, ich … wir können sie packen.«
    Die der Dendarii? hallte es in Miles’ Kopf nach. »Nun denn, Rekrut Thorne. Legen Sie los!«, befahl er mit lauter und entschlossener Stimme. »Ich werde mich nicht einmischen – es sei denn, Sie gehen zu weit.« Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, steckte er die Hände in die Taschen – und um nicht an den Nägeln zu kauen.
    »Bringen Sie uns ins Dock, ohne die Katze aus dem Sack zu lassen«, sagte Thorne. »Ich bereite die Sturmtruppe vor. Kann ich Commander Jesek und Commander Elena Bothari haben?«
    Miles nickte. Sergeant Bothari atmete tief ein, sagte aber nichts, sondern stand nur pflichtgetreu hinter Miles. Thorne sah sich offenbar schon als Kapitän und lief hinaus. Die angeforderten ›Berater‹ folgten ihm. Elena strahlte vor Aufregung. Baz schob einen ziemlich feuchten Stumpen zwischen den Zähnen hin und her. Auch in seinen Augen blitzte es unerklärlich. Miles bemerkte, dass sein Gesicht Farbe bekommen hatte.
    Auson stand niedergeschlagen da. Wut, Scham und Misstrauen kämpften auf seinem Gesicht. Der ist kurz vor der Meuterei, dachte Miles. Er senkte die Stimme, so dass nur Auson ihn verstehen konnte.
    »Darf ich darauf hinweisen, dass Sie noch krank geschrieben sind, Rekrut Auson.«
    Auson bewegte hilflos die Arme. »Man hätte mir schon vorgestern die Schienen abmachen können, verdammt.«
    »Darf ich Sie auch darauf hinweisen, dass ich zwar Rekrut Thorne ein Kommando versprochen habe, aber ich habe nicht gesagt, auf welchem Schiff. Ein Offizier muss ebenso gehorchen wie befehlen können. Jedem seinen Test und jedem seine Belohnung. Ich beobachte Sie ebenfalls.«
    »Es gibt nur ein Schiff.«
    »Sie mutmaßen immer. Eine schlechte Angewohnheit.«
    »Sie sind voll Sch …« Auson brach ab und betrachtete Miles nachdenklich.
    »Sagen Sie, dass wir bereit sind, die Anweisungen für das Andocken zu empfangen.« Miles nickte Daum zu.
    Miles hätte für sein Leben gern am Kampf teilgenommen, aber er musste zu seinem Leidwesen feststellen, dass die Söldner keine Rüstung hatten, die so klein war, dass sie ihm passte. Bothari war darüber sehr erleichtert. Miles überlegte, in einem einfachen Druckanzug mitzugehen – wenn nicht an der Front, dann wenigstens in der Nachhut.
    Bei diesem Vorschlag verschluckte Bothari sich fast. »Ich schwöre, ich schlage dich nieder und setz’ mich auf dich drauf, wenn du auch nur in die Nähe eines Druckanzug gehst«, erklärte er.
    »Insubordination, Sergeant«, zischte Miles ihn an.
    Bothari warf einen Blick auf die Söldner, die in der Waffenkammer versammelt waren. Als er sicher war, dass ihn keiner hören konnte, sagte er: »Ich bringe deine Leiche nicht zurück und lege sie meinem Grafen vor die Füße wie die Katze eine Maus.« Er funkelte Miles drohend an.
    Miles merkte, wenn er jemand bis zum Äußersten getrieben hatte, und machte einen Rückzieher. »Und wenn ich die Tests für die Aufnahme ins Offizierkorps bestanden hätte?«, fragte er. »Dann könntest du mich auch von derartigen Unternehmen nicht zurückhalten.«
    »Ich hätte den Dienst quittiert, solange ich noch meine Ehre hatte«, lautete Botharis lakonische Antwort.
    Miles musste lächeln und tröstete sich damit, Ausrüstung und Waffen derer zu kontrollieren, die ausrückten. Die Woche mit Reparaturen und Ordnung schaffen

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