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Das kalte Gift der Rache

Das kalte Gift der Rache

Titel: Das kalte Gift der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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hinter einem goldsamtenen Vorhang hervor. Mit ihren langen, wohlgeformten Beinen hatte sie das stolze Auftreten eines Showgirls aus Las Vegas. Bud nahm unverzüglich Haltung an. Sein Lächeln vertiefte sich, und fast hätte er zu sabbern begonnen. Sie sah uns an. »Hallo, mein Name ist Brianna. Kann ich Ihnen helfen?«
    Ihr eilends kaschierter Gesichtsausdruck verriet mir, dass sie glaubte, wir bräuchten ihre Hilfe äußerst dringend. Sie riss sich zusammen: »Oh, ich erinnere mich, Sir. Sie waren kurz vor Weihnachten hier und haben einen Geschenkgutschein für eine unbekannte Glückliche erworben.« Sie hatte einen deutlichen Akzent, nicht zu überhören, und mir kamen sofort Bilder von Rentieren und dem Land der Mitternachtssonne in den Sinn. Was war das nur mit all diesen Akzenten? Waren wir hier mitten in Missouri oder bei den Vereinten Nationen?
    »Ja, Ma’am, Brianna, diese Glückliche bin ich.«
    Brianna löste den Blick von diesem so gut aussehenden Gentleman und richtete ihre Aufmerksamkeit auf mich, als hätte sie just bis dahin nicht bemerkt, dass ich ein Mädchen war. Vielleicht hatte Bud ja gut daran getan, mir ein Kleid zu schenken. »Oh, hallo. Was, bitte, kann ich für Sie tun?«
    Ich überreichte ihr den Gutschein und war froh, ihn los zu sein. »Also Folgendes. Ich brauche ein Kleid, aber ich will nichts mit Rüschen oder Spitzen, und bitte keine Pailletten oder anderen auffälligen Glitzerkram. Keine Stickereien und auch nicht durchsichtig oder tief ausgeschnitten. Es darf nicht mehr als dreihundert Dollar kosten und muss bodenlang sein, damit niemand mein Fußgelenkhalfter sieht.«
    Miss Finnland zwinkerte heftig und sah sich nach Bud um. Er zuckte mit den Schultern, peinlich berührt, nehme ich an. »Sie ist eher der burschikose Typ«, sagte er vorsichtig.
    »Da lässt sich sicher was machen «, sagte sie voller Zuversicht angesichts dieser Herausforderung.
    »Hm-hm. Da lässt sich gar nichts machen. Ich brauche lediglich ein schlichtes Kleid für dieses sogenannte Ballereignis heute Abend. Sie wissen schon, Smoking und Abendrobe.«
    »Dann folgen Sie mir bitte.«
    Als sich Brianna entfernte, kam Bud dicht an mich heran und flüsterte mir ins Ohr: »Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie auf mich steht.«
    »So leicht lässt die sich nicht rumkriegen.«
    Er lächelte zuversichtlich. »Meinst du? Ich lad sie einfach zum Essen ein. Sie flirtet wie verrückt. Sonnenklar, dass die was von mir will.«
    Meiner Meinung nach hatte sie einfach diesen Hauch von Whopper und Käse in seinem Atem gewittert.
    »Helfen Sie mir einfach, ein Kleid zu finden, das nicht peinlich aussieht, okay?«
    Die vermeintliche Finnin führte uns in dem weitläufigen Geschäft weiter nach hinten, vorbei an noch mehr raffiniert eingesetzten Strahlern, Spiegeln, Palmen, Kronleuchtern und Puppen mit hochmütig aufgeworfenen Lippen. Manche hatten über dazu passenden Pullovern Strickwesten um die Schultern geschlungen. Ich hasste Leute, die so was machten. Ist doch total gekünstelt! Stopf das verdammte Ding einfach in eine Tasche oder lass es im Auto.
    »Bitte schön, Miss. Wenn Sie bitte hier Platz nehmen. Dann zeig ich Ihnen mal, was für Sie infrage kommt. Welche Größe haben wir denn? 36? Oder vielleicht doch eher 34?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Bei Schutzwesten trag ich S.«
    Die Finnin lachte von Herzen und war mir gleich viel sympathischer. »Ich such was aus, das gut zu Kevlar passt.«
    Ich sah ihr nach, wie sie hinter einem großen Spiegel verschwand, der sich als eine Art Geheimtür entpuppte. »Hey, Bud, sie weiß, aus welchem Material unsere Schutzwesten sind. Ein gutes Zeichen. Bleib am Ball.«
    Wir brachten die Wartezeit mit Fachsimpelei zu, indem wir unsere Aufzeichnungen über den Fortgang der Ermittlungen verglichen. Als sie zurückkam, schob sie einen Rollständer voller bodenlanger Edelroben vor sich her.
    »So, Miss Morgan. Eine ganze Kollektion in unterschiedlichen Stilen nur für Sie.«
    »Woher wissen Sie denn, wie ich heiße?«
    »Der Name stand auf Ihrem Geschenkgutschein. Sticht Ihnen hier was ins Auge?«
    Ins Auge stechen? »Probieren können wir uns, glaub ich, sparen.«
    »Unmöglich.« Das war Bud. »Ohne Probieren geht das nicht, Claire.«
    »Ich bitte dich, Bud. Dazu hab ich keine Zeit. Such einfach was aus, und weg sind wir. Ich hab ’ne Besprechung mit Charlie.«
    »Wir haben direkt im Haus auch einen sehr talentierten Make-up-Artist und Hairstylisten, falls Sie interessiert wären«,

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