Das Kairos-Prinzip: So finden Sie den richtigen Zeitpunkt für den beruflichen Wechsel
angeschlagene Bank-Business zurückzukehren. Auf eine Anfrage der lädierten Schweizer UBS Bank hat sie schließlich »Ja« gesagt. Und bleiben wird sie dort vermutlich genauso lange, wie es für sie richtig ist.
René Obermann, Deutsche Telekom – mit 50 freiwillig raus aus dem Vorstandssessel 35
Was macht man mit dem Rest seines Lebens, wenn man mit 42 Jahren schon »ganz oben« angekommen ist? Zum Beispiel mit 50 wieder zu seinen Wurzeln zurückkehren und gleichzeitig etwas Neues machen. Ende 2012 kündigt René Obermann, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, für viele überraschend an, dass er nach einem weiteren Jahr vorzeitig seinen Vertrag als Vorstand auflösen werde. Weil er sich, wie er sagte, zukünftig wieder »direkter und näher um Produkte und Kunden kümmern möchte«. Außerhalb des Konzerns. Und, so ließ er durchblicken, vermutlich in einem wesentlich kleineren Unternehmen im europäischen Ausland. Davor war Obermann einer der Überflieger in seiner Branche, nicht bei allen ist er dafür beliebt, aber das gehört zum Job.
Der gebürtige Düsseldorfer ist einer der letzten, die es ohne Studienabschluss in die oberste Etage eines DAX-Konzerns schafften. Nach Bundeswehr und kaufmännischer Lehre gründete er an seinem Studienort Münster neben dem Studium der VWL ein Unternehmen für die aufkommenden Mobilfunkgeräte und Zubehör. Er räumt ein, dass die Motivation neben unternehmerischer Leidenschaft ganz klar gewesen sei, Geld zu verdienen. Er kommt »aus einfachen Verhältnissen«, wie es in seiner Biografie heißt. Mit dem Geldverdienen ist er so erfolgreich, dass er das Studium schon bald ohne Abschluss hinschmeißt und sein erfolgreiches Unternehmen nach einigen Jahren an einen Investor verkaufen kann. Auch der Studienabbruch schadet seiner Karriere nicht. Telekom-Manager Kai-Uwe Ricke holt den jungen Experten für das wachsende Handygeschäft in die Mobilfunksparte des Konzerns. Schon mit 40 ist Obermann im Gesamtvorstand des Konzerns angekommen, ab 42 ist er Vorstandsvorsitzender. Als wenn sich der Siebenjahresrhythmus in dieser Berufsbiografie bestätigen sollte, kündigt Obermann pünktlich mit 49 an, dass er ein Jahr später ausscheiden wird. Aussteigen wolle er nicht, dementiert der scheidende Topmanager aufkommende Gerüchte. Er sei »kein bisschen müde und sehr motiviert«. Nur eben für einen anderen Job.
KAIROS-Karriereplanung:
Meine nächsten Schritte
Der Dichter T. S. Eliot sagte einmal: »Am Ende der Reise werden wir den Ausgangspunkt zum ersten Mal erkennen.« Sie sind nun fast am Ende Ihrer KAIROS-Reise angekommen – einer Reise durch Ihre Biografie, bei der Sie in Kontakt gekommen sind mit Ihren Kompetenzen und Karriereankern, Ihren Lebensthemen, Ihren Werten sowie Charakterstärken, Ihren hinderlichen und förderlichen Überzeugungen und Ihrer ganz speziellen Lebensrhythmik, dem KAIROS-Rhythmus in Ihren Lebenszyklen.
Sie haben eine erste Zielvision entwickelt, wie Ihr berufliches und persönliches Leben in voller Blüte für Sie aussehen soll. Nun ist es für Sie an der Zeit, die nächsten Schritte zu unternehmen. Im Coaching mit meinen Klientinnen und Klienten vereinbare ich in jeder Sitzung, welche konkreten Schritte anstehen. Das kann auch einfach nur ein festes Datum sein, bis wann sich jemand mit einem bestimmten Thema aus dem Coaching beschäftigt haben wird. Dieser Termin ist damit klar gesetzt und wird nicht einfach so verschoben.
Sie selbst stehen nach der Anwendung der KAIROS-Methode vielleicht vor größeren Veränderungen und fragen sich nun, wo Sie anfangen sollen. Oder Sie haben den Eindruck gewonnen, dass vieles im Grunde so bleiben kann, wie es ist, und Sie nur an kleinen Schrauben drehen sollten. Beide Situationen erfordern jedoch konkrete nächste Schritte.
Zu Anfang eines Karrierecoachings wollen viele Klienten sehr schnell mit dem Handeln loslegen – sie verschießen, um das Bild aus der Einleitung noch einmal aufzunehmen, viele Pfeile, ohne ins Schwarze der Zielscheibe zu treffen. Ich selbst habe einmal in meinem Leben, nämlich gleich nach dem Abitur, einen ganzen Postsack voll Bewerbungen geschrieben, um an ein Volontariat bei einer Tageszeitung zu kommen. Seitdem nie wieder. Damals besaß ich schon etwas Praxiserfahrung bei der Lokalzeitung, hatte also eigentlich keine schlechten Voraussetzungen, sollte man meinen. Aber ich hatte keinen Erfolg, und heute weiß ich warum: Ich hätte ganz anders Kontakte knüpfen müssen, um
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