Das Karrieremacherbuch
verschiedene Studiengänge begonnen hat
c) eine berühmte Person Ihrer Wahl (entscheiden Sie irgendwo zwischen Dieter Bohlen und Paris Hilton), die Sie für den Ihrer Meinung nach schönsten Job der Welt empfehlen könnte.
Betrachten Sie Ihren Lebenslauf mit den Augen der verschiedenen Personen. Wie sehen diese Personen Sie, wenn sie nur die schriftliche Information, etwa aus Ihrem XING-Profil, kennen?
SCHÖNE NEUE KARRIEREWELT
Wie die Laufbahn der Zukunft, unsere Arbeit und eine bewerbungsfreie Welt aussieht – kurzum: Was in Zukunft auf uns zukommt, zeigt eine fiktive Talkshow
Talkthema »Schöne neue Karrierewelt«
Wir beamen uns jetzt einfach mal ins Jahr 2025. Die Sendung Menschen bei Maischberger ist eine der ältesten noch bestehenden im ganzen Fernsehen. Zur heutigen Sendung hat Sandra Maischberger, die gerade 67 Jahre geworden ist und damit das frühere Rentenalter erreicht hätte, einige Vertreter aus der ersten Generation der Bachelor- und Masterabsolventen eingeladen. Sieben Teilnehmer ziehen Bilanz, einer davon ist Paul Mertens aus dem ersten Teil des Buchs.
Die Teilnehmer sind:
Paul Mertens, Fahrzeugbauingenieur (Abschluss 2008) und Unternehmer
Leon Kreuzberger, Betriebswirt (2008), Projektmanager und Lerncoach
Thomas Dose, Wirtschaftsinformatiker (2009) und Personalreferent
Holger Dose, Betriebswirt (1998), zertifizierter Teammanager (2024) und Vater von Thomas
Sarah Rettig, Wirtschaftspsychologin (2009) und Rotationsexpertin
Eva Müller, Krankenschwester (2001), Betriebswirtin (2015) und Informatikerin (2022).
Dr. Fleischhauer, Prekariatsberater der Bundesregierung-
Maischberger: Herr Mertens, Sie haben 2008 Ihren Master gemacht und vor fünf Jahren ein Unternehmen gegründet, das Ökofilter für Autos entwickelt, die den Ausstoß von Kohlendioxid komplett verhindern. Hätten Sie nach dem Studium jemals daran gedacht, sich selbstständig zu machen?
Paul Mertens: Nein, aber dann hatten wir Lust darauf, etwas Eigenes zu machen, und sind auf Ideensuche gegangen. Heute haben wir 250 Mitarbeiter.
Maischberger: Sie haben zuvor in unterschiedlichen Unternehmen und Funktionen gearbeitet. War die Vielseitigkeit der Aufgaben wichtig für das, was Sie heute tun?
Mertens: Mir war es immer wichtig, dass ich mich mit den Aufgaben identifizieren konnte – der Rest hat sich eher zufällig so ergeben. Wenn ich nicht in unterschiedliche Bereiche geschaut hätte, wären mir manche Ideen auch gar nicht gekommen, und ich hätte manche Menschen nicht getroffen. Gerade meine Start-up-Erfahrung aus den ersten Berufsjahren ist heute wichtig.
Maischberger: Sie haben nach dem Studium zunächst das Angebot eines großen Automobilkonzerns abgelehnt.
Mertens: Drei Jahre nachdem ich bei einem neu gegründeten Ingenieurbüro begonnen hatte warb mich ein Automobilkonzern ab. Man bot mir fast dreimal so viel Gehalt, wie ich vorher verdient hatte. Auf dieses Gehalt wäre ich nie gekommen, wenn ich sofort im Konzern begonnen hätte. Ich nahm dieses Mal an. Mit der Arbeitsweise in dem Konzern bin ich allerdings nicht so gut klargekommen. Entscheidungen mussten durch viele Instanzen, und am Ende kamen immer faule Kompromisse heraus. Der Konzern hatte zwar Hierarchien abgebaut, aber die alten Führungskräfte waren so stark, dass sie Entscheidungen blockierten. Da habe ich irgendwann gekündigt, ohne etwas anderes zu haben. Ich bin ein halbes Jahr durch Australien gereist, Geld hatte ich ja genug. Dann habe ich ein Jahr als Assistent des australischen Fußballtrainers gearbeitet. In Deutschland zurück, habe ich in einer kleineren Firma angefangen, als Projektleiter für die Hälfte des Gehalts, das ich beim Automobilkonzern bekommen habe. Das wusste ich ja vorher, seit 2015 müssen Unternehmen das angebotene Bruttogehalt ja europaweit in den Stellenanzeigen angeben. Das war eine sehr abwechslungsreiche Tätigkeit, die ich bis zu meiner Elternzeit ausgeübt habe. Ein Jahr war ich nur für mein Kind da. Dann folgten Jahre in freier Projektmitarbeit mit einer Drei-Tage-Woche. Und schließlich die Idee der Gründung, und jetzt …
Maischberger: Eine kürzlich erschienene Studie des Instituts für Arbeitsmarktforschung ergab, dass inzwischen der durchschnittliche Arbeitnehmer in seinem Leben 23-mal seine Position wechselt und durchschnittlich dreimal den Beruf. 2009 errechneten Arbeitsmarktexperten noch sieben Wechsel. Herr Kreuzberger, die 23 Mal haben Sie noch nicht ganz voll.
Leon Kreuzberger: In den letzten 15 Jahren habe
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