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Das Karussell der Spitzbuben

Das Karussell der Spitzbuben

Titel: Das Karussell der Spitzbuben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Arbeitsweise so genau kopieren wie Sie selbst... Sie sind von Mentone nach Paris gekommen, und nachdem Sie den Fischzug beendet hatten, sind Sie auf dem schnellsten Weg wieder zurückgefahren!“
    „Lustig!“ Modallin versuchte ein spöttisches Lachen. Ungerührt fuhr Selle fort:
    „Es gibt eigentlich nur ein einziges kleines Problem.“ Er zeigte mit Daumen und Zeigefinger die „Winzigkeit“ dieses Problems: „Eine solche kleine Lücke ist noch auszufüllen...“
    Modallin, der etwas blaß unter der Nase geworden war, äffte gereizt und beunruhigt nach: „Sie werden Ihre ,solche kleine Lücke’ aber nie ausfüllen, weil mein Alibi durch nichts zu erschüttern ist…“
    „Soll ich Ihnen mein Problem sagen?“
    „Immer zu, spucken Sie es aus. Vielleicht kann ich Ihnen helfen?“
    „Ich muß den Mann finden, der sich von Ihnen hat bestechen lassen, Monsieur Modallin. Das ist mein Problem! Und ich versichere Ihnen, daß ich es innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden gelöst habe! Denn ich weiß, wo ich diesen Mann, der sich dummerweise hat bestechen lassen, suchen muß. Abführen, Inspektor!“

    An welcher Stelle oder auch „auf welcher Stelle“ glaubte Kommissar Selle den Mann zu finden, von dem er glaubte, daß ihn Jean Modallin bestochen hatte?

Fall 18: Ungebetene Besucher

    Dr. Wendolin hatte lange gesucht, bis er endlich das richtige Geschenk für seine Frau gefunden hatte: eine hohe, schmale englische Standuhr mit Westminsterschlag. Fünfundsiebzig Jahre alt war die Uhr aus London, die das erste Viertel einer jeden Stunde mit einem Schlag, das zweite Viertel mit zwei Schlägen und das dritte mit drei Schlägen verkündete. Jede volle Stunde erklangen vier Schläge.
    Magda Wendolin freute sich riesig.
    Aber das war jetzt auch schon wieder einige Monate her.
    Man schrieb inzwischen Ende November, und Dr. Wendolin war mit seiner Frau und den Kindern verreist. Jeden Tag einmal, und zwar gegen 10 Uhr vormittags, kam Frau Schulz vorbei und sah in dem schmucken Bungalow nach dem Rechten.
    Sie nahm die Post aus dem Briefkasten, goß die Blumen und krümelte ein paar Fingerspitzen voll Trockenfutter in das Aquarium.
    Dann kam die Nacht vom 21. zum 22. November.
    Ein böiger Wind wehte von Ost nach West und peitschte eisigkalte Regentropfen vor sich her. Es war alles andere als eine gemütliche Nacht, im Gegenteil: Sie war geschaffen für jene, die auf Kosten anderer lebten.
    Wie zum Beispiel die beiden Männer, die in diesem Moment vor dem Wendolinschen Grundstück vorfuhren, Licht und Motor abstellten und noch eine Viertelstunde warteten, bevor sie ausstiegen.
    Die Standuhr schlug gerade siebenmal, als sie die Haustür aufbrachen.
    Sie nahmen sich viel Zeit bei ihrer Suche nach Wertsachen und Bargeld. Keinen Winkel ließen sie aus, keine Schublade blieb ungeöffnet.
    Als sie nach genau neunzig Minuten wieder verschwanden, taten sie es reichbepackt.
    Frau Schuld, die wie immer gegen 10 Uhr die Haustür aufschloß... das heißt in diesem Fall: aufschließen wollte, bemerkte die aufgebrochene Tür.
    Gemeinsam mit der sofort herbeigerufenen Funkstreife ging sie verzweifelt und fassungslos durch die verwüsteten Räume des Hauses.

    Erst sieben Monate später gelang es der Polizei, die beiden Täter auf frischer Tat zu ertappen.

    Die Aufgabe lautet: Wie spät war es, als die beiden Einbrecher das Haus Wendolins wieder verließen?

Fall 19: Geheimnisvolle Hotelgäste

    Das Haus SEEBLICK war eines der kleinsten Hotels an der großen gepflegten Uferpromenade des österreichischen Sees. Es verfügte nur über drei Doppel- sowie sechs Einzelzimmer.
    Der Inhaber hieß Andreas Huber. Er war ein kleiner, rundlicher, Gemütlichkeit ausstrahlender Mann, der immer einen Scherz für seine Gäste parat hatte. An jenem Ostermontag allerdings verging ihm der Humor. Das war, als ihn zwei Kriminalbeamte aus der nahen Bundeshauptstadt sanft in sein Büro dirigierten.
    „Wir haben eine anonyme Mitteilung erhalten, daß in Ihrem Hotel ein ausländisches Ehepaar wohnen soll, das an der Vorbereitung einer Entführung beteiligt sein soll. Leider wissen wir weder die Nationalität, noch haben wir eine Personenbeschreibung. Wie viele Ausländer wohnen zur Zeit bei Ihnen?“
    Der blaß gewordene Herr Huber mußte sich zuerst einmal setzen, so sehr zitterten ihm die Knie. Gauner in seinem Haus. Unfaßbar. Mein Gott, was würde die Gundula dazu sagen... Er mußte es ihr äußerst schonend beibringen...
    „Wie viele Ausländer

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