Das Kairos-Prinzip: So finden Sie den richtigen Zeitpunkt für den beruflichen Wechsel
der menschlichen Psyche – nichts Verwerfliches. Wenn sich Ihr Status in Ihrer Laufbahn ändern soll, erfordert das jedoch in der Regel andere, meist strategische Schritte als etwa die fachliche Qualifizierung.
Unter dem fachlich-beruflichen Aspekt verstehen wir im engeren Sinne das, was in einem definierten Berufsfeld als »Lehrling«, »Geselle« oder »Meister« bezeichnet wird. Dazu gehören sämtliche Nachweise, die Ihr Weiterkommen, das Erreichen der nächsten Expertenebene innerhalb eines Berufsfelds dokumentieren. Etwa ein IHK-Zertifikat, der Fachwirt-Brief, der Meistertitel mit der Befähigung, Lehrlinge auszubilden, ein Master- oder MBA-Abschluss oder der Doktorgrad. Als fachliche Auszeichnung zählt auch das Engagement oder Amt in einem Berufsfachverband, vor allem wenn dieser auf der Wahl durch andere Mitglieder und somit deren fachlicher Anerkennung beruht. Immer ist dies Ihren Netzwerken dienlich, meist auch Ihrer Laufbahn, allerdings eher indirekt.
Ob ein zusätzlicher akademischer Abschluss in Ihrer jetzigen beruflichen Situation sinnvoll ist, hängt davon ab, ob sich in Ihrem Umfeld diese Leistung auch wirklich positiv auf Ihre Laufbahn auswirkt. Nicht vergessen sollten Sie bei solchen Überlegungen die direkten und indirekten Kosten (Studiengebühren) und den zeitlichen Aufwand (Urlaubszeiten, Auszeiten), die damit einhergehen. Dabei müssen dann auch das Umfeld und die Familie mitspielen.
Laufbahn: Ich will in der Hierarchie sichtbarer werden
Pfade:
Best practice: Wie machen es andere in meinem Unternehmen? (Laufbahnen sind sehr unternehmensspezifisch zu betrachten)
Welche offiziellen Abschlüsse benötige ich für eine Laufbahnverbesserung? (Hier ist Deutschland – leider – immer noch wenig durchlässig)
Welche Projekte und ihre Betreuung sind in unserem Unternehmen besonders angesehen und machen mich sichtbar?
Welchen Mentor könnte ich aktivieren, um Informationen zu erhalten und Unterstützung?
In welchen Netzwerken, Verbänden oder Gremien sollte ich mich engagieren, um sichtbarer zu werden?
Analyseschritte aus dem KAIROS-Datenchart, die besonders hilfreich sind:
Werteanalyse
Karriereanker
Lebensthemenanalyse
Kompetenzanalyse
Charakterstärken
Leben in Überschriften – aktuelle Lebensphase
Nur keine Angst vor aktivem Netzwerken. Solange Sie dabei andere unterstützen und sich nicht allein in den Vordergrund stellen, gilt dort: Eine Hand wäscht die andere.
Netzwerke bestehen im Wortsinn und dem Bild nach aus verknüpften Fäden oder Seilen. Sie tragen allein durch die Knotenpunkte – diese entsprechen der aktiven Kommunikation zwischen den Teilnehmern. Und in Netzwerken gilt das Prinzip des Gebens und Nehmens, das heißt, man muss zunächst in ein Netzwerk investieren, um etwas zurückzubekommen. Meiner Erfahrung nach sollte man dazu ein bis zwei Jahre Aufbauarbeit veranschlagen. Zunächst muss man aktiv in Kommunikation treten und außerdem anderen etwas Nützliches und Wertvolles bieten. Das kann eine Information, ein Kontakt, ein Hinweis, ein Artikel oder einfach ein aufmunterndes Wort oder konstruktives Feedback zur rechten Zeit sein.
Am besten kommen Sie in Netzwerken zur Geltung, wenn Sie authentisch und aus Ihren Stärken heraus agieren. Von Netzwerkpartnern darf und soll man profitieren. Aber wenig attraktiv ist es, wenn man bedürftig, gierig oder einzig auf seinen Vorteil bedacht wirkt. Kurz gesagt: Wer Interesse zeigt, wirkt interessant. 37 Überhaupt haben Charisma und soziale Intelligenz viel miteinander zu tun. Wenn Sie Anregungen zu Ihren Stärken suchen, gehen Sie gern noch einmal in Teil eins zum Kapitel »Charakterstärken« zurück.
Notieren Sie nun bitte Ihre nächsten Schritte.
Denken Sie immer daran: Formulieren Sie konkret, mit einem »Verb« im Satz und einer Zeitangabe, was Sie bis wann getan haben werden – und wen Sie informieren, damit er oder sie zurückfragen kann, ob Sie es auch umgesetzt haben.
Fachlich-berufliche Profilierung: Ich will inhaltlich noch etwas erreichen
Hier geht es darum, »Meisterstatus« zu erlangen und innerhalb einer Fachcommunity anerkannt zu sein.
Pfade:
Abschlüsse anstreben: IHK-Abschluss, Fachwirt, Master, Meisterprüfung, Promotion usw.
Mentor/Mentorin werden und sein Fachwissen an die nächste Generation weitergeben: Welche Mentoringprogramme kenne ich, wie wird man dort aufgenommen?
Kann ich informell mehr in eine Mentorenrolle schlüpfen als seniorige Führungskraft? Welche Zusatzqualifikation benötige ich dazu
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