Das Kairos-Prinzip: So finden Sie den richtigen Zeitpunkt für den beruflichen Wechsel
höchstwahrscheinlich verspüren, darin abzubilden. Konkret können Sie folgende Optionen dafür nutzen:
markieren Sie die am meisten energiegeladenen Wörter Ihrer Visionsreise
formulieren Sie einen Satz daraus
oder nutzen Sie ein Bild, das Ihnen zu Ihrer Visionsreise einfällt und bauen Sie dieses in Ihre Formulierung ein
Statt eines Bildes können Sie auch ein ganz bestimmtes Gefühl mithilfe einer prägnanten Formulierung ausdrücken. Folgen Sie dabei Ihrer Intuition und einem zu 100 Prozent positiven Körpergefühl!
Die Visionszielsätze unserer Protagonisten lauten:
Stefanie : Ich lebe meine wahren Stärken in meinem Beruf voll und ganz.
Thomas : Ich öffne den Raum für wahrhaftiges Sprechen.
Christina : Ich steuere das Schiff und gebe Orientierung für Projekte im Sozialmanagement.
Ihr eigener Satz zu Ihrer beruflichen Vision kann gar nicht energie- und emotionsgeladen genug sein. Denn er muss Sie später sicher auch durch manches Tal und über manche Durststrecke tragen. Manchmal ist es auch eher ein stilles, ruhiges, aber sehr starkes Gefühl, das mit dem Bild oder dem Motto verbunden ist.
Horchen Sie in sich hinein und folgen Sie allein Ihrem Bauchgefühl. Es geht hier um Sie und nicht um das, was andere möglicherweise meinen oder denken.
An dieser Stelle kommt mir eine Klientin in den Sinn, die das, was sie mit dem für sie idealen Job verband, so auf den Punkt brachte: »Ich will einen Job, der wie Berlin ist.« Die Stadt symbolisierte für sie das, was sie sich wünschte und worin ihre Werte und Kompetenzen zum Tragen kamen: Unkonventionalität, Internationalität, Kreativität und ähnliche Dinge mehr. Ebenso drückte sie damit aus, was ihr nicht so wichtig war und was sie bereit war, in Kauf zu nehmen, Stichwort »arm, aber sexy«. Dieses »Berlin-Gefühl« war ortsunabhängig. Solange die neue Tätigkeit ihr das bieten würde, was sie darunter versteht, war auch eine räumliche Veränderung in eine Stadt wie Hamburg, Leipzig, Essen oder München eine Option. Ihr erschloss sich intuitiv, ob das »Berlin-Feeling« an der Arbeitsstelle zu finden war. Ich empfehle Ihnen, ebenso vorzugehen!
Notieren Sie nun Ihre motivierende Zielvision in einem Satz.
Überprüfung und Fazit zur Zielvision
Ich selbst habe schon die Erfahrung gemacht, dass man sich mit einem Zielsatz vor Augen etwa in beruflichen Situationen automatisch ganz anders verhält als vorher. Mit einem Satz wie »Ich will einen Job, der wie Berlin ist« beispielsweise müssen Sie sich nicht im Einzelnen vornehmen, was genau sie beim Vorstellungsgespräch anders machen werden, vielmehr geschieht es in der Situation angemessen und wie von allein, ohne Ihr bewusstes Zutun.
Voraussetzung ist, dass Sie den Visionszielsatz vorher oft genug wiederholen und ihn mithilfe mehrerer Anker (beispielsweise Bilder, die Sie aussuchen, Notizen oder ein bestimmter Duft) und in verschiedenen Situationen verinnerlicht haben.
Damit Ihre Ziele wirksam sind, überprüfen Sie Ihre Zielvision in jedem Fall noch einmal an den allgemeinen Formulierungskriterien von Zielen:
frei von Verneinungen
realistisch und angemessen herausfordernd
eigenverantwortlich zu erreichen
respektvoll/achtsam gegenüber anderen
attraktiv/körperlich positiv verankert
Es mag unfair klingen, aber die unterbewussten Anteile eines Menschen ignorieren die in einer Zielformulierung enthaltene Verneinung. Aus dem Ziel »Ich will nicht mehr rauchen« wird das Gegenteil: »Ich will – mehr rauchen«. Wenn Negatives oder Destruktives auf inhaltlicher oder sprachlicher Ebene darin vorkommt wie etwa »Krankheit«, schließt nicht nur die Zielformulierung, sondern jegliche Art der Beschäftigung mit dem gewünschten Ziel auch den Anteil ein, der eigentlich überwunden oder vermieden werden soll.
In der Zusammenarbeit mit Klienten bilden häufig Negativformulierungen den Ausgangspunkt. Das liegt daran, dass Menschen das, was sie nicht mehr wollen, oft klarer ist als das, was sie anstreben. Ich unterstütze sie dann darin, ein positives Zielbild zu finden. Anstatt also zu sagen: »Ich will nicht mehr krank sein«, arbeiten wir gemeinsam auf Aussagen hin wie: »Ich will mich lebendig und voller Energie fühlen«, wobei es noch besser ist, die Gegenwarts- statt der Zukunftsform zu verwenden, also: »Ich fühle mich lebendig und voller Energie.« Solche Formulierungen sind kraftvoller. Man sollte jedoch achtgeben, dass man nicht zu schnell zu viel erwartet. Nicht selten besteht anfangs eine
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