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Das Karrieremacherbuch

Das Karrieremacherbuch

Titel: Das Karrieremacherbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Svenja Hofert
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verstanden haben und mit einem »zu viel« und »too pushy« nerven.
    Nicht too pushy
    Wenn Sie das Prinzip verstanden haben, kommt der Rest von allein. Wenn ich mich für jemanden interessiere, dann werde ich nachfragen, wie der Urlaub war, was die Kinder machen oder wie weit Thema XY gediehen ist. Ich werde nicht nur von mir selber reden und von allein auf den Gedanken kommen, meinen neuen Kontakt mit einem anderen aus meinem Netzwerk zu verbinden, wenn beide etwas gemeinsam haben.
    Seit einigen Jahren gebe ich Seminare zum Thema Netzwerken im Unternehmen. Sie haben das Ziel, Konzernmitarbeitern bewusst zu machen, wie wichtig es ist, sich mit anderen zu vernetzen. Für den nächsten Job, aber auch für den beruflichen Erfolg in der aktuellen Position. Ja, es geht hier gar nicht nur darum, einen Einstieg zu finden. Es geht darum, langfristig gefragt zu sein und auch IN seinem Job durch Netzwerke zu anderen Mitarbeitern, Lieferanten und sogar der »Konkurrenz« Erfolg zu haben. Es zeigt die langsame Trendwende, dass Unternehmen merken, wie wichtig dieses Thema auch für sie selbst ist. Vordergründig besteht für die Unternehmen die Gefahr, dass ihre gut vernetzten Mitarbeiter schneller die Firma wechseln. Doch ein selbstbewusstes Unternehmen braucht das nicht zu fürchten. Wer gehen will, geht sowieso. Manchmal müssen sich Mitarbeiter einfach mal ausprobieren. Wie ist es, wenn ich anderswo 10 000 Euro mehr verdiene? Wie fühlt es sich an, ein Team zu leiten? Natürlich baut das Networking eine Brücke zum leichteren Ausprobieren. Doch für das Unternehmen ist das eher hinnehmbar als das Risiko, in einer vernetzten Welt den Anschluss zu verlieren. Möglich, dass so abgeworbene Mitarbeiter wiederkommen. Auch das gehört zur Karrierewelt der Zukunft: Die Wiederkehr zu einem früheren Arbeitgeber wird ganz normal sein.
    Netzwerken für die Pelrsonalauswahl
    Personalauswahl im bisher bekannten Stil wird so lange eine Besonderheit der Konzerne bleiben, bis diese durch eine neuerliche Phase des Fachkräftemangels umdenken müssen. Für kleinere und mittlere Unternehmen wird das Netzwerken in dieser Übergangszeit eine mit jedem Jahr im zweistelligen Bereich wachsende Methode sein, neue Mitarbeiter zu rekrutieren. Das wird sich nicht auf die üblichen Verdächtigen aus der IT- und Digitalbranche beschränken. Schon jetzt akquirieren Firmen aus der Bäckereibranche, dem Teehandel, aus dem Segment der Korkbodenbeläge oder der Bio-Arzneimittelherstellung im Internet. Die Konzerne werden dann umdenken, wenn der Markt sich früher oder später dreht. Und entweder ihre Mitarbeiter, die eigenmächtig auf Suche gehen, disziplinieren oder ihren Headhuntern die Zusammenarbeit aufkündigen, um sich selbst auf die Suche zu machen.
Die Bewerbung der Zukunft
    Schriftliche Bewerbungen werden seltener werden. Wenn es sie gibt, dann laufen sie via E-Mail oder Onlineformular. Auch der Inhalt verändert sich. Persönliche Angaben fallen weg. Angaben zu Familienstand, Alter und Kindern dürften ähnlich wie in Großbritannien verschwinden, denn sie konterkarieren das 2006 eingeführte Allgemeine Gleichstellungsgesetz. 71 Auch das Foto ist mit Blick auf das AGG mehr als umstritten. Immer mehr Personalverantwortliche wollen deshalb weder persönliche Angaben noch Foto. 72
    Das Wesentliche betont
    Spürbar ist auch, dass der deutsche Lebenslauf sich überlebt hat und die angloamerikanische Form sich durchsetzt. Der Aufbau ist immer rückwärtschronologisch. Es gilt, das Wesentliche für den angestrebten Job zu betonen und nicht etwa Dinge zu beschreiben, die für die Position irrelevant sind. Die Konzentration auf das Wesentliche muss ein »lückenlos« gar nicht ausschließen, doch auch aufgrund häufiger Wechsel dürfte diese Anforderung langsam aus den Stelleninseraten verschwinden. So wie es auch weniger Stelleninserate geben dürfte. Schon 2008, so das laut Institut für Arbeitsmarktforschung IAB, wurde ein Drittel aller Stellen über Netzwerke und Empfehlungen besetzt. Vielleicht gibt es dann gar keine schriftlichen Bewerbungen mehr? Ich halte das für möglich.
    DER KARRIEREMACHER-TIPP
    Machen wir ein Experiment. Stellen Sie drei Stühle in einen Raum: a, b und c. Setzen Sie sich reihum auf diese Stühle. Stellen Sie sich abwechselnd vor, Sie wären
    a) Personalberater, der für besonders »heiße Bewerber ware« besonders viel Geld von Unternehmen bekommt
    b) ein moderner Personalentscheider, der eine Weltreise gemacht und drei

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