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Das Karrieremacherbuch

Das Karrieremacherbuch

Titel: Das Karrieremacherbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Svenja Hofert
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sie einige Jahre gearbeitet haben.
    Für die aufstiegsorientierten Career Worker ist der Konzern die ideale Plattform zum Weiterkommen. Für die Freizeitorientierten ist der Konzern die ideale Plattform, um Managersein und Freizeit/Familie ordentlich verbinden zu können. Diese Gruppe würde Unternehmensberatungen mit viel Schmerz die ersten zwei Berufsjahre in Kauf nehmen, dort aber in der Regel ohnehin nicht angenommen werden, oder sie würden schnell wieder vor die Tür befördert. Unternehmensberatungen sind da wenig zimperlich. Für die alternativ Orientierten bietet sich in Konzernen oder Unternehmensberatungen ein Anfangssprungbrett, um danach machen zu können, was man eigentlich will.
    Es geht um mehr als um Titel
    Aufstieg wird somit von allen als Rettung angesehen, auch von jenen, die selbst gar keine »Karrierepersönlichkeit« haben, also nicht besonders ehrgeizig, nicht besonders leitungsorientiert und erst recht nicht entscheidungshungrig sind. Der Druck, scheinbar Stufe um Stufe erklimmen zu müssen, produziert seltsame Berufswünsche. Eine 25-jährige Germanistin wollte nach einem Jahr Public Relations in einem traditionellen Verband zu McKinsey. Ein Plan, der überhaupt nicht zum Lebenslauf passte. Befragt, was sie denn dort wolle und erwarte, konnte sie nur Statusgründe nennen. Meine Beobachtung ist, dass immer mehr junge Menschen sich nach zwei Jahren im Beruf langweilen und dann nervös werden, weil sie denken, das Arbeitsleben müsse doch noch mehr bereithalten! Als Lösung wird dann manchmal ein Work and Travel in Australien angesehen und oft das Streben nach einer Führungsposition. Möglichst schnell. »Welche Ziele soll ich mir jetzt bloß noch setzen?«, fragte mich neulich ein 31-jähriger CIO (Chief Information Officer, Vorstand für Informationstechnologie). Genau: Wenn man noch 35 Berufsjahre vor sich hat und schon alles erreicht hat, wird das Leben unbefriedigend. Auch deshalb ist es sinnvoll, nicht nur nach immer neuen »Abzeichen« zu streben.
    Vielleicht wäscht die Wirtschaftskrise ja jenen den Kopf, die denken, mit ihrem Studienabschluss nur für höchste Aufgaben prädestiniert zu sein. Das sind nicht alle, aber deutlich zu viele. Die sagen dann so was: »Nein, nein, Ackermann und Top-Management muss es ja nun wirklich nicht sein, aber mittleres Management will ich unbedingt schaffen. Außerdem muss man es sowieso spätestens mit 35 geschafft haben.« Ich weiß ja, dass letztendlich Angst hinter solchen kruden Gedanken steckt. Die Angst, auf dem Jobmarkt zu versagen. Doch die Gefahr, auf morschen Karriereleitern einzubrechen, ist ziemlich groß.
    Was heißt Karriere?
    Boxenstopp für die Karriere
    Was bedeutet eigentlich der Begriff »Karriere«? Was ist eine richtige, zeitgemäße und zukunftsgerechte Definition? »Karriere« heißt eigentlich nichts anderes als »Laufbahn«. Das Wort stammt von den lateinischen Wörtern carrus (Karren) und carraria (Fahrweg) und wurde später auf den beruflichen Lebensweg übertragen. Es hat also nichts mit Aufstieg zu tun. Ein gemeinsamer Nenner, der der ursprünglichen Bedeutung entspricht, besagt, dass Karriere das langfristige Sich-weiter-Bewegen auf dem beruflichen Fahrweg ist. Weiterbewegen heißt sich entwickeln. D’accord. Um sich entwickeln zu können, benötigen Sie Bildung, psychische sowie physische Gesundheit und die Bereitschaft zur Bewegung. Denn Karriere ist aktiv, Sie fahren Ihr Karriereauto selbst und bestimmen auch die Richtung. Dazu ist es gut, die berufliche Landschaft zu kennen (Stichwort Erfahrung) und bisweilen jemanden zu haben, der ein stockendes Auto wieder anschiebt (Beziehungen). Auch die Bereitschaft zum Auswechseln der Reifen und dem Nachrüsten mit Ersatzteilen (Weiterbildung) gehört dazu. Die von außen geregelte Laufbahn, die Konzernkarriere nach Programmen, kann es deshalb gar nicht geben. Sich darauf zu verlassen verhindert Karriere. Niemand spielt für Sie den Chauffeur fürs ganze Berufsleben. Erst recht nicht, wenn sich unser Arbeitsmarkt, wovon alle Experten ausgehen, weiter so entwickelt, wie Sie im Laufe des Buches noch sehen werden.
Trainee-Programme: Speed für die Laufbahn?
    Manch einer hofft, mit einem Trainee-Programm auf die sichere Berufsseite zu kommen. Entsprechend beliebt sind die Programme bei Absolventen – und den Firmen. Die Unternehmensberatung Kienbaum bezifferte 2003 die Zahl deutscher Unternehmen, die Trainee-Programme etabliert haben, auf 72 Prozent. 30 Diese Zahl dürfte

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